Neben zahlreichen Geschäftszahlen im Tagesverlauf steht am Abend die Fortsetzung der Zinswende der US-Notenbank im Fokus. Nach einer kräftigen Zinsanhebung im Juni wird mit einer abermaligen Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Der Leitzins läge dann zwischen 2,25 und 2,5 Prozent, nachdem er sich vor wenigen Monaten noch an der Nulllinie befunden hatte. Selbst eine noch stärkere Anhebung um einen ganzen Punkt scheint möglich. Allerdings haben sich zuletzt gleich mehrere Zentralbanker, auch solche mit straffer geldpolitischer Haltung, dazu eher ablehnend geäussert.

Ein kräftiger Zinsschritt der Fed sei inzwischen vollständig am Markt eingepreist und sollte daher kaum für Kursausschläge sorgen, schrieben die Experten der Helaba in ihrem Tagesausblick. Von Interesse dürfte vielmehr die Kommunikation der Fed im Nachgang zur Zinsentscheidung sein - ob also die Notenbanker weiterhin auf ein aggressives Vorgehen gegen die Inflation setzten oder den sich eintrübenden konjunkturellen Perspektiven Rechnung trügen.

Für den Aktienmarkt sei die Mischung aus Gasverknappung und -verteuerung mit steigenden Zinsen bei gleichzeitiger Abkühlung der Konjunkturdynamik eigentlich toxisch und die relative Gelassenheit der Investoren wohl dem Umstand geschuldet, dass der Dax seit Jahresanfang bereits rund 18 Prozent verloren habe, hiess es weiter.

Die Berichtssaison in Deutschland kommt nun richtig in Schwung. Der Sportartikelhersteller Adidas senkte die Prognose. Eine langsamere Erholung des China-Geschäfts durch die coronabedingten Lockdowns sowie eine zu erwartende schwächere Konsumlaune in anderen Ländern seien der Grund dafür. Fast alle Analysten hätten mit einer Warnung von Adidas gerechnet, die neuen Ziele lägen nun aber trotzdem unter den jüngsten Erwartungen, sagte ein Händler. Vorbörslich sanken Adidas auf Tradegate um 1,3 Prozent zum Xetra-Schluss.

Für die Aktien des Rivalen Puma SE ging es hingegen um mehr als sechs Prozent hoch nach einer Anhebung der Umsatzprognose.

Zudem hoben BASF , Qiagen und Mercedes-Benz ihre Ziele für 2022 an. Die Geschäfte des weltgrössten Chemiekonzerns liefen auch im zweiten Quartal rund. Auf Tradegate standen die Titel zwei Prozent höher zum Xetra-Schluss. Die Anteile des Diagnostikspezialisten und Labordienstleisters Qiagen verteuerten sich um 1,5 Prozent. Mercedes-Benz gewannen 2,6 Prozent.

Die Vierteljahreszahlen der Deutschen Bank bezeichnete ein Börsianer als durchwachsen. Er lobte die Ertragsentwicklung, mahnte aber die hohen Kosten an. Die Papiere rückten auf Tradegate um 1,5 Prozent zum Xetra-Schluss vor. Um 1,1 Prozent nach oben ging es für die Anteile der Deutschen Börse , ebenfalls nach Quartalszahlen./ajx/mis

(AWP)