Man habe die Finanzmarktaufsicht Finma über die beabsichtigte Anteilserhöhung informiert, geht aus einer Mitteilung vom Dienstag hervor. Nach Schweizer Recht müssten Personen, die direkt oder indirekt 10 Prozent oder mehr an einer Fondsverwaltungsgesellschaft halten, dies der Finma melden.

Die Investorengruppe, bestehend aus NewGAMe SA und Bruellan, kontrolliert den Angaben zufolge derzeit rund 8,4 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals der GAM Holding.

Liontrust hatte für die stark angeschlagene GAM ein Kaufangebot auf den Tisch gelegt und bietet 0,0589 eigene Aktien für 1 GAM-Aktie. Gegen die Offerte legte die neu gegründete Investorengruppe NewGAMe/Bruellan vergangene Woche Einsprache bei der Übernahmekommission ein.

Die Investorengruppe kritisiert demnach vor allem die Verfügung der UEK, wonach Liontrust das Angebot von einem erfolgreichen Ausstieg von GAM aus dem Fondsverwaltungsgeschäft in Luxemburg und der Schweiz abhängig machen könne. Diese Bedingung soll gestrichen werden.

NewGAMe wird gemäss den Angaben von Rock Investment kontrolliert. Dabei handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der NJJ Holding von Xavier Niel, die auch Hauptaktionär der schweizerischen Salt ist.

Die 2009 von Julius Bär abgespaltene GAM kämpft seit Jahren mit den Folgen hausgemachter Probleme. Nachdem 2018 ein prominenter Fondsmanager wegen schwerer Verfehlungen suspendiert worden war, zogen die Anleger massiv Geld aus den Anlagevehikeln ab. GAM ist zudem auch vom Zusammenbruch der Supply-Chain-Finance-Gruppe Greensill Capital betroffen.

ys/rw

(AWP)