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Straumann, Sonova, Temenos - die Liste der hiesigen Aktien, die einer geheimnisvollen Kursschwäche zum Opfer fallen, wird von Tag zu Tag länger. Wie mir mehrere voneinander unabhängige Quellen berichten, ziehen sich mächtige amerikanische Grossinvestoren nun sogar aus den Aktionariaten dieser bis anhin sehr beliebten Unternehmen zurück (siehe Immer mehr beliebte Aktien neigen zur Schwäche vom 8. Oktober).

Nicht weniger arg erwischte es die Aktien von Logitech. Innerhalb von gerade mal sechs Wochen büsste der Peripheriegerätehersteller aus Lausanne gut 16 Prozent seines Börsenwerts ein.

Anders als bei Temenos oder Straumann könnten die Gründe für die Kursschwäche bei Logitech allerdings ganz andere sein, ist gerüchteweise doch von einem orchestrierten Angriff durch amerikanische Leerverkäufer zu hören. Erklärtes Ziel sei es, die Kursnotierungen unter den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt bei 40,70 Franken zu drücken und dadurch eine charttechnisch motivierte Verkaufswelle loszutreten.

Die jüngsten Statistiken der New York Stock Exchange scheinen diese Vermutung zu stützen. Alleine in der zweiten September-Hälfte schwoll die Anzahl leerverkaufter American Deposit Receipts (ADRs) um satte 45 Prozent auf 2,26 Millionen Stück an. Gegenüber Ende August haben sich diese Wetten glatt verdoppelt.

Kursentwicklung der Logitech-Aktien über die letzten zwölf Monate mit dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. (Quelle: www.cash.ch)

Womöglich trifft Firmenchef Bracken Darrell gar eine Mitschuld. Einem bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereichten Formular zufolge trennte er sich Anfang August von 100'000 Aktien im Gegenwert von gut 4,5 Millionen Franken.

Schon damals warnte ich, dass dieser Titelverkauf Signalwirkung haben könnte. Es sei, als wolle die Transaktion sagen, dass die Börse selbst für die Aktien seit Jahren erfolgreicher Unternehmen wie Logitech keine Einbahnstrasse sei, so meine Worte (siehe Logitech-Chef macht Kasse vom 8. August).

Rückblickend bewiesen auch Geschäftsleitungsmitglieder bei Temenos und Lindt&Sprüngli eine ziemlich gute Nase für die eigene Aktie (siehe Firmenlenker sind den Analysten eine Nasenlänge voraus vom 6. September).

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Auf den ersten Blick hatte die Rückkehr von Landis+Gyr an die Schweizer Börse SIX alle für einen Erfolg notwendigen Zutaten: Der Stromzählerhersteller verfügte zu diesem Zeitpunkt über eine traditionsreiche Firmengeschichte, war in zukunftsträchtigen Wachstumsmärkten tätig und verschrieb sich einer grosszügigen Dividendenpolitik.

Etwas mehr als 14 Monate später ist die Bilanz ernüchternd. Auf den Ausgabepreis von 78 Franken bezogen haben die Aktien des Urgesteins der Schweizer Firmenlandschaft fast 30 Prozent verloren. Gewinnerin ist die japanische Toshiba. Geschätzte 2,3 Milliarden Franken flossen dem einstigen Mutterhaus aus dem Börsengang zu (siehe Nehmen Leerverkäufer «Börsen-Urgestein» ins Visier? vom 30. Mai).

Nach dem überraschenden Einstieg der Lego-Erben um den dänischen Milliardär Kirk Kristiansen reagierten die Aktien zwar mit einem Kurssprung - genauso wie beim anschliessenden Ausbau des Aktienpakets in zwei Etappen auf insgesamt etwas mehr als 10 Prozent (siehe Lego-Erben kaufen bei Landis+Gyr kräftig zu vom 9. Februar). Zu mehr als einem Strohfeuer reichte es rückblickend allerdings nicht.

Die jüngsten Kursverluste gehen zumindest teilweise auf das Konto von Panagiotis Spiliopoulos. Der Leiter des Aktien-Research bei Vontobel nahm vergangene Woche die Erstabdeckung der Aktien von Landis+Gyr mit einer Verkaufsempfehlung und einem Kursziel von gerademal 50 Franken auf. Spiliopoulos wähnt den Stromzählerhersteller in einer schwierigen Wettbewerbsposition und hält den Druck auf die Bruttomarge deshalb für strukturell bedingt.

Kursentwicklung der Aktien von Landis+Gyr über die letzten zwei Wochen. (Quelle: www.cash.ch)

Dem widerspricht Patrick Laager bei der Credit Suisse entschieden. Der Analyst erhöht seine Gewinnschätzungen für Landis+Gyr gar um durchschnittlich 2 Prozent und bekräftig sowohl die "Outperform" lautende Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 79 Franken.

Berichten in der hiesigen Finanzpresse, wonach das Unternehmen die eigenen Zielvorgaben für den operativen freien Cashflow letztendlich nur dank eines einzigen Grossauftrags aus Übersee erfüllen konnte, will Laager nicht so richtig Glauben schenken. Er erachtet die jüngsten Kursverluste deshalb als übertrieben.

Interessant ist, dass Laager eine Reduktion der diesjährigen Wachstumszielbandbreite bei Landis+Gyr nicht ausschliessen will.

Vermutlich wird schon die Halbjahresergebnisveröffentlichung in gut zwei Wochen einen ersten Vorgeschmack geben, welcher der beiden Analysten mit seiner Einschätzung nun richtig liegt.
 

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