Da nennenswerte Impulse aktuell fehlten, strichen einige Anleger vereinzelt Gewinne ein, heisst es im Markt. Gleichzeitig betonen Händler aber auch, dass die Volumen dünn seien und es insgesamt ein eher ruhiger Handelstag sei. Grundsätzlich sei die Stimmung aber weiter gut, heisst es.

"Überraschend hat der IWF seine globale Wachstumsprognose nach oben korrigiert", kommentierte ein Stratege. Die Experten haben dies mit dem sich rasch aufhellenden Ausblick für die US-Wirtschaft begründet. Als weitere Stütze für den Markt werten Börsianer auch, dass noch nicht alle institutionellen Investoren auf den fahrenden Börsenzug aufgesprungen seien. "Diese warten nun auf Rücksetzer, um sich mit Aktien einzudecken."

Der SMI steht um 0,4 Prozent bei 11'141 Punkten tiefer. Der SPI liegt um 0,3 Prozent zurück und bewegt sich bei 14'167 Punkten.

Schwache Pharmawerte

Einheitlich schwach präsentieren sich sämtliche Vertreter der Gesundheitsbranche - auch die beiden Schwergewichte Novartis (-1,1 Prozent) und Roche (-0,8 Prozent). Bei Novartis machen Händler einen Kommentar von JPMorgan verantwortlich, in dem sich der zuständige Experte eher vorsichtig über den Pharmakonzern äussert und vor allem die derzeitigen durchschnittlichen Gewinnschätzungen nach wie vor für zu hoch hält. Aber auch für Straumann (-0,6 Prozent) und Alcon (-0,5 Prozent) geht es überdurchschnittlich nach unten.

Die deutlichsten Verluste verzeichnen aktuell allerdings Zykliker wie Logitech mit -2,0 Prozent oder auch Kühne + Nagel (-1,9 Prozent). Auch Richemont geben um 0,9 Prozent stärker als der Markt nach. Alle drei Titel gehören im bisherigen Jahresverlauf zu den gefragteren Werten, so dass sie in dem aktuellen Umfeld am anfälligsten sind für Gewinnmitnahmen.

Etwas unter Druck sind auch die Anteilsscheine von ABB (-0,8 Prozent). Beim Industriekonzern äussern sich die ersten Experten im Vorfeld der Zahlen zum ersten Quartal. Während man bei Barclays eine fundamentale Änderung der Gruppenstruktur für unabdingbar hält, meinen die Jefferies-Experten, dass die EBITA-Schätzungen nach wie vor zu hoch sind.

Finanzaktien uneinheitlich

Der Finanzsektor entwickelt sich dagegen uneinheitlich: Bankenwerte fallen zurück, während Versicherer gesucht sind. Damit fallen auch die Anteilsscheine der CS (-0,6 Prozent) mittlerweile wieder zurück, nachdem sie sich im frühen Handel noch etwas erholt gezeigt hatten. Nach dem debakel mit Archegos und Greensill geht Konzernchef Thomas Gottstein davon aus, dass der neue Verwaltungsratspräsident Antonio Horta-Osório auch eine Strategieüberprüfung vornehmen werde, wie er im Gespräch mit der "NZZ" sagte.

Auch die Titel der UBS oder von Partners Group und Julius Bär gehören mit Verlusten zwischen 0,7 und 0,4 Prozent zu den Verlierern. Dagegen greifen Anleger bei der Swiss Life (+0,6 Prozent) , Swiss Re (+0,2 Prozent) und Zurich (+0,1 Prozent) zu.

Ebenfalls fest präsentieren sich Temenos (+0,7 Prozent). Auch das Schwergewicht Nestlé ist mit +0,6 Prozent gesucht ebenso wie die Aktien der Swisscom (+0,6 Prozent). Die Telekom-Titel waren am Vortag anlässlich des Dividendenabgangs überdurchschnittlich stark unter Druck.

Im breiten Markt fallen PEH nach einem Gewinnsprung im letzten Geschäftsjahr mit einem Kursplus von aktuell 6,7 Prozent auf. Huber+Suhner (+6,5 Prozent) sowie Galenica (+2,4 Prozent) werden von Analystenkommentaren angeschoben. Am anderen Ende der Kurstafel fallen Aevis Victoria, Perfect Holding oder auch Swiss Steel mit Abgaben zwischen 3,0 und 2,3 Prozent auf.

(AWP/cash)