Am Morgen wurde für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London 4077 Dollar gezahlt und damit etwa 76 Dollar mehr als am Freitag. Nachdem sich der Goldpreis in den vergangenen Handelstagen in einer vergleichsweise engen Handelsspanne bewegt hatte, ist dies der erste grössere Preissprung seit dem Rekordhoch, das am 20. Oktober bei 4.381 Dollar je Unze erreicht worden war.
Am Markt wurde der Preissprung beim Gold mit schwachen US-Konjunkturdaten erklärt. Zuletzt hatte sich das Konsumklima in der grössten Volkswirtschaft der Welt unerwartet stark verschlechtert. Ein von der Universität Michigan erhobene Indikator für die Konsumlaune im November ist spürbar gefallen, wie aus Daten vom Freitag hervorgeht.
Mit den enttäuschenden Konjunkturdaten verstärken sich an den Finanzmärkten die Spekulation auf weiter sinkende US-Zinsen. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, sorgen dies für eine stärkere Nachfrage nach dem Edelmetall.
Meldungen über ein mögliches Ende des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte in den USA konnten den Goldpreis vorerst nicht bremsen. Der US-Senat hatte am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit Stimmen der Demokraten dafür votiert, über einen aus dem Repräsentantenhaus stammenden Übergangsetat zu beraten. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament zur Beendigung des längsten Shutdowns in der Geschichte der Vereinigten Staaten überwunden.
«In den USA konnten zwar eine Annäherung im Budgetstreit erzielt werden, noch setzt sich der Regierungsstillstand aber fort», heisst es in einer Einschätzung von Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. Die finalen Abstimmungen lassen auf sich warten und wichtige Veröffentlichungen von US-Konjunkturdaten, die von staatlichen Behörden ermittelt werden, stehen weiterhin nicht auf dem Programm.
(AWP)
