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Aus Sicht hiesiger Aktienanleger müsste die Welt in diesen Tagen in bester Ordnung sein. Schliesslich ist die Jahresbilanz am Swiss Performance Index (SPI) gemessen wieder positiv.

Freude dürfte deswegen allerdings nur bei den allerwenigsten Anlegern aufkommen. Denn die Kluft zwischen dem Abschneiden der beliebtesten und jenem der unbeliebtesten Aktien könnte grösser kaum sein (siehe Ein SMI-Schwergewicht hat es den Leerverkäufern angetan von gestern).

Das bringt auch den einen oder anderen Aktienanalysten an seine Grenzen. Jedenfalls lässt sich nur so erklären, weshalb seit gestern eine Umstufung auf die nächste folgt.

Im Zuge eines Favoritenwechsels stuft Nicholas Prys-Owen von der UBS die Aktien von Swisscom mit einem Kursziel von 501 Franken von "Neutral" auf "Buy" herauf und jene der Rivalin Sunrise Communications von "Buy" auf "Neutral" herunter. Der Analyst streicht seine Gewinnschätzungen für die Nummer zwei im Mobilfunkmarkt Schweiz um bis zu 16 Prozent zusammen und beziffert das Kursziel neu auf 85 (zuvor 91) Franken.

Dem für Kepler Cheuvreux tätigen Berufskollegen haben es hingegen die Valoren von Bâloise angetan. Er empfiehlt diese neuerdings mit einem Kursziel von 170 (zuvor 155) Franken zum Kauf. Der Analyst sagt dem traditionsreichen Versicherungskonzern aus Basel positive Dividendenüberraschungen nach.

Wie die Aktien von Swisscom gelten auch jene von Bâloise als im Kurs zurückgeblieben.

Gleich für drei Umstufungen ist heute Helvea verantwortlich. Ziemlich überraschend stuft Christian Obst die Valoren des Luftfrachtspezialisten Panalpina in einer Branchenstudie von "Hold" auf "Buy" herauf. Das Kursziel lautet neu 160 (zuvor 125) Franken.

Seit Wochen quälen sich die Panalpina-Aktien langsam wieder nach oben. (Quelle: www.cash.ch)

Im Zuge aggressiver Deckungskäufe lagen die Aktien in den letzten Wochen über weite Strecken gut im Markt (siehe Verbrennen sich die Leerverkäufer am Luftfrachtspezialisten Panalpina die Finger? vom 28. Juni). Seit Jahren gilt Panalpina als ein heisser Übernahmekandidat - allerdings verläuft der Turnaround eher schleppend.

Arbeitskollege Tomasz Grzelak hält hingegen die Papiere von Vontobel nicht länger für kaufenswert und stuft diese angesichts des geringen Aufwärtspotenzials zum Kursziel von 76 (zuvor 75) Franken nur noch mit "Hold" ein. Gefallen findet Grzelak hingegen an den Aktien von Swissquote, die er neuerdings mit einem Kursziel von 70 (zuvor 45) Franken zum Kauf empfiehlt.

Für den Börsendebütanten Klingelnberg treffen heute ebenfalls zwei Kaufempfehlungen ein. Vontobel nimmt die Erstabdeckung des Automobilzulieferers mit "Buy" und einem Kursziel von 66 Franken auf. Analyst Pascal Furger hält die Wachstumsaussichten für intakt und sieht Klingelnberg eine attraktive Dividendenpolitik verfolgen.

Sein Berufskollege Patrick Laager von der Credit Suisse veranschlagt zwar nur ein Kursziel von 55 Franken, empfiehlt die Aktien aber ebenfalls mit "Outperform" zum Kauf. Der für die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken tätige Analyst findet vor allem Gefallen an der starken Marktstellung des Automobilzulieferers.

Diese beiden Kaufempfehlungen sind mit Vorsicht zu geniessen, waren doch sowohl Vontobel als auch die Credit Suisse in den Börsengang involviert.

Erste Börsenbanken eilen den Aktien von Klingelnberg zu Hilfe. (Quelle: www.cash.ch)

Den Daumen senkt man bei der Credit Suisse hingegen über den Papieren des Baselbieter Detailhandelskonzerns Valora. Nach der Ergebnisenttäuschung von letzter Woche geht es für die Aktien von "Outperform" auf "Neutral". Nach einer Abwärtsrevision der operativen Gewinnschätzungen um bis zu 6 Prozent lautet das Kursziel neu 325 (zuvor 380) Franken.

Analyst Mischa Rölli warnt vor steigenden Kosten und auf längere Sicht vor steigenden Mieten im Zusammenhang mit der Neuausschreibung von Verkaufsflächen an den Standorten der SBB.

Innerhalb von gerade mal einer Woche ist der Börsenwert von Valora damit um gut 10 Prozent gefallen. Wie mir Händler berichten, ziehen sich institutionelle Grossinvestoren aus den Aktien zurück.

Angesichts dieser Vielzahl von Umstufungen würde mich nicht überraschen, wenn nach der feiertagsbedingten Verschnaufpause von morgen der eine oder andere "Nachzügler" eintreffen würde...
 

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