Zum Wochenauftakt hatten in New York, wo am 1. Mai gehandelt wurde, schwache Konjunkturdaten aus China und überwiegend positive aus den USA für keine klare Richtung gesorgt. Die Übernahme der ins Schlittern geratenen First Republic Bank durch die Grossbank JPMorgan stiess indes auf ein positives Echo am Markt.

"Unter der Oberfläche" habe zuletzt jedoch eine Rotation in die Defensive begonnen, schrieb Marktstratege Mislav Matejka von JPMorgan in einem Kommentar zum Mai-Auftakt. Die Anleger hätten sich von zyklischen Branchen weg orientiert, und eher bei Versorgern und Werten aus der Gesundheits- und Pharmabranche zugegriffen. Matejka geht davon aus, dass sich dieser Trend mit Blick auf den auslaufenden Zinserhöhungszyklus in den USA fortsetzen wird. Der europäische Aktienmarkt werde es so aber schwer haben, US-Aktien wie zuletzt abzuhängen.

Am Mittwoch stehen in den USA und am Donnerstag in der Eurozone Leitzinsentscheidungen an. Dabei dürfte sich die US-Notenbank Fed erneut mit 0,25 Prozentpunkten begnügen. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte einen Gang herunterschalten, auch wenn einige Ratsmitglieder versuchten, einen weiteren grossen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte im Spiel zu halten.

Bei der Übernahme der Software AG kommt es wohl zu einem Bieterwettbewerb. Der Finanzinvestor Bain Capital hat inzwischen einen Anteil von mehr als zehn Prozent aufgebaut. In der Vorwoche hatte der US-Investor Silver Lake mitgeteilt, die Software AG übernehmen zu wollen zum Preis von 30 Euro je Aktie in bar. Am Montag notierten Software AG auf Tradegate 1,6 Prozent höher zum Xetra-Schluss auf nun 31,40 Euro.

Der Arzneimittelversender Shop Apotheke sieht sich nach einem starken Auftaktquartal auf einem guten Weg zu seinen Jahreszielen. Auf Tradegate gewannen die Papiere im vorbörslichen Handel 2,3 Prozent zum Xetra-Schluss am Freitag.

Der Autozulieferer Stabilus profitierte im zweiten Geschäftsquartal von einer anziehenden Autoproduktion in Europa und einem guten Industriegeschäft in Nordamerika. Einige Analysten hatten aber mit einem noch besseren Abschneiden gerechnet. Die Jahresprognosen bestätigten die Koblenzer. Vorbörslich ging es auf Tradegate um 2,2 Prozent nach unten.

Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank für die Anteile von SGL Carbon beflügelte die Titel des Kohlenstoffspezialisten. Im Tradegate-Handel stieg der Kurs um 3,8 Prozent.

Im Dax werden am Dienstag die Papiere der Pharma- und Chemiekonzerne Merck KGaA und Bayer mit Dividendenabschlag gehandelt, Kursverluste sind hier also in erster Linie optischer Natur./ajx/tih

(AWP)