"Die US-Berichtssaison hat neuen Schwung für europäische Aktien gebracht und insbesondere Aktien zyklischer Unternehmen liegen nun vorn", sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Chartanalyst Christoph Geyer sieht bereits das Rekordhoch aus dem Jahr 2021 wieder in Reichweite, auch wenn es mit 16 290 Punkten ein gutes Stück entfernt ist.

Für den MDax der mittelgrossen Börsenwerte ging es am Montagvormittag um 0,84 Prozent auf 28 022,94 Zähler hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,19 Prozent auf 4399,27 Punkte.

Unter den Einzelwerten im Dax waren die Aktien des Flugzeugbauers Airbus mit plus 1,7 Prozent und des Triebwerksherstellers MTU mit plus 2,3 Prozent die Favoriten.

Die Anteile des Rüstungs- und Technologieunternehmens Rheinmetall legten ungeachtet eines erneuten Cyberangriffs um 0,8 Prozent zu. "Entscheidend ist, dass die Militäreinheit nicht betroffen ist", sagte ein Händler. Unternehmenssprecher Oliver Hoffmann hatte am Freitagabend den Cyerangriff bestätigt und konkretisiert, dass nur das zivile Geschäft des Konzerns betroffen sei. Ein Händler verwies darauf, dass Rheinmetall einen ersten Auftrag im Bereich E-Mobilität von einem chinesischen Startup-Unternehmen erhalten hat und wertete dies positiv.

Im MDax gewannen die Papiere des Rüstungsunternehmens Hensoldt 1,7 Prozent und markierten ein Rekordhoch.

Teamviewer indes waren mit einem Plus von knapp 7 Prozent Spitzenwert im Index der mittelgrossen Aktienunternehmen. Eine Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg verlieh der seit Mitte Februar stockenden Kurserholung des Softwareunternehmens frischen Schwung. Analyst Gustav Froberg sieht nach den schwierigen Jahren 2021 und 2022 eine Trendwende gekommen. Noch übersähen viele Investoren die Erholung des Geschäfts mit mittelgrossen und kleinen Unternehmen (SMB-Geschäft), da sie viel zu sehr auf die Probleme der Vergangenheit fixiert seien, erklärte er.

Traton zogen im SDax um 3,4 Prozent nach oben. Die VW -Nutzfahrzeugholding erwägt nach einem guten Jahresstart eine Erhöhung der Jahresprognose. Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis lagen Händlern zufolge im ersten Quartal "deutlich über den Schätzungen. Auch der freie Barmittelzufluss sei etwas besser als erwartet gewesen. "Der Auftragseingang aber dürfte enttäuschen und könnte im Handelsverlauf zu Gewinnmitnahmen führen", sagte einer von ihnen.

Aktien von Chipausrüstern wie Aixtron gerieten europaweit unter Druck nach einem Bericht in einer taiwanischen Wirtschaftszeitung über Pläne des weltgrössten Chipfertigers, die Investitionspläne für 2023 zu kürzen./ck/mis

(AWP)