Damit nehmen Investoren nach der positiven Vorwoche wieder Gewinne mit. Mit einem Plus von 1,4 Prozent hat der SMI in der vorangegangenen Woche einen Teil der Verluste aus den beiden Vorwochen wettgemacht - und das, obwohl die US-Jobdaten am Freitag deutlich schlechter als erwartet ausgefallen waren. An der Börse wurden sie als Garant für eine weiterhin lockere Geldpolitik der Notenbanken gesehen.

Grundsätzlich sei die Stimmung denn auch weiterhin gut - auch wenn sich aktuell eine gewisse Zurückhaltung bemerkbar mache. Investoren verliessen sich einfach weiter darauf, dass die Notenbanken die Geldschleusen geöffnet lassen, heisst es aus dem Handel. "Prinzipiell sieht man in Zeiten der Pandemie in dem Zusammenspiel aus lockerer Fiskal- und Geldpolitik ein ordentliches Sicherheitsnetz", kommentiert ein Börsianer. Für Aktien sei dies die beste aller möglichen Welten: Die Wirtschaft sei robust, die Unternehmensgewinne stark, aber keine Straffung der Geldpolitik und mehr Haushaltsausgaben stünden in Aussicht, sagt ein Stratege.

Der SMI verliert gegen 11.05 Uhr 0,47 Prozent auf 11'120,65 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,41 Prozent auf 1808,79 Punkte und der breite SPI um 0,42 Prozent auf 14'302,50 Zähler. Im SLI stehen 20 Verlierern zehn Gewinner gegenüber.

Die mit Abstand grössten Verluste verzeichnen die Alcon-Aktien, die um 3,0 Prozent fallen auf 62,34 Franken. Noch vor einer Woche hatten die Valoren bei annähernd 70 Franken notiert. Allerdings wurden die Quartalszahlen als tendenziell enttäuschend aufgenommen. In der Folge habe sich das Chartbild in der vergangenen Woche kräftig eingetrübt, erklärt ein Experte.

Aber nicht nur Alcon werden verstärkt auf den Markt gegeben, aus der Gesundheitsbranche geht es auch für Sonova (-1,5 Prozent), Lonza (-1, Prozent oder -6 Fr.), Roche (-0,6 Prozent) und Novartis (-0,3 Prozent) abwärts. Allerdings ist das tatsächliche Minus bei Lonza etwas weniger ausgeprägt, da die Papiere an diesem Tag ex Dividende (3,00 Fr.) gehandelt werden.

Die Kursverluste der beiden Pharmaschwergewichte zusammen mit dem Minus von 0,7 Prozent bei Nestlé stellen denn auch die massgeblichen Belastungsfaktoren für den Gesamtmarkt dar.

Auf der Verlierer-Liste sind auch die Aktien von Sika (-0,9 Prozent) und Geberit (-0,7 Prozent) zu finden. Beide hatten in der Vorwoche zu den Favoriten gezählt, so dass einige Investoren hier erst einmal die Gewinne einstrichen.

Uneinheitlich präsentiert sich derweil die Finanzbranche. So gehören die Anteilsscheine der CS, der UBS und von Partners Group mit Abgaben zwischen 0,6 und 0,2 Prozent zu den Verlierern, während die Swiss Life, Julius Bär und Zurich zwischen 0,4 und 0,1 Prozent hinzugewinnen. Die beiden Versicherer Swiss Life und Zurich werden sich an den kommenden beiden Tagen mit Updates zum ersten Quartal zu Wort melden. Schon im Vorfeld herrsche eine gewisse Zuversicht, ist zu hören.

Ebenfalls fest sind die Anteilsscheine von AMS (+1,0 Prozent). Sie knüpfen damit an die gute Entwicklung von Freitag an. Zudem heisst es in einer aktuellen Studie von Vontobel, dass sich das Risikoprofil des Sensorenherstellers verbessert habe.

Weitere Zykliker wie Kühne+Nagel und Adecco sind am Montag ebenfalls gesucht und gewinnen 0,7 bzw. 0,4 Prozent hinzu.

Im breiten Markt verteuern sich EFG um 1,6 Prozent nachdem der Präsident der Privatbank im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" sagte, er sei sehr zufrieden mit dem Start ins neue Jahr.

hr/kw

(AWP)