"Die Volatilität zieht vor den Zentralbankentscheidungen wieder an und verdeutlicht die gestiegene Unsicherheit am Markt", schrieb Marktexperte Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG. Die Anleger seien von der Jahresanfangs-Euphorie am Aktienmarkt angesteckt worden und fürchteten nun Aussagen der Währungshüter über eine Fortsetzung der aggressiven, restriktiven Geldpolitik. Im zu Ende gehenden Januar hat der Dax bislang 8,3 Prozent gewonnen.

Vor allem die Technologietitel an der US-Börse Nasdaq waren zum Wochenauftakt unter Druck geraten. Die noch immer hohe Inflation und die Unsicherheit über den Kurs der Geldpolitik im Ringen gegen die Teuerung halten die Kurse zurzeit in Schach. Am Mittwoch gibt die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, gefolgt von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England am Donnerstag. Die Unsicherheit vor den Notenbank-Entscheidungen verdrängt am Dienstag auch erfreuliche Konjunkturdaten aus China, wo sich die Stimmung in der Wirtschaft erstmals seit Monaten wieder aufgehellt hatte.

Im Dax belastete die Aktien von Airbus eine gleich doppelte Abstufung von "Buy" auf "Sell" durch die Schweizer Bank UBS. Die Papiere verloren knapp ein Prozent. Analyst Ian Douglas-Pennant verwies auf die Vorsicht am Markt mit Blick auf die Produktionsziele des Flugzeugbauers. Schlusslicht im Leitindex waren die Titel des Gesundheitskonzerns Fresenius mit minus 1,7 Prozent.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beschafft sich über eine Wandelanleihe Geld für den im November angekündigten Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal. Der Konzern will insgesamt eine Milliarde Euro aufnehmen. Im MDax ging es für Rheinmetall um rund sechs Prozent bergab, mit neuen Aktien droht Aktionären eine Gewinnverwässerung.

Optimistische Analysteneinschätzungen zum Reise- und Freizeitsektor gaben indes den Aktien von Sixt Auftrieb mit einem Plus von mehr als fünf Prozent. Jefferies stufte die Papiere des Autovermieters von "Hold" auf "Buy" hoch und sieht die Reisebranche 2023 widerstandsfähiger als zunächst gedacht.

Der Softwareanbieter Atoss will die Ausschüttung an seine Aktionäre kräftig erhöhen. Insgesamt seien 2,83 Euro je Aktie geplant, teilte das im SDax notierte Unternehmen mit. Vorbörslich noch etwas fester, standen die Anteile zuletzt aber als Index-Schlusslicht 2,7 Prozent tiefer./ajx/mis

(AWP)