Besser als der EuroStoxx 50 schlugen sich die Börsenbarometer in Paris und London. An der Seine legte der Cac 40 um 0,21 Prozent auf 5779,84 Punkte zu, gestützt von den Kursgewinne der beiden Luftfahrt-Aktien Airbus und Safran von jeweils mehr als drei Prozent. Sie profitierten von der Aussicht auf baldige Lockerungen der Restriktionen wegen der Pandemie.

An der Themse ging der FTSE 100 mit einem Plus von 0,21 Prozent auf 6625,94 Zähler aus dem Handel. Die angekündigten Corona-Lockerungen in England sorgten bei britischen Konsumgüter-Aktien für Rückenwind. So legten British American Tobacco , Reckitt Benckiser und Unilever um 0,4 bis 2,4 Prozent zu.

An der technologielastigen Nasdaq-Börse in New York weiteten sich die Verluste vom Wochenbeginn aus. Marktstratege Michael McCarthy von CMC Markets hält allerdings weniger das schon seit längerem immens hohe Bewertungsniveau für das Problem als vielmehr den Zinsanstieg. Es finde derzeit ein Umdenken statt: Aktien von Unternehmen mit hoher Schuldenlast oder langfristige Wetten auf Wachstumswerte, die noch keine Gewinne erzielen, sind seiner Ansicht nach besonders anfällig für Kursverluste.

Im EuroStoxx zählten die Aktien des Zahlungsabwicklers Adyen mit minus 8 Prozent und der Internet-Beteiligungsgesellschaft Prosus mit minus 2,4 Prozent abermals zu den grössten Verlierern. Schwach waren auch die Anteile des Chipindustrie-Ausrüsters ASML mit minus 2,2 Prozent. Der europäische Technologiesektor rutschte als schwächster aus dem Stoxx-600-Sektortableau um 1,8 Prozent ab. Seit Ende Oktober war der Sektor um fast ein Drittel gestiegen und hatte zuletzt ein Rekordhoch erreicht.

Einige Reise- und Freizeitwerte profitierten dagegen weiter von den sich abzeichnenden Lockerungen der Lockdowns in der Pandemie. Top-Wert im EuroStoxx waren die Titel des Buchungssystem-Anbieters Amadeus IT mit plus 5,9 Prozent. Für Easyjet ging es um 4,5 Prozent aufwärts.

Zu den stärksten Sektoren zählten die Banken mit plus 0,9 Prozent. Die in London notierten Aktien der Grossbank HSBC trugen dazu allerdings nicht bei. Sie verloren nach Quartalszahlen knapp ein Prozent. Der Nettozinsertrag und die harte Kernkapitalquote seien besser als am Markt erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Raul Sinha von JPMorgan. 2021 dürfte aber ein Übergangsjahr werden./bek/he

(AWP)