An den grossen Länderbörsen fielen die Abgaben etwas stärker aus. Der französische Cac 40 sank um 0,37 Prozent auf 6652,18 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,23 Prozent auf 7052,08 Zähler hoch.

"Die Handelsvorgaben aus Asien lassen keine grosse Euphorie an den europäischen Finanzplätzen zu", begründete Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect die verhaltene Tendenz. Hinzu komme die Entwicklung der Inflation als "marktbeherrschendes Thema", das am Nachmittag neuen Diskussionsstoff erhalte. "Im Fokus der Marktteilnehmer stehen heute die US-Inflationsdaten für August", hiess es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg. Sie erwartet, dass dabei sich die im Vormonat verzeichnete Mässigung der monatlichen Preisanstiege bestätigt. "In der Jahresrate dürfte dennoch erneut eine fünf vor dem Komma stehen."

Einen Eindruck von den bestehenden Inflationsrisiken gaben neue Zahlen aus Spanien. Im August erhöhten sich die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistikamt INE mitteilte. Eine erste Schätzung wurde damit bestätigt. Im Vormonat hatte die Teuerung 2,9 Prozent betragen.

Am Ende des Feldes lagen die Rohstoffwerte. Warnende Worte gab es von Barclays . Die Rückschlagsrisiken für die Eisenerzpreise hätten sich schneller bewahrheitet als gedacht, schrieb Analyst Amos Fletcher in einer Branchenstudie. Grund seien rasante Einschnitte in Chinas Stahlproduktion. Fletcher passte seine Schätzungen für die Eisenerzpreise entsprechend an und stufte den Sektor auf "Neutral" ab.

Schnapslaune gab es auch bei den Brauereikonzernen wenig. Berenberg hatte die Aktien von Carlsberg um zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 1295 auf 883 dänische Kronen gesenkt. Analyst Javier Gonzalez Lastra sprach von einer Welle steigender Kosten in den vergangenen Monaten und kappte seine Schätzungen für das Jahr 2022 für alle Brauereien. Die Aktien von Carlsberg und AB Inbev verzeichneten merkliche Verluste.

Ölwerte knüpften hingegen an die Stärke des Vortages an. Steigende Ölpreise stützten die Kurse. "Weiterhin sind die beträchtlichen Produktionsausfälle im Golf von Mexiko ein preistreibender Faktor", erklärte Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank den Anstieg. "Zwei Wochen nach Hurrikan Ida waren gestern laut der zuständigen US-Behörde BSEE noch immer knapp 800 000 Barrel pro Tag bzw. 44 Prozent der dortigen US-Ölproduktion ausser Betrieb. Zudem ist ein weiterer Hurrikan an der Golfküste von Texas an Land gegangen."

Noch stärker ging es für die Autowerte nach oben. Der Sektor setzte damit seine Aufwärtsbewegung vom Vortag fort. Am Wochenende war die Internationale Automobilausstellung in München zu Ende gegangen./mf/stw

(AWP)