Der deutsche Leitindex gewann im frühen Handel 0,34 Prozent auf 15 708,09 Zähler und bleibt damit in Reichweite der kurz vor Ostern erreichten knapp 15 737 Punkte. Dies ist sein Höchststand seit Januar 2022, den es auf dem Weg in Richtung 16 000 Punkte zu übertreffen gilt. Für den MDax der mittelgrossen Börsenwerte ging es Mittwochmorgen um 0,10 Prozent auf 27 477,88 Zähler hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,14 Prozent auf 4339,35 Punkte zu.

"Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist gut", schreiben die Experten der Helaba. Die Voraussetzungen dafür, dass der Dax Kurs auf die psychologisch wichtige Marke von 16 000 Punkten nehmen könnte, sind ihnen zufolge charttechnisch gesehen vorhanden. "Bleibt zu hoffen, dass die US-Inflation heute nicht auf der Oberseite überrascht und zu einer Forcierung der Zinserwartungen beiträgt", schränken sie zugleich ein. Die Kernteuerungsrate erwarten sie zwar "unverändert hoch", doch dies sollte angesichts der Schätzungen am Markt nicht überraschen. Die US-Verbraucherpreise für den Monat März werden eine Stunde vor dem dortigen Börsenauftakt veröffentlicht.

Sollte die Kernrate der US-Inflation indes stärker als erwartet gestiegen sein, "könnte es nach dem eher ruhigen Wochenstart ungemütlich an der Börse werden", warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Gibt es keine negativen Überraschungen, geht es für den Dax laut Molnar darum, die Marke von 15 700 Punkten endlich nachhaltig zu überwinden, um das Rekordhoch bei knapp unter 16 300 Punkten in Angriff zu nehmen.

Im Dax zogen am Index-Ende und -Anfang die Aktien von Merck KGaA und Daimler Truck Aufmerksamkeit auf sich. Vom Arzneimittel- und Spezialchemiehersteller Merck gab es schlechte Nachrichten: Die US-Arzneimittelbehörde FDA setzte die Aufnahme neuer Patienten für eine Therapie mit dem Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib im Rahmen der klinischen Prüfung des Medikaments aus. Anlass ist ein Verdacht auf Leberschädigung durch das Mittel. Die Papiere sackten nach drei freundlichen Handelstagen zeitweise auf den tiefsten Stand seit Anfang November. Zuletzt gaben sie um rund fünf Prozent nach.

Die Anteile des Lastwagen- und Busherstellers Daimler Truck dagegen profitierten mit plus 3,3 Prozent von einem starken ersten Quartal des Konkurrenten Volvo . Im SDax stiegen die Papiere der VW-Truckholding Traton als Favorit um 4,9 Prozent. Laut der kanadischen Bank RBC lag der bereinigte operative Gewinn der Schweden 46 Prozent über der durchschnittlichen Analystenschätzung.

Der Autobauer Mercedes-Benz verkaufte zum Jahresauftakt mehr Autos und profitierte vor allem von einer starken Nachfrage nach teuren Luxusmodellen und Elektroautos. Die Papiere stiegen um 0,5 Prozent.

Aroundtown gewannen an der MDax-Spitze 2,8 Prozent. Die französische Grossbank Societe Generale strich ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie und rät nun sogar zum Kauf. Das Kursziel wurde auf 2,25 Euro belassen. Das Management des Immobilienkonzerns habe ausreichend Liquidität aufgebaut, um Geldaufnahmen am Kapitalmarkt über mehrere Jahre hinweg zu vermeiden, schrieb Analyst Ben Richford./ck/zb

(AWP)