Das jüngste Hoch im Dax seit Juni, das das Börsenbarometer in der vergangenen Woche bei etwas unter 14 600 Punkten erreicht hatte, bleibt in greifbarer Nähe. Ein Ausbruch aus dem jüngsten Schwankungsbereich jedoch scheint vorerst nicht in Sicht.
Die Blicke richten sich auf Verbraucherpreisdaten aus der Euroregion. So schwächte sich in den Niederlanden die Inflation im November stark ab, während der Preisauftrieb in Frankreich auf hohem Niveau stabil blieb. Tags zuvor waren bereits die Daten aus Deutschland veröffentlicht worden und hatten für etwas Erleichterung gesorgt. In den USA werden vor allem die monatlichen Arbeitsmarktzahlen aus dem Privatsektor im Blick stehen. Sie gelten als Indikator für den am Freitag erwarteten Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.
Vor allem die Inflationsdaten werden von Marktteilnehmern genau betrachtet, um den künftigen geldpolitischen Kurs der Notenbanken abzuschätzen. Laut Marktbeobachter Michael Hewson vom Broker CMC Markets dürften die Verbraucherpreisentwicklung im November mit darüber entscheiden, ob die Europäische Zentralbank (EZB) in zwei Wochen den Leitzins um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte anhebt. Was den Zinspfad der US-Notenbank Fed betrifft, wartete er zudem mit Spannung auf eine Rede des Vorsitzenden Jerome Powell an diesem Abend.
Unter den Branchen in Europa wurden Autowerte favorisiert, was sich auch im Dax widerspiegelte. BMW , VW , Mercedes und auch die VW-Holdinggesellschaft Porsche SE versammelten sich unter den Spitzenwerten und legten zwischen 1,1 und 2,5 Prozent zu.
SAP stiegen um 1,1 Prozent und Software AG um 0,6 Prozent. Suse rückten als Favorit im SDax um 4,1 Prozent vor. Laut Händlern kommt die Unterstützung aus Übersee. In den USA hatte Workday nach Handelsschluss mit seinem Quartalsbericht überzeugt. Zudem hob der Anbieter Cloud-basierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung das Ende der Jahresprognose für die Abonnementsumsätze für das Geschäftsjahr 2022/23 an. Ein neues Aktienrückkaufprogramm wird es ebenfalls geben.
In den Blick rückte auf der Spitzenposition im MDax auch die Aktie von United Internet . Sie gewann 3 Prozent. Analyst Polo Tang von der Schweizer Grossbank UBS empfiehlt das Papier nun zum Kauf, auch wenn er weiterhin die Deutsche Telekom favorisiert. Deutschland sei für die Telekombranche ein guter Markt - mit allerdings spezifischen Herausforderungen, schrieb er.
Die Aktien des Versicherers Talanx gewannen nach einer Empfehlung durch die französische Bank Societe Generale 1,6 Prozent./ck/mis
(AWP)