Vor allem die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch ist auf dem Radar der Börsianer. Im Moment stehe vor allem die Frage im Mittelpunkt, ob das Fed am Mittwochabend den Leitzins um 75 oder sogar um 100 Basispunkte erhöht. Der Druck auf die US-Notenbank ist erneut gestiegen, nachdem die Teuerungsrate für August höher ausgefallen war als von Experten erwartet. Danach dürften am Donnerstag auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England die Zinsen weiter nach oben schrauben.

Der Swiss Market Index (SMI) rückte zu Wochenbeginn um 0,06 Prozent auf 10'617,01 Punkte vor. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex mit rund 2,7 Prozent so viel verloren wie seit rund drei Monaten nicht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg am Montag um 0,10 Prozent auf 1614,05 und der breite SPI um 0,02 Prozent auf 13'585,15 Zähler. IM SLI standen 18 Gewinner 12 Verlierern gegenüber.

An die Spitze der Blue Chips stellten sich die Papiere des Hörgeräteherstellers Sonova, die sich um 2,7 Prozent verteuerten. Sonova wurden am Berichtstag erstmals als Mitglied des prestigeträchtigen SMI gehandelt. Aus dem SMI verdrängt wurden die Aktien des Genfer Warenprüfers SGS, die sich um 2,8 Prozent verbilligten. Die Rochade habe noch letzte Anpassungen bei den Investoren ausgelöst, sagten Börsianer.

Ebenfalls deutlich teurer bezahlt wurden Aktien wie Swatch (+2,1 Prozent), Sika (+1,8 Prozent) und Richemont (+1,4 Prozent), die im Jahresverlauf arg gebeutelt wurden. Auch Nestlé (+1,0 Prozent) hatten zuletzt einen weniger guten Lauf.

Kühne+Nagel verteuerten sich um 1,3 Prozent. Die Papiere hatten am Freitag im Sog einer Gewinnwarnung von Fedex gut 4 Prozent verloren, was von Verwaltungsräten für weitere Aktienkäufe genutzt wurde.

Mit ans Ende des SLI-Tableaus durchgereicht wurden die Papiere der Technologiefirma AMS-Osram (-1,2 Prozent); auch Temenos (-0,2 Prozent) und Logitech (-1,0 Prozent) standen unter Druck. Die Anleger trennten sich auch von defensiven Werten wie Lonza (-2,4 Prozent), nachdem US-Präsident Joe Biden die Coronapandemie als "vorbei" erklärt hatte. Roche verloren 1,4 Prozent und Swisscom 0,7 Prozent.

Im Tagesverlauf etwas aufgerappelt haben sich dafür verschiedene Finanzwerte. Credit Suisse schlossen nur noch 0,2 Prozent tiefer, während UBS um 0,1 und Julius Bär u 0,3 Prozent zulegten. Bei den Versicherern gaben Swiss Re 1,1 Prozent ab, während Zurich um 0,8 Prozent zulegten.

Am breiten Markt erhielten derweil die Aktien von Emmi (+1,4 Prozent) eine gewisse Kursstütze. Der Milchverarbeiter Emmi hat mit Sacha Gerber einen Nachfolger für seine Finanzchefin Ricarda Demarmels gefunden, die demnächst auf den Chefposten aufsteigt. In Finanzkreisen kam die Wahl gut an. Gerber kommt vom Wäschehersteller Calida (+0,5 Prozent). Zudem will Emmi künftig stärker auf die Kapitaleffizienz fokussieren, bleibt jedoch eine konkretes Ziel schuldig.

Kudelski (-1,8 Prozent) litten unter einer kritischen Studie der UBS.

(AWP)