"Das mögliche Wiederaufflackern der Pandemie wegen der Delta-Variante, die konjunkturelle Situation, welche kaum mehr Verbesserungs- aber durchaus Rückschlagpotenzial bietet, die mit Argusaugen beobachteten Signale der US-Notenbank, sowie das weitgehend ausgereizte Bewertungsniveau des Welt-Leit-Aktienmarktes sind nicht die einzigen Gedanken, welche die Anleger derzeit umtreiben", bemerkte Aktienstratege Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Aus Branchensicht waren neben Rohstoffwerten auch Aktien aus dem Bausektor angesichts der Fortschritte bei den Infrastrukturplänen von US-Präsident Joe Biden gefragt. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Construction & Materials stieg um rund 0,5 Prozent. Die Papiere der Baustoffkonzerne Holcim und CRH stiegen um 1,5 beziehungsweise 2,4 Prozent. Letztere wurden zudem von der Berenberg Bank zum Kauf empfohlen.

Biden hatte sich am Vortag mit einer Gruppe demokratischer und republikanischer Senatoren auf ein Paket für Investitionen in Strassen, Brücken, Verkehrs- und Energienetze verständigt. Am Markt war deshalb von einem Fortschritt die Rede, auch wenn eine Zustimmung im Kongress weiter als ungewiss gilt. "Wir nähern uns eindeutig einem Deal, der bei den umfangreichen Konjunkturausgaben nochmals eine Schippe drauflegt", sagte Analyst Robert Gardiner vom irischen Analysehaus Davy.

Die im Übernahmefokus von Volkswagen stehenden Papiere von Europcar pendelten stetig zwischen Plus und Minus. Zuletzt notierten die Aktien des französischen Autovermieters 1,6 Prozent tiefer, nachdem sie in den vergangenen drei Tagen um bis zu 38 Prozent gestiegen waren. Die Experten von Kepler Cheuvreux empfahlen die Papiere zum Kauf. Sie sehen einige Gründe für eine höhere Offerte, nachdem VW zunächst abgeblitzt war./edh/jha/

(AWP)