Der SMI bewegte sich dabei vorerst in etwa um die Grenze von 10'000 Punkten, welche nun aber etwas aus dem unmittelbaren Blickfeld geraten ist. Die Investoren seien trotz der defensiven Aussagen Chinas zur jüngsten Verhandlungsrunde mit den USA tendenziell weiter optimistisch, heisst es in Marktkreisen. Man sei sich zwar einig, dass bis zu einem definitiven Abkommen noch ein weiter Weg sei; aber immerhin seien zuletzt keine neuen Zollbarrieren hinzugekommen und eine kurzfristige Eskalation sei daher eher nicht zu befürchten.

Im Fokus steht am Berichtstag aber auch das Verhältnis zwischen Grossbritannien und der EU. Im Brexit-Streit beraten die EU-Staaten, ob ein geordneter Austritt Grossbritanniens per Ende Oktober noch gelingen könnte. Eine Vereinbarung soll spätestens Ende dieser Woche stehen, andernfalls steht eine weitere Fristverlängerung zur Debatte. In den kommenden Tagen gilt die Aufmerksamkeit dann vermehrt der auch hierzulande anziehenden Berichtssaison.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 10.55 Uhr 0,16 Prozent fester bei 9'979,91 Punkten (Tageshoch 10'028). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zieht um 0,26 Prozent auf 1'527,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,10 Prozent auf 12'130,21 Punkte an. Von den 30 wichtigsten Aktien stehen 25 höher und fünf tiefer.

AMS und Temenos gefragt

Am meisten in der Gunst der Anlegen stehen weiterhin AMS (+2,6 Prozent) und Temenos (+1,5 Prozent). Beide hatten am Vortag noch zu den klaren Verlierern gehört. Auch die Papiere des Aromen- und Riechstoff-Herstellers Givaudan (+1,0 Prozent) gehören zu den Top-Werten.

Dahinter legen auch konjunktursensitive Aktien wie Richemont (+0,6 Prozent) und Schindler (+0,5 Prozent) leicht überdurchschnittlich zu. Schindler erhalten dabei von einem wohlwollenden Marktkommentar leichten Rückenwind. Die Aussichten des Lift- und Rolltreppenherstellers würden unterschätzt, hiess es.

Wenig auffällig zeigen sich CS (+0,5 Prozent) und UBS (+0,2 Prozent) im breiten Mittelfeld. Die Banken könnten im Tagesverlauf noch verstärkt in den Blickpunkt rücken, denn für den frühen Nachmittag sind Geschäftszahlen wichtiger US-Institute JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo angesagt.

Schwergewichte haben Mühe

Die Schwergewichte Roche (+0,1 Prozent) und Novartis (-0,2 Prozent) können den guten Start in die heutige Sitzung nicht bestätigen und notieren mittlerweile klar unter dem Tageshoch. Roche wird am (morgigen) Mittwoch den Umsatz für die ersten neun Monate vorlegen.

Auch Nestlé (-0,1 Prozent) sind dem Gesamtmarkt keine Stütze. Der Nahrungsmittelkonzern wird am Donnerstag über den Geschäftsgang in den ersten neun Monaten berichten.

Zur kleinen Gruppe der Verlierer gehören mittlerweile auch Sonova (-0,8 Prozent). Der Hörgerätehersteller hält derzeit einen Investorentag an seinem Hauptsitz in Stäfa ab.

Santhera fallen deutlich

Im breiten Markt fallen Santhera mit einem Minus von 3,7 Prozent etwas auf, dies nachdem eine wichtige Aktionärsgruppe das Unterschreiten der 3-Prozent-Schwelle gemeldet hat. Die Aktien von Mobimo (-0,7 Prozent) tendieren am Dienstag nur wenig schwächer. Die Anleger reagieren damit relativ gelassen auf eine Gewinnwarnung der Immobiliengesellschaft.

KTM (+1,8 Prozent) legen dagegen nach Ankündigung eines Aktienrückkaufes zu, während Swissquote (+2,0 Prozent) gemäss Aussagen eines Händlers von zuletzt wieder etwas höheren Handelsvolumina profitieren.

(AWP)