An einem weiteren Handelstag mit zahlreichen Quartalsberichten gab der Leitindex im frühen Geschäft um 0,21 Prozent auf 15 921,66 Punkte nach. Der MDax sank um 0,08 Prozent auf 27 292,55 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte zugleich um 0,04 Prozent auf 4324,62 Punkte vor.

Die US-Verbraucherpreise stehen laut der Landesbank Helaba im Fokus, da die US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche zwar eine Pause im Zinserhöhungszyklus angedeutet, es zugleich aber vermieden hatte, Zinssenkungen anzukündigen. Da für die künftigen Zinsentscheidungen ein datenabhängiger Ansatz verfolgt werde und der jüngste Arbeitsmarktbericht erneut solide ausgefallen sei, was gegen forcierte Zinssenkungserwartungen spreche, "müsste sich das Inflationsbild weiter entspannen", um die "sehr ausgeprägten Spekulationen" über Zinssenkungen zu untermauern, hiess es.

Die Experten der UBS etwa gehen davon aus, dass die Inflation "immer noch zu hoch ist, um sich damit wohl zu fühlen". Eine von vielen erhoffte Lockerung sehen auch sie gleichwohl noch in weiter Ferne - und damit auch einen Grund für Anleger, wieder verstärkt ins Risiko zu gehen. Damit könnte es weiterhin so bleiben, dass die 16 000er Marke eine zu hohe Hürde für den Dax bleibt, dieser aber um die 15 700 Zähler gestützt wird.

Unter den Einzelwerten stehen gleich mehrere Dax-Konzerne mit Quartalsberichten im Blick, so etwa Eon , Brenntag Continental oder Siemens Healthineers . Kosten für den Umbau der Diagnostik sowie für eine Neuaufstellung des Robotikgeschäfts belasteten den Medizintechnikkonzern im zweiten Geschäftsquartal, was die Aktie von Siemens Healthineers mit minus 6,4 Prozent an das Index-Ende drückte.

Das Papier des Autozulieferers Conti dagegen nahm nach einem stärkeren Jahresstart als erwartet die Dax-Spitze ein mit plus 4,2 Prozent. Die seit Mitte Oktober stark gelaufene Aktie von Eon gab nach einem etwas optimistischeren Jahresausblick des Energieversorgers um 0,6 Prozent nach. Um 1,0 Prozent ging es für den ebenfalls in den vergangenen Monaten sehr gut gelaufenen Anteilschein des Chemikalienhändlers Brenntag abwärts. Dieser meldete einen geringeren Rückgang des operativen Quartalsgewinns als erwartet und bestätigte seine Jahresziele. Im MDax litten ausserdem Telefonica Deutschland unter Gewinnmitnahmen und büssten 6,2 Prozent ein. Tags zuvor erst hatte die Aktie des Telekomanbieters den höchsten Stand seit Januar 2019 erreicht.

Der Chemiekonzern Lanxess wurde nach einem Gewinnrückgang zum Jahresstart etwas vorsichtiger für den um Sondereffekte bereinigten operativen Jahresgewinn. Für die Aktie ging es daraufhin um 2,5 Prozent abwärts. "Der Ausblick ist jetzt konkreter, hat aber eine sehr breite Spanne beim bereinigten Ebitda und liegt obendrein unter der Konsenserwartung", monierte ein Händler.

Evotec , die tags zuvor aus dem MDax herausgenommen wurden, da der Pharma-Wirkstoffforscher aufgrund einer Cyberattacke seinen Jahresbericht nicht hatte rechtzeitig vorlegen können, sprangen um 8,0 Prozent hoch. Sie profitierten von einer Zusammenarbeit mit Novartis in den USA. Diese führt unmittelbar zu einer Vorabzahlung in zweistelliger Millionenhöhe. Hinzu kommen weitere künftige Zahlungen, die vom erfolgreichen Entwicklungsfortschritt abhängen./ck/mis

(AWP)