Dabei steigt der Leitindex SMI erstmals über 9800 Zähler und markiert bei 9829 Zählern ein neues Hoch. Händler begründeten die anziehenden Kurse einerseits mit der Aussicht auf eine Zinssenkung in den USA. Anderseits stimmten die Einigung im Zollstreit der USA mit Mexiko die Anleger zuversichtlich. Dazu kämen die Massnahmen Chinas zur Ankurbelung der Konjunktur hinzu, die vor allem den zyklischen Werten zugutekämen, heisst es am Markt.

Die Händler warnen aber vor zu viel Optimismus. Es sei nicht sicher, wie lange der Deal zwischen den USA und Mexiko in Sachen Migration halten werde. Zudem drohten noch immer höhere US-Zölle auf Importe aus China. Auch mehrten sich die Anzeichen, dass die Konjunktur in Europa an Schwung verliere. Die Anlegerstimmung in der Eurozone gemessen am Sentix Index hat sich im Juni deutlich eingetrübt. Die erneute Eskalation im US-China-Handelsstreit belaste die Euroland-Konjunktur erheblich, heisst es beim Analysehaus Sentix, das die Umfrage durchführt. In Deutschland sei die Lage noch ernster, denn der Gesamtindex sei erstmals seit März 2010 wieder in den negativen Bereich gerutscht.

Der SMI notiert um 11 Uhr um 0,8 Prozent höher auf 9828 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI gewinnt 1,1 Prozent auf 1508 und der breite SPI 0,8 Prozent auf 11'874 Zähler. 26 SLI-Titel werden zu höheren Kursen gehandelt und 4 Titel schwächen sich leicht ab.

Tech- und Bankaktien an der Spitze

An der Spitze der Gewinner stehen die Technologiewerte AMS (+4,5%), Logitech (+3,3%) und Temenos (+3,3%). Eine starke Performance der US-Technologiewerte und eine positive Studie von Liberum über den Sektor würden helfen, heisst es.

Gefragt sind auch Bankaktien. Julius Bär (+3,1%), Credit Suisse (+2,5%) und UBS (+1,9%) ziehen deutlich an. Volatilere und bessere Märkte sorgten für mehr Börsenumsatz. Zudem versprächen höhere Kurse auch mehr Gebühren. "Und nicht zu vergessen, Bankaktien sind unterbewertet und haben viel Aufholpotenzial", sagt ein Händler. Ausserdem hat die Bank of America Merrill Lynch die Kaufempfehlungen für CS und UBS bestätigt.

Zyklische Papiere profitierten von der Aussicht auf Fortschritte bei den Zollstreitigkeiten der USA mit anderen Ländern und der Aussicht auf Konjunkturprogramme Chinas, heisst es am Markt. Die Aktien von LafargeHolcim (+2,6%) profitieren zusätzlich von einer Hochstufung der Empfehlung auf "Neutral" von "Sell" durch UBS.

ABB werden 1,6 Prozent höher bewertet. Händler erwähnen einen Bericht des Onlineportals "TheMarket", in dem David Samra, der Investmentchef des Artisan International Value Fund, eine Aufspaltung des Konzerns anregt.

Roche nach guten Produkte-News gefragt

Gefragt sind auch Roche (+1,4%). Der Pharmakonzern wartete mit mehreren guten Nachrichten aus seiner Produktepalette auf. Rivale Novartis hinkt Roche mit plus 0,3 Prozent hinterher.

Die Aktien von Lonza (+2,6%) zählen zu den Tagesgewinnern. Der Titel des Pharmazulieferers sei charttechnisch nach oben ausgebrochen, sagt ein Händler.

Zu den wenigen Verlierern gehören die als defensiv geltenden Nestlé (-0,4%), Givaudan (-0,1%) und Swisscom (-0,1%). Bei Swiss Re (-0,2%) dämpften Gewinnmitnahmen den Kurs. Der Titel war am Freitag im Zusammenhang mit den Börsenplänen der Tochter REAssure im Aufwind.

Cosmo steigen nach US-Zulassungsantrag

Am breiten Markt gewinnen Cosmo-Aktien 2,0 Prozent. Die Pharmafirma ist mit dem US-Zulassungsantrag für das Narkose-Mittel Remimazolam einen Schritt weiter. Die Zulassungsbehörde FDA habe die Einreichung der sogenannten "New Drug Application" (NDA) akzeptiert. Damit kann nun der eigentliche Überprüfungsprozess beginnen.

Im Sog der anziehenden Technologiewerte in den USA steigen auch Meyer Burger (+4,4%), VAT (+4,1%), Kudelski (+3,0%), Sensirion (+2,9%) und U-blox (+1,8%).

(AWP)