Der Leitindex SMI hat sich dabei im Handelsverlauf bis auf elf Punkte an sein Rekordhoch von 12'072 Punkten vorgearbeitet. Zum Überspringen hat ihm dann aber der Schwung gefehlt und die Gewinne sind wieder etwas zusammengeschmolzen. Insgesamt sei vor den US-Jobdaten auch nicht mit allzu grossen Sprüngen zu rechnen, meinen Händler.

"Die Anleger hoffen heute auf gute, aber möglichst nicht zu gute Arbeitsmarktdaten aus den USA", kommentiert ein Börsianer. Aktuell geht der Markt von etwa 700'000 neu geschaffenen Stellen aus. Eine stärkere Erholung des Arbeitsmarktes dürfte die Diskussion über schnelle geldpolitische Straffungen der Federal Reserve zurück auf die Tagesordnung bringen, während zu schwache Daten die Sorgen über die Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung erhöhen könnten. "Damit ist die Börse ebenfalls auf dem Drahtseilakt angelangt, auf dem sich die Zentralbanken schon seit ein paar Monaten befinden", heisst es von Händlerseite. Und auch der Ölmarkt bleibt im Fokus mit den fortgesetzten Verhandlungen des Opec+ Kartells. Kommt es zu keiner Einigung und zu keiner Erhöhung der Fördermengen, dürfte der Ölpreis relativ schnell die Marke von 80 Dollar anlaufen.

Der SMI gewinnt gegen 11.15 Uhr 0,40 Prozent hinzu auf 12'024,86 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,47 Prozent auf 1946,59 und der breite SPI um 0,38 Prozent auf 15'442,00 Punkte.

Die Gewinnerliste wird von ABB (+2,0 Prozent) angeführt. Berichten zufolge treibt der Konzern den Börsengang des Geschäfts mit Ladetechnik für Elektroautos voran. Ausserdem soll Kepler Cheuvreux laut Händlern die Papiere auf "Buy" hochgestuft haben.

Der Chiphersteller AMS (+1,8 Prozent) hatte bereits am Vorabend mitgeteilt, den vor wenigen Wochen angekündigten Verkauf des Geschäftssegments Digital Systems (DS) in Nordamerika abgeschlossen zu haben.

Erneut auf den Einkaufslisten sind auch die Aktien des bisherigen Börsenlieblings Kühne+Nagel (+1,3 Prozent) zu finden. Nachdem in den letzten Tagen schon zahlreiche Experten ihre Kursziele angepasst hatten, ziehen nun die CS und JPMorgan nach. Exane soll gar das Rating angehoben haben, heisst es von Händlern.

Im Vorfeld der kommenden Berichtssaison haben die Experten des Analysehauses Jefferies auch für Straumann (+1,3 Prozent) ein höheres Kursziel ausgegeben.

Neben Straumann sind noch weitere Vertreter der Gesundheitsbranche gesucht. So ziehen etwa Sonova um 1,4 Prozent an. Roche (+0,5 Prozent) und Novartis (+0,4 Prozent) weisen ebenfalls einen freundlichen Kursverlauf auf.

Darüber hinaus ziehen auch verschiedene Zykliker wie Schindler, Logitech oder Adecco Käufer an, wie die Kursgewinne zwischen 0,9 und 0,4 Prozent zeigen.

Etwas uneinheitlich präsentiert sich die Finanzbranche. Während die Versicherer Swiss Life und Swiss Re (beide +0,6 Prozent) mit dem Markt zulegen, fallen speziell die beiden Grossbanken CS (-0,8 Prozent) und UBS (-0,3 Prozent) aber auch Julius Bär (-0,4 Prozent) zurück. Banken zählen auch in Europa zu den grössten Verlieren. Bei der CS hatte es zuletzt Verwirrung um den Grossaktionär Qatar Investment Authority gegeben.

Noch deutlicher fallen die Swatch-Aktien (-1,1 Prozent) zurück. Branchenkollege Richemont (-0,4 Prozent) hinkt dem Markt ebenfalls hinterher. Beide Werte haben im bisherigen Jahresverlauf recht deutlich hinzugewonnen. Zudem könnten hier die aggressiven aussenpolitischen Äusserungen von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der KP Chinas für eine gewisse Verunsicherung sorgen.

In den hinteren Reihen stechen CI Com mit +19 Prozent hervor. Auch Meier Tobler (+6,2 Prozent) und Lalique (+5,4 Prozent) sind ohne Nachrichten stark. Derweil baut Blackstone Resources (+4,9 Prozent) ihre Produktionskapazitäten für Batteriezellen in Deutschland massiv aus.

Am anderen Ende der Kurstafel sind Klingelnberg, Orascom und APG SGA mit Verlusten zwischen 4,2 und 2,1 Prozent zu finden.

(AWP)