Nachdem zuletzt das elektronische Arztrezept deutlich an Fahrt aufgenommen hat, kommt es nun zu einer technischen Anpassung für das Einlösen der E-Rezept via Smartphone-App. Für Versandapotheken wie DocMorris könnte sich dies als Segen erweisen.

Die für die Einführung des E-Rezepts zuständige deutsche Gesellschaft Gematik hat beschlossen, die NFC-Lösung für die Einlösung per App so anzupassen, dass kein PIN mehr benötigt wird. Dies teilte die Gematik am (gestrigen) Donnerstagabend mit.

Entscheidende Weichenstellung

Gerade die Tatsache, dass bei der Nutzung per App ein PIN erforderlich ist, hatten DocMorris und der Hauptkonkurrent Redcare Pharmacy zuletzt immer wieder als Nachteil gegenüber stationären Apotheken empfunden.

Denn E-Rezepte können grundsätzlich auf drei Wegen eingelöst werden: Durch Einstecken der elektronischen Gesundheitskarte der Krankenkasse in ein Gerät in der Apotheke, mit einem auf Papier gedruckten QR-Code oder eben über eine spezielle E-Rezept-App über eine Versandapotheke.

Gerade letzterer Weg sei für Online-Apotheken relevant, aber relativ kompliziert und schrecke daher potenzielle Kunden ab, hatte DocMorris in der Vergangenheit immer wieder kritisiert. Dies dürfte sich mit der Entscheidung der Gematik nun bald entscheidend ändern.

«Endlich Umsätze mit E-Rezept»

Die ZKB rechnet damit, dass die neue Anpassung in ein bis zwei Wochen die offizielle Freigabe für die DocMorris-App erhalten wird. Danach werde die Versandapotheke «endlich Umsätze mit dem E-Rezept generieren», so der zuständige Analyst.

Er erachtet die Entwicklung damit - nicht zuletzt auch für den Aktienkurs - als entscheidend: Sie werde die Medienpräsenz der Online-Apotheken durch Berichterstattungen und eigene grosse Marketing-Kampagnen verstärken und die Anlegerfantasie weiter beflügeln, schreibt er.

(AWP)