Auch beim CAC-40 stellten sich keine nennenswerten Zuwächse ein. Um lediglich 0,07 Prozent rückte der Index, in dem die 40 grössten französischen Unternehmen gelistet sind, nach vorne und stand somit zuletzt bei 5514,52 Punkten. Der spanische Ibex 35 sackte sogar um 0,47 Prozent ab.

Getrieben vom jüngsten Zinsschritt der Bank of England ging es hingegen für den FTSE 100 noch etwas weiter nach oben. Auf 0,13 Prozent belief sich das letzte Plus, was den Index auf einen Wert von 7575,25 Zählern brachte. Kurz nachdem die britische Zentralbank ihren Leitzins am Donnerstag von 0,25 auf 0,5 Prozent angehoben hatte (der erste Zinsschritt nach 10 Jahren), war der FTSE auf ein Tageshoch gesprungen. Die Betonung der Notenbanker, demnächst nur noch graduell und eingeschränkt auf die geldpolitische Bremse zu treten, hatte das Pfund gegenüber dem Dollar belastet - eine erfreuliche Entwicklung für die im "Footsie" gelisteten Exportunternehmen.

In der Stoxx-600-Branchenübersicht gehörten neben der Medienbranche auch die Autohersteller zu den stärksten Gewinnern. Hierzu dürfte der Verkauf von 14 Millionen Renault-Aktien , die zuvor in französischem Besitz waren, beigetragen haben - die Papiere stiegen am Vormittag um mehr als 5 Prozent. Der Schritt wurde mit Erleichterung aufgenommen. Renault-Chef Carlos Ghosn und der französische Staat hatten sich wegen der Einflussnahme der Regierung bei ihrem Anteilsausbau öffentlich monatelang gestritten. Analysten sagten, der Anteilsverkauf werde die Spannungen nun reduzieren.

Klarer Verlierer waren demgegenüber die Bankenwerte, die von den schwachen Geschäftszahlen der Societe Generale belastet worden sein dürften. Ein maues Geschäft an den Kapitalmärkten und abermals hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten haben die französische Bank im dritten Quartal belastet. An der Börse knickten die Papiere um zuletzt 3,46 Prozent ein.

Insgesamt lief es an den Aktienmärkten Europas in den letzten Wochen aber einigermassen rund. Bislang haben rund 66 Prozent der in dem Stoxx-600 erfassten Unternehmen ihre Quartalszahlen auf den Tisch gelegt - davon haben 55 Prozent die Erwartungen der Analysten übertroffen. Seit September hat das Börsenbarometer dadurch um über 5 Prozent zugelegt.

Am Nachmittag könnte zudem noch der viel beachtete, monatliche Arbeitsmarktbericht aus den USA die Kurse bewegen. Experten schätzen, dass im Oktober rund 300 000 Jobs im Privatsektor hinzugekommen sind./kro/oca

(AWP)