Der EuroStoxx 50 stieg am späten Vormittag um 0,43 Prozent auf 4290,54 Punkte. Am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone mehr als 1 Prozent abgegeben. In Paris ging es ebenfalls nach oben. Der Cac 40 gewann 0,51 Prozent auf 7179,17 Punkte. Der FTSE 100 in London legte um 0,54 Prozent auf 7583,85 Punkte zu.

Aus Branchensicht waren europaweit Medien- und Technologiewerte am meisten gefragt. Am stärksten gemieden wurden hingegen Aktien aus dem Reise- und Freizeitsktor sowie Versicherer.

Die Aktien von Unilever standen nach einem abgelehnten Übernahmeangebot des Konzerns für das Konsumgütergeschäft des britischen Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline (GSK) kräftig unter Druck. Mit einem Minus von 7,2 Prozent waren sie klares Schlusslicht im Stoxx-50-Index. Gleichzeitig waren die Aktien von GSK stark gefragt und gehörten mit einem Plus von 3,7 Prozent zu den Top-Werten im Stoxx 50.

Glaxo lehnte eine etwa 60 Milliarden Euro schwere Kaufofferte für seine Konsumgütersparte als zu niedrig ab und will nun die ohnehin geplante Abspaltung des Bereiches "Consumer Healthcare" fortsetzen. Die Trennung der Tochter vom klassischen Pharmageschäft mit Medikamenten und Impfstoffen ist für Mitte des Jahres geplant. Der britische Konsumgüterkonzern Unilever hatte am Samstag mitgeteilt, die GSK-Tochter würde gut zum eigenen Portfolio passen. Ob man sich einige, sei ungewiss. Unklar ist auch, ob Unilever das Angebot aufstockt.

Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Bank Credit Suisse hat nach einem Verstoss gegen die Quarantäneregeln des Landes seinen Job verloren. Chefaufseher António Horta-Osório sei nach einer Untersuchung des Verwaltungsrats mit sofortiger Wirkung durch den Schweizer Axel Lehmann ersetzt worden, teilte das Geldinstitut in der Nacht zu Montag mit. Der Manager hätte nach einer Reise von Grossbritannien nach Zürich zehn Tage in Quarantäne gehen müssen, doch der Top-Banker verliess das Land schon nach drei Tagen wieder in einem Privatjet. Die Credit-Suisse-Titel sanken um rund 1,7 Prozent.

Nach der geplatzten Übernahme der spanischen Fluglinie Air Europa durch die British-Airways-Mutter IAG könnte der spanische Staat Insidern zufolge als Retter einspringen. Die Regierung erwäge, gewährte Hilfskredite aus der Corona-Krise in eine etwa 40-prozentige Beteiligung an der Airline umzuwandeln, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. IAG würde dann voraussichtlich ebenfalls eine Beteiligung erwerben. Vertreter beider Unternehmen wollten sich nicht zu der Angelegenheit äussern. Die IAG-Papiere verteuerten sich um rund 0,4 Prozent.

(AWP)