In der Vorwoche war der Dax mit 11 862 Punkten auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Von diesem Niveau aus konnte er sich dann um fast sieben Prozent erholen. "Wie nachhaltig diese Bewegung ist, wird sich noch zeigen müssen", erläuterten die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Viel Negatives sei wohl eingepreist. Zudem seien deutsche Standardwerte inzwischen unterbewertet. Das schliesse zwar neuerliche Kursverluste nicht aus, doch die Hoffnungen auf eine Bodenbildung stiegen.
Die wichtigsten US-Indizes waren am Vortag am Tageshoch aus dem Handel gegangen. Die Risikofreude der Anleger wird angesichts der zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten genährt durch die Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank. Marktexperte Andreas Lipkow warnte jedoch, diese Hoffnung könne kein nachhaltiger Kurstreiber sein. Vielmehr müsse diese Tendenz durch eine signifikante Abnahme der Inflationsdynamik und einer klar erkennbaren Zunahme der Gewinndynamik bei den Unternehmensergebnissen einhergehen.
Im Dax bauten die Titel des Chipkonzerns Infineon als Index-Topwert ihr Vortagesplus um drei Prozent aus. Schlusslicht waren die Anteile des Autozulieferers Continental mit minus 3,1 Prozent.
Carl Zeiss Meditec gewannen im MDax nach einer Hochstufung von "Hold" auf "Buy" durch die Berenberg Bank eineinhalb Prozent. Die Aktie des Medizintechnik-Herstellers sei qualitativ hochwertig mit starken mittelfristigen Perspektiven und überverkauft, hiess es.
Im SDax der kleineren Werte freuten sich die Anleger der Shop Apotheke über einen Kurszuwachs von rund fünf Prozent. Der Online-Arzneimittelhändler erreichte im dritten Quartal im Tagesgeschäft wohl erstmals in diesem Jahr die Gewinnschwelle. Den Umsatz konnte die Online-Apotheke unter anderem dank Neukunden um ein Fünftel steigern.
Die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms bescherte den Aktien des jüngst aus dem SDax abgestiegenen Büroausstattungshändlers Takkt ein Kursplus von mehr als zwei Prozent./ajx/men
(AWP)