Der Januar ist für viele Leute der teuerste Monat des Jahres. Aber der Jahresanfang ist nun einmal ein wichtiger Stichtag für die persönlichen Finanzen.

Wer etwa die Krankenkasse für mehrere Monate auf einmal einbezahlt, muss direkt mit dem Jahreswechsel einen grossen finanziellen Brocken entrichten. Je nach Mietvertrag werden Nebenkosten ebenfalls quartalsweise beglichen, Eigenheimbesitzer erhalten je nach Wohnort eine Mehrmonatsrechnung für Gas, Wasser und Strom. Werden Versicherungen, diverse Mitgliedschaften und Abos auf Anfang Jahr abgeschlossen, wird die Erneuerung logischerweise auch wieder auf Anfang Jahr fällig.

Und das alles auf einen Schlag. Aber wenn schon so viel Geld "herausfliesst", kann man sich gleich mit all seinen Finanzen beschäftigen. Der Jahresanfang bringt eine gute Gelegenheit mit sich, Anlagen zu optimieren und die Vermögensaufbewahrung auf Sparpotenzial abzuklopfen.

Mit folgenden Massnahmen optimieren Sie entweder Ihre Renditen, oder kommen auch als Normalverdiener schnell einmal auf Jahreseinsparungen in drei- oder gar vierstelliger Höhe – was den "Kostenschock" vom Januar über Zeit abzufedern hilft.

Portfolio-Check

In einer traditionellen Anlagestrategie sind Investments aufgeteilt in Aktien, Obligationen, Rohstoffe, Immobilien und Bargeld. Anhand der Aktienquote lässt sich ermessen, wie hoch das Risiko ist. Sehr risikofreudige Anleger halten manchmal bis zu 80 Prozent in Aktien.

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Die Börsenkurse sind im zweiten Halbjahr 2018 entweder deutlich abgesackt, oder sie sprangen von der Newslage getrieben hektisch hin und her. Zuletzt verzeichneten sie deutliche Kurssteigerungen, aber das heisst noch nicht, dass 2019 ein tolles Aktienjahr wird.

Wer in dieser Situation mehr auf Sicherheit gehen will, wird risikoreiche Anlagen los und reduziert allenfalls die Aktienquote. Will man aber in den Aktien bleiben, bietet sich eine Umschichtung in eher defensive Titel an, so genannte Qualitätstitel mit geringen Schwankungen und wenn möglich guter Dividendenrendite. 

Man kann es auch niemandem verdenken, der in der jetzigen Lage Gewinne realisiert, wenn es dafür nicht schon zu spät ist – nur: sinnvollerweise nicht alles auf einmal verkaufen. Langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger allerdings setzen darauf, dass das disziplinierte Halten von Titeln über die lange Frist letztlich hohe Renditen bringt.

Strategie

Wer ein Vermögensverwaltungsmandat hat, sollte seinen Berater regelmässig sehen und auch kritisch nach der Strategie befragen. Das Depot in definierten Abständen zu überprüfen ist geboten. Warum nicht am Jahresanfang? Die Fragen sind: Ist meine Risikofähigkeit noch die gleiche? Es können sich Lebensumstände oder Zukunftspläne ändern. Dann: Wie ist der Anlagehorizont? Als junger Mensch legt man längerfristig an als jemand, der auf die Pensionierung zusteuert.

Eine Anlagestrategie ist letztlich immer auch eine Kostenfrage. Und Depotgebühren und Courtagen für Handelsgeschäfte variieren von Bank zu Bank. Die Schweizer Grossbanken sind teuer und bieten eine Vielzahl von Leistungen, kleinere Anbieter sind meist günstiger, aber häufig auch mit einer reduzierten Produktpalette. Vergleichen lassen sich die Kosten von Anlagepaketen bei Moneyland.

Zinsen und Gebühren

Klar, die Zinsen auf Sparkonti werden auch 2019 ein ziemlich trübes Kapital bleiben, sprich: auf extrem tiefen Niveaus verbleiben. Unterschiede bestehen aber weiter. Ungünstig ist zum Beispiel, was die Credit Suisse bei ihren Bonviva-Kontopaketen für Retailkunden gemacht hat: Nochmal gesenkte Verzinsung auf Anfang 2019, aber gleichbleibende Gebühren. Mehr und mehr Banken geben die Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank an die Kunden weiter. So die Postfinance, wo Privatkunden bei Einlagen ab 500'000 Franken seit Oktober eine so genannte "Guthabengebühr" von 1 Prozent zu entrichten haben.

Oft verändern Banken die Zinsen und Kontoführungskosten auf Anfang Jahr. Vergleichsplattformen wie Vermögenspartner, Verivox oder Moneyland bieten umfangreiche Informationen über Guthabenverzinsung und Gebühren. Die Bank wechseln führt auch im Zeitalter der Digitalisierung noch zu einem gewissen Papierkrieg, kann aber durchaus eine Einsparung von hunderten von Franken mit sich bringen. Um Strafgebühren zu vermeiden, kann man grössere Beträge zum Beispiel für ein oder zwei Jahre auch in eine Kassenobligation investieren. Einige Banken bieten hier noch Zinssätze von bis zu 0,4 Prozent.

Vorsorge früh einzahlen

Der maximal einzahlbare jährliche Betrag für Zinskonten der Säule 3a beträgt neu 6826 Franken, für Selbständige 34'128 Franken. In den vergangenen Jahren hatte er bei 6768 Franken bzw. 33'840 Franken gelegen. Je früher der Betrag einbezahlt wird, desto länger wird er verzinst.

Säule-3a-Konten werden in der Regel besser verzinst als Sparkonti, bei der Next Bank oder der Tessiner Kantonalbank gibt es noch 0,7 beziehungsweise 0,75 Prozent. Allerdings ist der Kontoabschluss oft mit Zusatzbedingungen, etwa mit der Eröffnung eines Sparkontos verknüpft. Vergleichsmöglichkeiten gibt es auch hierzu bei Vermögenspartner, Verivox oder Moneyland.

Säule-3a-Konten verringern aufgrund ihrer Privilegierung durch den Schweizer Staat die Steuerrechnung teils im Jahr in vierstelliger Höhe. Die Versteuerung beim Bezug im Umfeld des Pensionsalters profitiert dann von einem günstigen Satz.

Beim Zinssparen auch immer daran denken: Der Zinseszinseffekt ist über eine lange Spardauer durchaus beträchtlich - zumal es ökonomisch trotz allem immer noch danach aussieht, dass das Zinsniveau eines Tages wieder ansteigt.

Steuern schnell überweisen

Wenn Sie ihre Steuern schnell entrichten, profitieren sie von einer Verzinsung durch den Kanton. Viel gibt es allerdings auch hier nicht mehr zu holen. Eine Reihe von Kantonen hat den so genannten Ausgleichszins in den vergangenen Jahren gar auf null gesetzt: Dazu gehören Bern, Graubünden, Luzern, Solothurn, das Wallis oder Zug.

Im Kanton Zürich liegt der Ausgleichszins seit Januar 2016 bei 0,5 Prozent. Wie das Steueramt gegenüber cash.ch bestätigt hat, bleibt dies auch für 2019 so. Wer Anfang Jahr 10'000 Franken ans Steueramt überweist, erhält pro rata temporis bis Ende September 37,50 Franken Zins. Das ist immer noch mehr als auf den allermeisten Bankkonten. Ausserdem: Steuern sofort einzubezahlen hat den Vorteil, dass diese finanzielle Last erledigt ist.