Die Erträge sind in den ersten sechs Monaten auf 881 Millionen Franken eingebrochen (-22%). Das lag laut einer Mitteilung vom Dienstag vor allem an einem markanten Rückgang der erfolgsabhängigen Performance Fees (-84% auf 72 Mio Fr.). Zum einen war die Vergleichsbasis hoch: Im Geschäftsjahr 2021 war es zu überdurchschnittlich vielen Verkäufen gekommen, was den Anteil der erfolgsabhängigen Gebühren damals in die Höhe schiessen liess. Wegen Corona verschobene Verkäufe wurden 2021 nachgeholt und einige erst für 2022 geplante Exits wurden vorgezogen, weil die Renditeziele bereits erreicht waren.

Zum anderen machte das eingetrübte Marktumfeld der auf Privatmarktanlagen spezialisierten Gesellschaft im laufenden Jahr bisher einen Strich durch die Rechnung: Die hohe Volatilität führte zu einem Rückgang sowohl der Investitionen als auch der Veräusserungen.

Geringer Anteil erfolgsabhängiger Einnahmen

Die performanceabhängigen Einnahmen machten damit lediglich noch 8 Prozent der Gesamteinnahmen aus, nachdem es im ersten Halbjahr 2021 noch fast 40 Prozent gewesen waren. Die Performance Fees dürften auch im Gesamtjahr auf einen Anteil von weniger als 20 Prozent kommen, sagte Finanzchef Hans Ploos van Amstel gemäss Mitteilung. Mittel- bis langfristig dürften diese aber wieder zwischen den üblichen 20 bis 30 Prozent liegen.

Der Anteil der erfolgsabhängigen Einnahmen ist für die Höhe des Gewinn von Partners Group entscheidend. Die fixen Einnahmen belaufen sich im Durchschnitt auf zwischen 1,20 und 1,30 Prozent der verwalteten Vermögen. Die erfolgsabhängigen Einnahmen hingegen können sich auf 10 bis 20 Prozent des Gewinns einer Investition zusammenläppern.

Die tiefermargigen Managementgebühren machten mit 809 Millionen Franken (+18%) diesmal also einen sehr grossen Teil der Erträge aus. Sie seien zwar im Einklang mit den durchschnittlichen verwalteten Vermögen gestiegen, hätten aber die tieferen Performance Fees nicht ausgleichen können.

Die Vermögen des Asset Managers stiegen auch im ersten Halbjahr 2022 weiter an, und zwar auf 131 Milliarden Franken per Mitte Jahr nach 127 Milliarden Ende 2021.

Mitarbeiter verdienen dann auch weniger

Mit den tieferen Performance Fees verringerte sich gleichzeitig auch der Personalaufwand - rund 80 Prozent der Betriebskosten - markant. Es konnten zudem auch Rückstellungen aufgelöst werden aufgrund des Rückgangs des Aktienkurses im ersten Halbjahr und damit verbundenen aktienbasierten Beteiligungsprogrammen für Mitarbeiter. Seit Jahresbeginn hat die Aktie von Partners Group 36 Prozent verloren.

Der EBIT reduzierte sich in der Folge um 19 Prozent auf 570 Millionen Franken, was einer Marge von rund 65 Prozent entspricht. Der Gewinn fiel gar um 26 Prozent auf 464 Millionen. Angesichts des schwierigeren Marktumfeldes sei es ein solides Finanzergebnis, sagte CEO David Layton.

Analysten hatten noch etwas weniger Erträge und ein noch etwas tieferes Ergebnis erwartet. Die Performance Fees fielen jedoch noch geringer aus als im Durchschnitt von den Experten geschätzt, obschon es im Vorfeld eine grössere Unsicherheit gab, was man an der recht breiten Bandbreite der Prognosen sehen konnte.

Mit Blick in die Zukunft bestätigte Partners Group derweil die Prognose für die Neugeldakquise im Gesamtjahr. Die Gruppe rechnet weiterhin mit Kapitalzusagen von Kunden in der Höhe von 22 bis 26 Milliarden US-Dollar. Im ersten Semester sicherte sie sich bereits 13 Milliarden Dollar. Ausserdem bleibt die Zielvorgabe bei Neugeschäft eine EBIT-Marge von rund 60 Prozent.

Vor Börseneröffnung am Dienstag gewinnt die Aktie im vorbörslichen Handel von Julius Bär 2,2 Prozent.

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(AWP)