Im Blick steht zum Wochenausklang der US-Arbeitsmarktbericht für den August. Fällt dieser stark aus, dürfte sich die US-Notenbank Fed auf ihrem steilen Zinsanhebungskurs bestätigt sehen. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets glaubt, dass eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf der Sitzung im September beschlossene Sache sein sollte.
Neben einem hohen Beschäftigungsstand ist Preisstabilität eines der wichtigsten Ziele für die US-Währungshüter. Ein Jobmarkt in guter Verfassung gibt ihnen somit den nötigen Spielraum, um die hohe Inflation mit steigenden Zinsen zu bekämpfen. Die Aktienmärkte stehen aber seit Monaten wegen des straffen geldpolitischen Kurses unter Druck. Laut Marktbeobachtern dürfte nach dem jüngsten Rutsch des Dax um etwa 1000 Punkte aber einiges in den Kursen eingepreist sein.
Aber auch in der Eurozone bahnt sich möglicherweise ein höheres Tempo der EZB bei den Zinserhöhungen an. Laut der LBBW könnten deshalb am Freitag die Erzeugerpreise in der Eurozone einen Blick wert sein. "Nach zwei Monaten der Entspannung gehen wir von einem Anstieg auf 38 Prozent nach 35,8 Prozent im Vormonat aus. Damit dürfte sich der Margendruck bei den Unternehmen wieder deutlich erhöhen", heisst es im Morgenkommentar von Martin Siegert.
Auf Unternehmensseite gibt es am Freitag einige Nachrichten mit Bewegungspotenzial. Bei den Aktien von Adidas und Puma verwiesen Händler positiv auf starke Quartalszahlen des US-Wettbewerbers Lululemon, der auch seinen Ausblick anhob. Die Kurse der beiden deutschen Sportartikelkonzerne zogen im Tradegate-Handel im Vergleich zum Xetra-Schluss jeweils um 1,4 Prozent an.
Bayer dürften mit einem Gerichtserfolg im Fokus stehen, vorbörslich legten sie etwa ein Prozent zu. Hier verwiesen Händler darauf, dass im Streit um möglicherweise krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat mittlerweile die fünfte Klage in Folge gewonnen worden sei. Eine Jury aus Missouri wies Klagen zurück, das Herbizid habe ihre Krankheiten verursacht.
Energieversorger wie RWE oder Eon könnten auch noch einen Blick wert sein wegen eines Stresstests für die Stromversorgung in Deutschland. Diskutiert wird weiter über längere Laufzeiten für Atomkraftwerke, zwei Meiler könnten laut dem "Handelsblatt" am Netz bleiben.
Ausserdem bewegen Analystenstimmen vorbörslich die Kurse. Die Henkel -Aktie etwa fiel um ein Prozent infolge einer Abstufung durch Goldman Sachs. Der Analyst Olivier Nicolai von der Investmentbank positioniert sich in seiner Studie vorsichtig hinsichtlich des Ausblicks für die Klebstoffsparte.
Die Nordex -Aktien wurden dagegen von der Citigroup zum Kauf empfohlen, für sie ging es vorbörslich um fünf Prozent nach oben./tih/jha/
(AWP)