Elliott hielt zum 24. Januar direkt sowie über andere Instrumente 5,61 Prozent der Anteile, wie es in einer Stimmrechtsmitteilung am Dienstag hiess. Singer und sein Hedgefonds sind dafür bekannt, sich in Unternehmensbelange einzumischen, um daraus Kapital zu schlagen.

Die Vantage-Aktie legte kurz nach der Veröffentlichung der Stimmrechte leicht zu und baute das Kursplus bis zum Nachmittag auf ein Prozent aus. Am Morgen war die Reaktion auf die Zahlen noch eher durchwachsen ausgefallen. Allerdings hatte das Papier da bereits zwei stärkere Handelstage hinter sich, wobei zu Wochenbeginn der Kurs im Verlauf auf den höchsten Stand seit April 2022 gestiegen war. Davor hatte sich die Aktie seit November noch in engen Bahnen um den vom Telekomkonzern Vodafone und den Finanzinvestoren KKR und GIP gebotenen Übernahmepreis von 32 Euro bewegt.

Der britische Noch-Mutterkonzern will sein Tochterunternehmen Vantage in ein neues Gemeinschaftsunternehmen namens Oak Holdings übertragen. An diesem hält Vodafone 50 Prozent, den Rest teilen sich die Finanzinvestoren KKR und GIP. Den übrigen Aktionären wurde ein Pflichtangebot unterbreitet. Presseberichten zufolge soll die Nachfrage aber nicht gross gewesen sein. Da Singer kein unerhebliches Paket erworben hat, könnte er nun womöglich weitere Forderungen stellen. Dies war in der Vergangenheit öfter der Fall.

In Deutschland hat sich der US-Investor mit seinem Hedgefonds vor wenigen Monaten auch bei dem Bad Homburger Krankenhaus- und Medizinkonzern Fresenius eingekauft. Der Dax-Konzern steht nach schwierigen Jahren ebenfalls womöglich vor einem Umbruch. Das neue Management hat das Portfolio auf den Prüfstand gestellt.

Vantage Towers baute unterdessen im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember seine Standorte weiter aus. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz - ohne Durchleitungseinnahmen - um knapp fünf Prozent auf 263,7 Millionen Euro, wie der Konzern in Düsseldorf mitteilte. Analysten hatten nach einem stärkeren Wachstum im ersten Halbjahr allerdings mit noch etwas mehr gerechnet. Nach neun Monaten liegt das Unternehmen damit auf der Erlösseite um knapp sechs Prozent über dem Vorjahr.

Bei den Durchleitungseinnahmen werden Investitionen von Vantage Towers für die Aufrüstung der Standorte verrechnet. Weil Mieter damit letztlich ihre Investitionskosten begleichen und kein neuer Umsatz generiert wird, klammert das Unternehmen die Beträge beim Konzernerlös aus.

Vantage Towers peilt bisher für das Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum - ohne Durchleitungseinnahmen - von drei bis fünf Prozent an. Das bereinigte operative Ergebnis soll bei 550 bis 570 Millionen Euro herauskommen - nach 543 Millionen vor einem Jahr. Jetzt geht das Management von der oberen Hälfte der Prognose aus. Den operativen Gewinn des dritten Geschäftsquartals gab Vantage Towers nicht bekannt - auch Vodafone kommuniziert diese Zahlen üblicherweise nur zur Jahreshälfte und zum vollen Geschäftsjahr./tav/ngu/jha/

(AWP)