Der deutsche Leitindex verlor zuletzt 0,40 Prozent auf 13 643,21 Punkte. Damit zeichnet sich gegenwärtig ein Wochenverlust von 1,1 Prozent ab. In den vergangenen vier Wochen hatte das Barometer allerdings jeweils zugelegt und sich deutlich erholt. Die runde Marke von 14 000 Punkten, an die der Dax vor wenigen Tagen noch dicht herangerückt war, gerät nun weiter in die Ferne.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen sank am Freitagmorgen um 0,93 Prozent auf 27 274,64 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,3 Prozent tiefer.

Die hohe Inflation und die Sorge vor steigenden Zinsen bleibt einer der Hauptbelastungsfaktoren für den Aktienmarkt. Genährt wurde diese Furcht am Morgen von deutlich stärker als erwartet gestiegenen Erzeugerpreisen in Deutschland. Sie stiegen in Rekordtempo. Es war der stärkste Preisschub seit Beginn der Erhebungen 1949. Die Erzeugerpreise wirken sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

"Gute Gründe zum Kauf von Aktien gibt es derzeit wenig", erfasste Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets, die Situation. "Der Inflationsdruck lässt einfach nicht nach. Die Erzeugerpreise für Deutschland bestätigen dies erneut."

Am deutschen Aktienmarkt wurden Delivery Hero und Hellofresh von hohen Kursgewinnen bei Just Eat Takeaway mit nach oben gezogen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, die Beteiligung am brasilianischen Essenslieferdienst iFood für bis zu 1,8 Milliarden Euro an Prosus zu verkaufen.

Delivery Hero jedoch reduzierten im MDax ihr anfangs hohes Plus auf zuletzt nur noch 0,3 Prozent. Hellofresh verteuerten sich indes als bester Dax-Wert um 2,5 Prozent. Bernstein-Analyst William Woods bezeichnete es als sehr positiv, dass Liquiditätssorgen bei Just Eat Takeaway nun nachliessen. Liquidität und der Weg zur Profitabilität sind derzeit wichtige Themen in der ganzen Branche.

Im Dax waren die Titel der Deutschen Bank das Schlusslicht mit minus 1,8 Prozent, womit sie sich von ihrem zur Wochenmitte erreichten Hoch seit Ende Juni weiter entfernten.

Um acht Prozent nach unten ging es im Nebenwerteindex SDax für die Titel des Finanzdienstleisters Hypoport . Das Bankhaus Metzler strich das "Hold"-Votum und rät nun zum Verkauf./ajx/jha/

(AWP)