Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen zog zeitweise wieder in Richtung 1,8 Prozent, kam zuletzt aber etwas zurück. Treiber der steigenden Rendite sind die erwarteten Leitzinsanhebungen der US-Notenbank Fed, wodurch sich Alternativen zu Aktien-Anlagen ergeben können.
Die aktuellen Kursgewinne an den Aktienmärkten stünden unter dem Vorbehalt, dass die am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehenden US-Inflationsdaten "zur Zufriedenheit der Anleger ausfallen und eben keine neuen negativen Überraschungen enthalten werden", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.
Tatsächlich hält der Inflationsanstieg länger an als von den Währungshütern zunächst gedacht. US-Notenbank-Chef Jerome Powell liess am Dienstag in einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats keine Zweifel aufkommen, alle Instrumente zur Verringerung der Inflation zu nutzen. Er wies zudem darauf hin, dass sich der US-Arbeitsmarkt sehr schnell erhole. "Auch wenn die Worte den Boden für eine zeitnahe erste Zinserhöhung bereiten, sollten Anleger den damit eingeleiteten geldpolitischen Kurswechsel gleichermassen als Zeichen der Stärke und Zuversicht in das zukünftige Wirtschaftswachstum interpretieren", erläuterte Stanzls Kollege Konstantin Oldenburger.
Aus Branchensicht standen auch in Europa die tags zuvor stark verkauften Technologiewerte ganz oben in der Anlegergunst. Der entsprechende Sektor stieg als stärkster der Stoxx-600-Branchenübersicht um 1,9 Prozent. Im EuroStoxx lagen die Titel der Internet-Holding Prosus mit einem Plus von fünfeinhalb Prozent vorne.
Der Baustoffkonzern Holcim expandiert in Frankreich und kündigte die Übernahme von PRB Group an, eines Herstellers von Speziallösungen für das Bauwesen. PRB dürfte im laufenden Geschäftsjahr 2022 den Angaben zufolge einen Umsatz von rund 340 Millionen Euro erwirtschaften. Die Holcim-Papiere reagierten darauf mit einem Zuwachs von vier Prozent.
Die Anteile des Glücksspielkonzerns Flutter legten um rund 2,2 Prozent zu. Zuvor hatte sie die US-Bank Citigroup gleich um zwei Stufen von 'Sell' auf 'Buy' hochgestuft.
Adidas verbuchten einen Aufschlag von 4,3 Prozent, nachdem sich die kanadische Bank RBC am Vorabend positiv zu dem Sportartikelhersteller geäussert hatte./ajx/he
(AWP)