Das ersparte Geld auf einem sicheren Konto parkieren oder mit gewagten Börseninvestments eine hübsche Mehrrendite erzielen? Mit dieser Risikoabwägung müssen sich Privatanleger dauernd herumschlagen.

Zumindest im letzten Jahr hat sich ein hohes Aktienexposure ausbezahlt: Der Swiss Performance Index (SPI), er beinhaltet etwas über 200 Schweizer Aktien, legte im Gesamtjahr 2017 um ganze 20 Prozent zu. Beim etwas defensiveren Leitindex Swiss Market Index (SMI) waren es immerhin plus 15 Prozent.

Doch 2018 dürfte sich das Ausnahmejahr 2017 kaum wiederholen: Viele Aktien sind inzwischen teuer bewertet und anfällig für Korrekturen. Ein Analyst von Kepler Chevreux schrieb vor drei Wochen gar, dass die Börsenstimmung spätestens im Februar ins Negative kippen werde (der cash-Insider berichtete).

Nur 3a-Konten werfen noch etwas Zins ab

Negativ waren bereits die letzten fünf Börsentage, der SMI gab 0,9 Prozent der Performance preis. Da lohnt es sich für Anleger, etwas vorsichtiger zu agieren und Geld auf Zinskonten zu deponieren. Nur: Auf dem Privatkonto ist die jährliche Verzinsung praktisch null. Und auch das Sparkonto wirft nicht wirklich einen Ertrag ab, die meisten Anbieter offerieren einen Minizins von unter 0,1 Prozent.

Bleibt noch die Option Säule 3a: Unselbstständig Erwerbstätige können in diesem Jahr maximal 6768 Franken auf ein solches Konto einzahlen. Die Vorteile: Es gibt noch etwas Zins, ausserdem sind die einbezahlten Beiträge von den Steuern abziehbar. Der grosse Nachteil: Die Gelder sind gebunden, können erst im Pensionsalter bezogen werden (abgesehen von Ausnahmen wie Bezug für Wohneigentum oder Gang in die Selbstständigkeit).

Praktisch alle Banken sowie viele Versicherer bieten ein solches 3a-Konto an. Ein Vergleich lohnt sich, denn die Verzinsung variiert von Anbieter zu Anbieter ziemlich stark: Die besten Zinsen bietet die Tessiner Kantonalbank, allerdings hat sie den Zinssatz auf 0,75 Prozent (0,825 Prozent im Vorjahr) reduziert. Wer sonst noch eine Top-Verzinsung bietet, zeigt folgende Tabelle:

Säule 3a: Beste Zinssätze 2018

AnbieterZinssatz am 1.1.2018, in %
Tessiner Kantonalbank*0,75
Crédit Agricole*0,7 
WIR Bank0,6
Bank CIC0,55
Appenzeller, Fribourger, Walliser, Neuenburger und Obwaldner KB0,5

*Zusätzlich wird ein Privatkonto benötigt / Quelle: Moneyland.ch

Es fällt auf, dass kein grösserer Anbieter in den Top-Rängen auftaucht. Das dürfte kein Zufall sein, schliesslich sind Neugelder von Sparern im aktuellen Umfeld eher nicht willkommen. Denn: Kundengelder müssen die Banken selbst ab Überschreiten einer gewissen Freigrenze zu negativen Zinsen parkieren. Ein unattraktives Geschäft also.

Dass 3a-Gelder eher unerwünscht sind, signalisieren die beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS derzeit ziemlich deutlich. Die Zinssätze wurden auf je 0,2 Prozent heruntergesetzt. Noch vor einem Jahr betrug die Verzinsung  0,55 Prozent (Credit Suisse) respektive 0,5 Prozent (UBS). Die Bank Sarasin hat die Verzinsung seit 2015 sogar bei null.

Übrigens: Weist Ihr 3a-Konto eine tiefe Verzinsung auf, können Sie ein 3a-Konto (oder ein 3a-Fonds mit Aktieninvestments) bei einem anderen Anbieter eröffnen und die Gelder dorthin transferieren. Teilweise fallen dafür jedoch Gebühren an. Ausserdem dürfen nur ganze Konten transferiert werden, eine Teilübertragung ist nicht möglich.

Säule 3a: Zinssätze grosse Anbieter

AnbieterZinssatz am 1.1.2018, in %
Bank Cler, Migrosbank0,4
Raiffeisen0,375
Postfinance0,3
Zürcher Kantonalbank0,25
Credit Suisse, UBS0,2

Quelle: Moneyland.ch