Der EuroStoxx 50 gab am Vormittag um 0,2 Prozent auf 3991,79 Punkten nach. Etwas besser hielten sich die grossen Länderbörsen. Der französische Cac 40 zog um 0,19 Prozent auf 6320,16 Punkte an, in London ging es nach dem Feiertag zu Wochenbeginn um 0,49 auf 7003,81 Punkte nach oben.

"Die Berichtssaison verläuft bisher durchaus positiv. Neben dem üblichen Erwartungsmanagement der Unternehmen, zeigen die Gewinntrends in Summe tatsächlich nach oben", stellten die Experten der LBBW fest. Bei den "hoch bewerteten Technologiekonzernen" werde die Luft allerdings dünner. "Zwar berichteten beispielsweise Alphabet und Microsoft durchaus positiv, allerdings reichte das nicht, um die hohen Erwartungen zu befriedigen." Nach dem starken Anstieg der Vormonate steige an den Börsen generell "die Wahrscheinlichkeit von temporären Rücksetzern", hiess es weiter.

Die Technologiewerte schwächelten wie schon am Vortag. Neben den mässigen US-Vorgaben verwies Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect auf einen weiteren Unsicherheitsfaktor: "Die Debatte um eine mögliche Trendwende an den Zinsmärkten in den USA und Europa drückt insbesondere auf die Technologietitel. Nach den exzessiven Liquiditätsfluten von den Notenbanken in die internationalen Kapitalmärkten werden jetzt die Forderungen nach einem Ende dieser Flutungen laut."

Eine Ausnahme im Sektor waren AMS . Der österreichische Sensorhersteller und Osram -Mehrheitseigner ist robust ins Jahr 2021 gestartet. Der Umsatz lag im saisonal meist schwächeren ersten Quartal zwar unter jenem des Vorquartals, die Nachfrage an den Endmärkten sei aber gut, teilte AMS am Dienstag mit. Die Aktie kletterte um 6,2 Prozent.

Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor profitierten indes von der Hoffnung auf gelockerte Pandemie-Massnahmen in vielen Staaten. Laut dem Marktexperten Neil Wilson von Markets.com sorgte die Perspektive einer Wiederöffnung in den USA und Grossbritannien für Rückenwind - mit vielerorts wieder öffnender Gastronomie und wieder möglichem internationalem Reiseverkehr. Die Hoffnung auf wieder mehr Tourismus und verstärkte Treibstoffnachfrage beflügelte auch die Notierungen der Ölwerte.

Gefragt waren an der Schweizer Börse zudem Geberit. Die Aktie zog um 1,9 Prozent an. Das Sanitärtechnikunternehmen habe die starke Entwicklung im zweiten Halbjahr 2020 mit einem deutlich über den Erwartungen liegenden erstem Quartal fortgesetzt, schrieb Analystin Priyal Woolf von Jefferies in einer Studie. Weniger gut sah es bei einem anderen Schweizer Wert aus. Der Personaldienstleister Adecco bekam die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. Das erste Quartal habe enttäuscht, merkte Analyst Kean Marden von Jerries an. Adecco fielen um 4,3 Prozent./mf/stk

(AWP)