Knapp eine Stunde vor dem Börsenauftakt signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,2 Prozent auf 15 523 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird ebenfalls etwas schwächer erwartet.

Am Dienstag hatte der Dax mit 15 706 Punkten ein weiteres Dreizehnmonatshoch erreicht, dieses Niveau aber nicht halten können. Negative Impulse aus den USA durch die Aussagen des Fed-Chefs Powell sorgten für Verluste. "Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet, daher wird der Zinsgipfel wahrscheinlich höher ausfallen als bisher angenommen", hatte Powell gesagt.

Im Februar hatte die US-Notenbank Fed ihr Tempo der Zinserhöhungen weiter verlangsamt und den Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Im Dezember hatte es einen Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt gegeben, nachdem vier Mal zuvor der Leitzins um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben worden war.

Aktuell nun zeichne sich erneut eine längere Periode mit höheren Zinsen ("Higher-for-longer") ab, schrieben die Experten der Credit Suisse. Und die daraus resultierenden negativen Einflüsse für die Aktienmärkte seien zu gross, um ignoriert zu werden, kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Denn dadurch stiegen die Finanzierungskosten für Unternehmen weiter an und die Gewinne sänken. "Gleichzeitig werden Anleihen zur immer grösseren Konkurrenz für Aktien."

Unter den Einzelwerten rückten erneut die Papiere von Brenntag in den Blick, denn nach den vorangegangenen Gerüchten über Aktienrückkäufe gab es nun Konkretes. Der Chemikalienhändler legt tatsächlich ein Aktienrückkaufprogramm auf, und zwar in einem Volumen von bis zu 750 Millionen Euro oder rund 6,8 Prozent des Grundkapitals. Die Käufe sollen im März beginnen und über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten laufen. Auf der Handelsplattform Tradegate zählte die Aktie zu den sehr wenigen, die vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Vortag zulegten.

Adidas und Symrise gaben weitere Details bekannt, nachdem sie bereits über ihr abgelaufenes Quartal berichtet hatten. So müssen die Aktionäre des Sportartikelherstellers Adidas sich nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr auf eine deutlich geringere Dividende einstellen. Sie sollen eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten nach 3,30 Euro im Vorjahr. Das schmeckte den Anlegern bereits vor dem Handelsstart so gar nicht. Die Papiere gaben auf Tradegate kräftig nach.

Deutlich abwärts ging es dort auch für die Anteilsscheine des Duftstoff- und Aromenherstellers Symrise . Dieser informierte am Morgen über seine Ziele und rechnet hier 2023 mit einer Profitabilität am unteren Ende seiner mittelfristigen Zielspanne. Doch das war nicht alles. Zudem untersucht die Europäische Kommission die Branche wegen eines Verdachts von Preisabsprachen, aber ohne Namen zu nennen.

Der weltgrösste Flugzeugbauer Airbus lieferte nach einem schwachen Jahresstart im Februar etwas mehr Flugzeuge aus, blieb aber unter der Lieferzahl des Vorjahres. Nach zwei Monaten stehen nun 66 Auslieferungen zu Buche. Das sei insgesamt recht mau, urteilte Jefferies-Analystin Chloe Lemarie. Der Aktienkurs auf Tradegate spiegelte die Enttäuschung am Markt wider.

Auch die Papiere des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub gaben vorbörslich nach. Der MDax -Konzern rechnet im laufenden Jahr mit weiterem Wachstum und bleibt beim Gewinnziel wegen Kostensteigerungen aber vorsichtig./ck/mis

(AWP)