Etwas deutlicher ging es an der französischen Börse nach oben. Der Cac 40 legte um 0,8 Prozent auf 6729,18 Punkte zu, der britische FTSE 100 rückte um 0,34 Prozent auf 7106,06 Zähler vor.

Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC verwies allerdings auf die weiterhin belastenden Faktoren, die grossen Kursgewinnen im Weg stehen könnten: "Die Ausbreitung der Delta-Variante verunsichert, die Messlatte in der Berichtssaison liegt zu hoch, um positive Überraschungen hervorbringen zu können, und dann wäre da noch das Thema Inflation, das die Gewinnmargen der Unternehmen in den kommenden Wochen belasten dürfte."

Die erneute Vorsicht am Markt mit Blick auf Corona spiegelte sich in den Verlusten der Reise- und Freitzeitunternehmen wider, die das Ende der Einzelsektoren bildeten. Besser sah es im Bankensektor aus. Die französische Grossbank Societe Generale (SocGen) blickt nach einem überraschend hohen Gewinn im zweiten Quartal etwas optimistischer auf das laufende Jahr. In den drei Monaten April bis Juni musste die Bank wie viele ihrer Konkurrentinnen deutlich weniger für den Ausfall von Krediten zur Seite legen als noch vor einem Jahr. Die Aktie kletterte um über fünf Prozent.

Auch der Ölsektor, der um 1,9 Prozent vorrückte, profitierte von guten Unternehmensnachrichten. Der britische Konzern BP zahlt angesichts eines überraschend hohen Quartalsgewinns erstmals seit einem Jahr wieder mehr Dividende. Zudem beginnt der Energiemulti nun mit einem Aktienrückkauf von 1,4 Milliarden US-Dollar, der aus im ersten Halbjahr generierten überschüssigen Barmitteln finanziert werde.

Bei den Pharmawerten, die ebenfalls gesucht waren, sorgte ein Übernahme für Aufsehen. Der französische Pharmakonzern Sanofi will sein Geschäft rund um mRNA-Anwendungen mit der Milliardenübernahme des US-Biotechunternehmens Translate Bio stärken. Analyst Richard Vosser von JP Morgan wertete den Schritt als strategisch sinnvoll. Die mRNA-Technologie dürfte die Entwicklung von Impfstoffen vorantreiben. Sanofi rückten um 0,6 Prozent vor./mf/mis

(AWP)