Der EuroStoxx 50 schloss sich dem Trend an und sackte mit minus 1,68 Prozent auf 3881,08 Punkte auf den tiefsten Stand seit Ende März. Der Pariser Cac 40 büsste 1,37 Prozent auf 6193,10 Zähler ein. Der Londoner FTSE 100 gab um 2,12 Prozent auf 6856,57 Punkte nach.

"Die Anleger sind nervös wie lange nicht", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners und verwies auf die deutlichen Anstiege der Volatilitätsindizes. Diese werden umgangssprachlich gern auch als "Angstbarometer der Kapitalmärkte" bezeichnet. Je höher sie steigen, desto grösser die Nervosität.

Nach dem unerwartet starken Inflationsanstieg in den USA - die Rate im April war im Jahresgleich um 4,2 Prozent gestiegen und damit so kräftig wie seit September 2008 nicht mehr - komme den Notenbanken jetzt eine noch wichtigere Rolle zu, erklärte Altmann. Denn die Spekulationen über frühere Straffungen der US-Geldpolitik nehmen zu.

Michael Hewson von CMC Markets erinnerte indes nochmals daran, dass der hohe Inflationsanstieg zu grossen Teilen einem statistischen Basiseffekt geschuldet sei. Die Pandemie hatte die Preisverwerfungen grossteils verursacht. Er hält die Sorgen der Anleger daher für verfrüht. Bis zur Veröffentlichung der US-Erzeugerpreise in den USA an diesem Nachmittag dürfte es an den Märkten aber wohl keine Erholung geben.

Branchenübergreifend gab es Verluste, angefangen beim relativ stabilen Pharmasektor mit minus 0,3 Prozent bis hin zu den am stärksten belasteten Sektoren Automobiles & Parts und Basic Resources , die um 2,9 Prozent und 3,8 Prozent absackten.

Unter den Einzelwerten hielten sich Danone im EuroStoxx als einziger Wert im Plus. Sie legten um 0,1 Prozent zu, denn der Nahrungsmittelkonzern will einen Grossteil der Einnahmen von rund 1,6 Milliarden Euro, die durch den Verkauf eines Minderheitsanteils an Mengniu erzielt wurden, über Aktienrückkäufe ausschütten.

Zu den wenigen Aktien, die an diesem Tag mit Kursgewinnen aufwarten konnten, zählten in Madrid auch die der Telefonica mit plus 1,0 Prozent. Der spanische Telekomkonzern überzeugte mit seinen Quartalszahlen. JPMorgan und Goldman Sachs hoben hervor, dass das operative Ergebnis im ersten Quartal besser als erwartet ausgefallen sei.

BT Group oder auch Burberry indes enttäuschten überwiegend mit ihren Geschäftsjahreszahlen. So büssten die Papiere des britischen Telekomunternehmens BT 4,3 Prozent ein, nachdem es einen etwas schwächer als allgemein erwarteten operativen Gewinn bekannt gab. Burberry sackten sogar um 8,7 Prozent ab. Marktbeobachter sagten, dass der Luxusgüterhersteller mit seiner Prognose für die operative Marge im Geschäftsjahr 2021/22 enttäuscht habe.

Rolls-Royce gaben nach einem Zwischenbericht zu den vergangenen vier Monaten um 1,4 Prozent nach./ck/jha/

(AWP)