Der MDax der mittelgrossen Werte gewann im frühen Handel 1,48 Prozent auf 24 998,56 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,08 Prozent an.

Unterstützung erhielten die Kurse vor allem von der US-Technologiebörse Nasdaq. Dort hatten sich die Anleger am Dienstag wieder vorgewagt, der Index Nasdaq 100 hatte sich nach dem Börsenschluss in Europa erholt.

Bislang haben die 40 Dax-Konzerne in Summe seit Jahresbeginn rund ein Fünftel an Börsenwert eingebüsst. In den vergangenen Wochen waren auf Erholungsversuche immer wieder teils hohe Verluste gefolgt.

"Derzeit mischen sich unter die ohnehin schon schwergewichtigen Probleme immer neue, teilweise politische Risiken dazu", schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. "Die Marktteilnehmer kommen dadurch nicht zur Ruhe und so werden kurz zuvor eingegangene Aktienpositionen wenig später wieder aufgelöst."

Das Gesamtbild ist Lipkow zufolge nicht eindeutig und klar erkennbar. Es gebe immer wieder konjunkturelle Hoffnungsschimmer und Anzeichen einer Verlangsamung bei der Inflationsentwicklung. Dennoch drückten sowohl die Zinssorgen als auch die Rezessionsängste immer wieder auf die Aktienkursnotierungen.

Mit Blick auf die Einzelwerte profitierten die schwer gebeutelten Aktien von Hellofresh und Delivery Hero von einem Deal zwischen Just Eat Takeaway und Amazon . Im Fahrwasser von Just Eat Takeaway, die in Amsterdam um fast 17 Prozent nach oben schnellten, gewannen Hellofresh an der Dax-Spitze gut 6 Prozent und Delivery Hero im MDax mehr als drei Prozent.

Im Rahmen der Vereinbarung können Kunden von Amazon Prime ein Jahr lang kostenlos die Dienste des zu Just Eat Takeaway gehörenden Essenslieferdienstes Grubhub nutzen. Zudem kann Amazon Anteile an Grubhub erwerben.

Am Markt wurde immer wieder spekuliert, dass sich Just Eat Takeaway von Grubhub trennen könnte. Diesen Spekulationen hatte der Chef von Grubhub laut einem Medienbericht allerdings eine Absage erteilt, woraufhin der Aktienkurs von Just Eat Takeaway stark unter Druck geraten war. Mit der Vereinbarung zwischen Just Eat Takeaway und Amazon könnten die Spekulationen nun wieder aufleben.

Am Dax-Ende fielen die Anteilsscheine von Adidas nach einem skeptischen Analystenkommentar von Hauck Aufhäuser Investment Banking um fast drei Prozent. Der Margendruck im zweiten Quartal gefährde die Jahresziele des Sportartikelherstellers, schrieb Analyst Christian Salis. Der Experte befürchtet, dass die Herzogenauracher den Ausblick senken werden./la/stk

(AWP)