Im frühen Handel gewann der deutsche Leitindex 0,10 Prozent auf 15 720,02 Zähler. Tags zuvor war der Dax nach überraschend stark zurückgegangenen US-Verbraucherpreisen im März über die Marke von 15 800 Zählern auf ein neues Hoch seit Jahresbeginn 2022 gestiegen. Im weiteren Handelsverlauf waren die Gewinne dann jedoch grösstenteils abgegeben worden. Analyst Edward Moya vom Broker Oanda begründete das damit, dass die Inflation noch immer zu hoch sei und zugleich an den Märkten Wetten auf Zinssenkungen seitens der US-Notenbank Fed weiter aggressiv eingepreist würden.

Für den MDax der mittelgrossen Börsenwerte ging es Donnerstagmorgen um 0,40 Prozent auf 27 449,51 Zähler hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,40 Prozent auf 4351,08 Punkte.

Für Bewegung an den Börsen könnten vor allem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sorgen, die an diesem Nachmittag neben den Erzeugerpreisen anstehen. "Diese sind zuletzt unter Schwankungen gestiegen, wenngleich noch keine grundsätzliche Schwäche am Arbeitsmarkt auszumachen ist", hiess es von der Helaba. "Sollte die Zahl der Erstanträge im Trend weiter steigen, könnten Konjunktursorgen wieder zunehmen und die Zinserwartungen tendenziell gedämpft werden."

Unter den Einzelwerten zählten im Dax die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise zu den Spitzenwerten mit plus 2,2 Prozent. Negative Wechselkurseffekte und Übernahmen herausgerechnet, bescherten dem Schweizer Wettbewerber Givaudan im ersten Quartal ein höheres Umsatzwachstum als im Schlussquartal 2022. JPMorgan-Analystin Celine Pannuti sprach von einer insgesamt robusten und auch besser als erwarteten Geschäftsentwicklung.

Markenhersteller wie Adidas im Dax sowie Puma und Hugo Boss im MDax profitierten wiederum von starken Umsatzzahlen des Luxusgüterkonzerns LVMH . Sie stiegen zwischen 0,7 und 1,5 Prozent. Nach einem Rekordjahr 2022 hatte dieser am Mittwochabend über einen glänzenden Start ins neue Jahr berichtet. Der Quartalsumsatz übertraf die durchschnittliche Analystenschätzung um mehr als eine Milliarde Euro.

Knorr-Bremse gaben dagegen um 0,8 Prozent nach. Analyst Daniel Cunliffe von der Societe Generale strich seine Kaufempfehlung. Er bewertet die Aktien des Herstellers von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge nun nur noch mit "Hold" und kappte das Kursziel deutlich von 105 auf 65 Euro. Er sieht für 2023 und 2024 trotz einer erwarteten kleinen Erholung nur geringfügiges Aufwärtspotenzial für das operative Ergebnis.

Baywa setzten sich mit plus 3,2 Prozent an die Spitze des SDax . Die Aktien des Agarhändlers und Ökostrom-Unternehmens profitierten von einer Kaufempfehlung von Warburg Research. Baywa wandele sich von einem Photovoltaik-Händler zu einem Anbieter Erneuerbarer Energien, schrieb Analyst Oliver Schwarz und verwies dabei auf den geplanten Verkauf des internationalen Solarhandelsgeschäfts./ck/mis

(AWP)