Dagegen legen die Zykliker, die den Markt am Vortag auf ein neues Niveau hoben, laut Händlern eine Atempause ein. Die Stimmung bleibe grundsätzlich aber gut. Dennoch könnten die Kurse im weiteren Tagesverlauf von den Höchstwerten noch etwas abbröckeln, wenn der Schwung nachlasse und Anschlusskäufe abebbten.

Die Marktteilnehmer befänden sich weiterhin zwischen Konjunkturoptimismus und Inflationssorgen. Der Optimismus überwiege zwar, aber in den aktuellen Kursen sei eben auch sehr viel Aufschwung bereits eingepreist. "Ich habe daher auch Mühe, die Anleger noch zu Neuengagements zu bewegen", sagt ein Händler. Zudem seien die meisten Marktteilnehmer bereits entsprechend positioniert. Damit der Zug weiterfahren könne, brauche es nun einen starkes Signal. Ob dies der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sei, auf den alle warteten, bleibe dahin gestellt. Impulse könnten auch von dem am Abend erwarteten Konjunkturbericht der US-Notenbank, dem "Beige Book", ausgehen.

Der SMI steigt bis um 11.00 Uhr um 0,39 Prozent höher bei 11'479,14 Punkten. Mit einem Tageshoch auf 11'492 Zählern stösst der Leitindex nahe zum Rekordhoch vom Vortag bei 11'501,35 Punkten vor. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der einzelnen Titel gekappt ist, steigt um 0,25 Prozent auf 1877,94 Punkte und der breite SPI um 0,36 Prozent auf 14'804,85 Zähler. Gewinner und Verlierer im SLI halten sich in etwa die Waage.

Oben auf dem Podest stehen mit dem Hersteller Computerzubehörhersteller Logitech (+1,3 Prozent) und dem Luxusgüterproduzenten Richemont (+0,9 Prozent) zwar eher zyklische Werte. Doch gestützt wird der Index vor allem vom Pharmaschwergewicht Novartis (+1,1 Prozent), dem Lebensmittelriesen Nestlé (+0,7 Prozent) und dem Telekomkonzern Swisscom (+0,7 Prozent). Mit Roche und Lonza (je +0,4 Prozent) sind weitere defensive Titel bei den Gewinnern zu finden.

Dabei werden Lonza und Novartis von positiven Nachrichten gestützt. Lonza vertieft die Zusammenarbeit mit dem Corona-Impfstoffhersteller Moderna. Lonza baut in diesem Zusammenhang am Standort Geleen in den Niederlanden eine neue Produktionslinie zur Wirkstoffherstellung auf.

Der Pharmakonzern Novartis hat zum Medikament Cosentyx erneut gute Studienergebnisse bekannt gegeben. In der Phase III der Junipera-Studie sei die Zeit bis zu einem neuen Krankheitsschub im Vergleich mit Placebos deutlich verzögert worden.

Auf der anderen Seite stehen die Aktien von Swatch (-0,9 Prozent) etwas unter Druck, was Händler auf Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Anstieg erklären. Schwächer sind mit den Aktien der Bauzulieferer Holcim (-0,2 Prozent) und Sika (-0,4 Prozent) sowie dem Industriekonzern ABB (-0,1 Prozent) weitere zyklische Werte. Auch die Medizintechniker Alcon (-0,4 Prozent), Straumann (-0,3 Prozent) und Sonova (-0,3 Prozent) konsolidieren die jüngste Entwicklung.

Uneinheitlich zeigen sich die Finanzwerte. Bei den Banken legen UBS 0,3 Prozent zu, während Julius Bär (-0,2 Prozent) und Credit Suisse (-0,1 Prozent) nachgeben. Die Grossbank CS erwägt laut "Financial Times" eine Klage gegen die japanische Investmentgruppe Softbank im Zusammenhang mit der Abwicklung der CS-"Greensill-Fonds". Praktisch unverändert sind die Assekuranzwerte Swiss Life und Zurich.

Auf den hinteren Rängen fallen Kuros (+22 Prozent) auf. Dem Biotechunternehmen ist die Markteinführung des Knochentransplantats MagnetOs geglückt. Die Verkäufe mit dem Hauptprodukt des Unternehmens hätten die eigenen Erwartungen übertroffen, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit.

U-Blox legen um 6,2 Prozent zu. Das Unternehmen hat die Umsatzprognose für 2021 angehoben.

Wisekey schiessen um 9,9 Prozent nach oben. Die Tochter Arago hat eine Platzierung von TrusteCoin-Tokens im Volumen von 5 Millionen Dollar mit der deutschen Beratungsfirma Iconomy unterzeichnet.

SoftwareOne büssen 1,8 Prozent ein. Der Titel des Softwarehändlers fällt per 21. Juni wieder aus dem Stoxx Europe 600 Index hinaus. Damit müssten sich Anleger, die den Index nachbilden, von der Aktie trennen, heisst es am Markt.

pre/jb

(AWP)