Zuletzt lag die Inditex-Aktie in Madrid in einem generell sehr schwachen Marktumfeld mit 4,3 Prozent im Minus. Das Papier von H&M verlor in Stockholm sogar mehr als sieben Prozent. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Retail gab in diesem Zuge um rund vier Prozent nach.

Branchenexperte James Grzinic vom Analysehaus Jefferies fand die Geschäftsentwicklung von H&M "noch schlechter als befürchtet". So sei der Umsatz im Monat Februar währungsbereinigt offenbar drei Prozent niedriger ausgefallen als im zweiten Corona-Winter ein Jahr zuvor. Im Dezember und Januar habe der Anstieg noch fünf Prozent betragen.

In schwedischen Kronen steigerte H&M den Umsatz zwar um zwölf Prozent auf fast 54,9 Milliarden Euro. In Landeswährungen lag das Wachstum jedoch nur bei drei Prozent. Das liegt auch daran, dass sich der Konzern wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aus Russland und Belarus zurückgezogen hat. Klammert man die beiden Länder und die Ukraine aus, legte der Umsatz den Angaben zufolge um 16 Prozent zu. In Landeswährungen betrug dieser Anstieg noch sieben Prozent. Den kompletten Quartalsbericht will H&M am 30. März vorlegen.

Unterdessen meldete die Zara-Mutter Inditex für ihr Ende Januar abgelaufenes Geschäftsjahr Rekordwerte bei Umsatz und Nettogewinn. So stieg der Umsatz sowohl absolut als auch währungsbereinigt um etwa 18 Prozent auf knapp 32,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Arteixo mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 29 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente Inditex mit 4,1 Milliarden Euro 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen eine um 29 Prozent auf 1,20 Euro erhöhte Dividende erhalten. Hauptprofiteur ist Mehrheitseigentümer Amancio Ortega, der zu den reichsten Menschen Europas gehört.

Im Gegensatz zu H&M meldete Inditex auch für die jüngsten Wochen prozentual zweistellige Zuwächse. In der Zeit von 1. Februar bis 13. März habe der Umsatz währungsbereinigt 13,5 Prozent höher gelegen als ein Jahr zuvor. Ohne die Russische Förderation und die Ukraine lag der Anstieg den Angaben zufolge sogar bei 17,5 Prozent. Zu Inditex zählen neben Zara die Marken Bershka, Massimo Dutti, Oysho, Pull & Bear und Stradivarius.

An den Geschäftszahlen des spanischen Konzerns hatten Analysten zunächst wenig auszusetzen. Georgina Johanan von der US-Bank JPMorgan wies allerdings auf höhere Investitionen hin, während am Markt Signale für steigende Ausschüttungen erwartet worden seien./stw/mis/tih

(AWP)