Der Arbeitsmarkt hat somit nicht an Schwung an verloren, sondern sogar an Fahrt aufgenommen. Auch die Arbeitslosenquote sank überraschend auf 3,5 Prozent. Investoren fürchten sich deshalb vor dem nächsten Zinsschritt der US-Notenbank FED. Analysten gehen im September von einer weiteren Leitzinsanhebung von 75 Basispunkten aus. "Die Fed hat einen Freifahrschein für eine schnelle Zinswende", lautete ein Kommentar.

Der SMI weist zum Börsenschluss ein Minus von 0,71 Prozent auf 11'123,07 Punkte aus. Im Wochenvergleich hat sich der SMI knapp gehalten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,97 Prozent auf 1728,55 Punkte und der breite SPI 0,78 Prozent auf 14'415,28 Punkte. Im SLI stehen 21 Verlierern neun Gewinner gegenüber.

Das Schwergewicht Nestlé (-1,2 Prozent) zeigte sich im Tagesverlauf unentschlossen, zog den SMI zum Börsenschluss aber klar nach unten. Gegensteuer boten die Aktien des Pharmariesens Novartis (+0,9 Prozent). Roche schlossen praktisch unverändert.

Neben Nestlé gaben auch die Finanzwerte überwiegend nach. Die Aktien der Credit Suisse verloren 0,6 Prozent. Bei der Grossbank mussten die Investoren eine weitere Ratingsenkung verarbeiten. Nachdem die Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's (S&P) bereits zum Wochenstart die Daumen gesenkt hatten, folgte nun Fitch und stufte die langfristige Bonität der Bank herunter und setzte den Ausblick auf "negativ".

UBS (-1,8 Prozent), Julius Bär (-1,5 Prozent) und insbesondere Partners Group (-4,2 Prozent) fielen ebenfalls klar zurück

Zu den grössten Verlierern zählen neben Partners Group auch Wachstumswerte wie Lonza und Straumann mit Verlusten bis zu 4 Prozent. Gerade bei den beiden Titeln aus dem Lifescience-Bereich haben Investoren Gewinne versilbert, nachdem beide im Wochenverlauf klar positiv abgeschnitten hatten.

Die Aktien von VAT schlossen nach volatilem Handel mit einem Minus von 0,9 Prozent. Die Gewinne des Vortages im Anschluss an die Halbjahreszahlen schmolzen damit wieder weg.

Adecco hingegen erholten sich von den Verlusten vom Vortag mit einem Plus von 0,8 Prozent. Gestern erst fielen die Aktien kurzzeitig auf dem tiefsten Stand seit gut einem Vierteljahrhundert. Der Personaldienstleister verfehlte mit seinen Zahlen die Erwartungen.

Die Technologievertreter Temenos (+2,5 Prozent) und AMS Osram (+1,7 Prozent) gehörten zu den grössten Gewinnern.

Am Morgen zählte Swisscom zwar noch zu den Verlierern, am Schluss stand die Aktie allerdings 2,1 Prozent höher.

In den hinteren Reihen gaben die Aktien von Lastminute letztlich minim nach. Im Tagesverlauf gewannen die Aktien des Online-Reiseanbieters nach Halbjahreszahlen zwischenzeitlich 6 Prozent dazu.

(AWP)