Der SMI, der bis 8881 Punkte gestiegen war, büsst 0,5 Prozent auf 8750 Punkten ein. Am Dienstag hat der Leitindex 1,6 Prozent zugelegt.

Vor dem EU-Gipfel zum Brexit und der Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Sitzung der US-Notenbank am Abend (MESZ) wollten die Anleger keine Risiken eingehen, heisst es am Markt. Von den Mitschriften erhoffen sich die Anleger Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo möglicher Zinserhöhungen in den USA.

Zusätzlich auf die Stimmung drückte laut einem Händler die gesenkte Prognose der erfolgsverwöhnten deutschen Exporteure. Der Aussenhandelsverband BGA senkte die Prognose für den Zuwachs der Ausfuhren 2018 auf 3,5 von 5 Prozent. BGA-Präsident Holger Bingmann rechnet im kommenden Jahr mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends. "Das ist für mich keine Delle, das ist der Beginn einer Abwärtsbewegung." Zudem gab die deutsche Medizintechnikfirma Fresenius Medical Care eine Gewinnwarnung ab und der US-Computer-Riese IBM enttäuschte mit einem unerwartet grossen Umsatzrückgang. Beide Titel brachen ein.

Roche nach Zahlen im Verkauf

Im Fokus der Anleger standen die SMI-Schwergewichte: Die Anteile von Roche büssten nach anfangs kräftigen Kursgewinnen 1,9 Prozent ein. Der Pharmakonzern hat der zunehmenden Konkurrenz durch günstigere Nachahmermedikamente für seine wichtigen Krebsmittel zwar getrotzt und in den ersten neun Monaten den Umsatz stärker als erwartet um 7 Prozent auf 42,08 Milliarden Franken gesteigert. Händler sagten, der Kurs sei jedoch bereits am Vortag kräftig gestiegen. "Und weil die Erwartungen nur leicht übertroffen worden sind, sind die Anleger weitergezogen", sagt ein Händler. Es werde befürchtet, dass Roche wegen Patentabläufen vor einer Durststrecke stehe.

Die Aktien von Rivale Novartis, dessen Quartalsbericht am Donnerstag ansteht, legen dagegen 0,2 Prozent zu. Novartis rechnet mit schnellen Erfolgen auf dem Gebiet neuartiger Arzneien. "Wir halten es für möglich, zwei bahnbrechende neue Gentherapien innerhalb von zwölf Monaten an den Markt zu bringen", sagt Präsident Reinhardt der "FAZ".

Die Anteile von Nestlé sacken um 1,2 Prozent ab. Händler sagen, der Kurs leide darunter, dass Konkurrent Danone schwächer als erwartet gewachsen sei. Nestlé wird am Donnerstag über den Geschäftsgang im laufenden Jahr berichten. Analysten erwarten ein höheres organisches Wachstum.

Bankaktien: Wie gewonnen, so zerronnen

Bei den Aktien der Banken schmolzen die Gewinne ab. Credit Suisse und UBS sind noch um 0,2 und 0,1 Prozent höher. Julius Bär halten sich mit 0,3 Prozent auch in der Gewinnzone. Gegen den Trend legen die Titel der St. Galler Kantonalbank 3,3 Prozent zu. Bei den Versicherern schmolzen die Kursgewinne mehrheitlich ab.

Die zyklische Werte können ihre anfänglichen Gewinne ebenfalls nicht verteidigen. Die Titel des Personalvermittlers Adecco sind noch knappgehalten. Die Anteile des Prüfkonzern SGS sinken um 0,7 Prozent. Während der Bauchemiekonzern Sika knapp positiv bleibt, können sich die Bauzulieferer Geberit und LafargeHolcim gut behaupten. Die Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch büssen im Verlauf rund 1 Prozent ein.

Die Aktien von Swisscom legen 0,4 Prozent zu auf 445 Franken. Konkurrentin Sunrise ziehen um 3,1 Prozent an auf 91 Franken. J.P. Morgan hat das Kursziel für Swisscom auf 435 von 420 Franken und für Sunrise auf 89 von 86 Franken angehoben.

Im Sog der Erholung der US-Technologiewerte griffen die Anleger nach den Papieren europäischer Branchenvertreter: Comet, VAT, AMS und U-blox erobern verlorenes Terrain zurück.

(Reuters/cash)