Als konkretes Beispiel ging er auf das seit zwei Monaten bekannte Vorhaben ein, in der Ukraine Kampfpanzer vom Typus Panther bauen zu wollen. Pro Jahr könnten es den Rheinmetall-Plänen zufolge bis zu 400 sein. Die bisherigen Gespräche mit Kiew zum Panzervorhaben seien vielversprechend, sagte der Manager auf der Hauptversammlung des grössten deutschen Rüstungskonzerns. So wie man den Schützenpanzer Lynx in einem Werk in Ungarn baue, "so könnte nach vergleichbarem Muster künftig unser neuentwickelter Kampfpanzer Panther in einem ukrainischen Werk vom Band rollen". In den nächsten zehn Jahren werde die Nachfrage von der Ukraine sehr hoch sein.

Rheinmetall ist auf starkem Wachstumskurs, was auch an dem weltweit gestiegenen Bedarf an Rüstungsgütern vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs liegt. An die Aktionäre gewandt sagte Papperger: "Sie können davon ausgehen, dass 2023 das beste Jahr der Firmengeschichte ist im Bereich der Auftragseingänge."

Der Konzern habe sehr grosse Kapazitäten für Panzermunition und Artillerie, sagte der Vorstandschef. So stelle man zur Zeit 150 000 Schuss Panzermunition her. Bei der Artillerie liege die Kapazität bei bis zu 600 000 Schuss. "Wir sind sehr gut aufgestellt mit den Kapazitäten."

Bei dem Online-Aktionärstreff meldeten sich auch einige Firmenkritiker zu Wort. Ruth Rohde vom Rüstungsinformationsbüro (RIB) monierte, dass mit neuen Rheinmetall-Werken in Ungarn die dortige Rüstungsindustrie deutlich ausgebaut werde und Exporte in andere Länder ermöglicht würden. Dies alles geschehe ungeachtet der Tatsache, dass die Regierung Orban seit Jahren Demokratie und Rechtsstaat demontiere, kritisierte die Friedensaktivistin./wdw/DP/mis

(AWP)