In dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung bekräftigten die US-Notenbanker auch ihren optimistischen Blick auf die US-Wirtschaft - nicht zuletzt dank der billionenschweren Konjunkturpakete der US-Regierung. Gedämpft wurde die Zuversicht an den Börsen allerdings von den weiterhin steigenden Corona-Fallzahlen. Vor allem in Europa hielten sich die Impffortschritte in Grenzen, meinte ein Händler.

Der Leitindex SMI schloss um 0,71 Prozent höher auf dem Tageshoch von 11'206,88 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 0,56 Prozent auf 1'819,89 Zähler und der breite SPI legte um 0,72 Prozent auf 14'254,09 Punkte zu. Von den 30 grössten Titeln schlossen 20 im Plus, neun im Minus und einer unverändert.

Nach oben gezogen wurden die Indizes von den klaren Kursgewinnen der schwergewichtigen Roche-Genussscheine (+1,6%). Der Pharmakonzern hatte am Morgen neue Daten zu seinem Medikament Evrysdi bei der Behandlung der Spinalen Muskelatrophie (SMA) sowie zum MS-Mittel Ocrevus angekündigt.

Klar zulegen konnten auch die Titel des Lebensmittelkonzerns Nestlé (+1,2%), die Rückenwind von einer bekräftigten Kaufempfehlung durch die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs erhielten. Die Aktien des dritten Schwergewichts Novartis (+0,4%) schlossen dagegen nur moderat im Plus.

Die deutlichsten Kursgewinne im SMI/SLI verzeichneten derweil die Aktien des Privatmarkt-Spezialisten Partners Group sowie die Titel des Zahnimplantat-Herstellers Straumann (beide +1,9%). Mit den Titeln des Augenheilmittel-Spezialisten Alcon (+1,6%) gehörte eine weitere Aktie aus dem Gesundheitsbereich zu den Tagesgewinnern.

Mit Aufschlägen schlossen auch typische zyklische Werte wie die Titel des PC-Zubehörherstellers Logitech (+1,5%), des Logistikers Kühne+Nagel oder des Personalvermittlers Adecco (beide +1,1%).

Der Technologiekonzern ABB (+0,7%) kündigte den Start seines neuen Aktienrückkauf auf einer neuen Handelslinie für Freitag an. Die Titel des Bankensoftwareherstellers Temenos (+1,2%) setzten ihren seit über einem Monat anhaltenden Erholungskurs fort.

Dagegen konnten die Luxusgüteraktien Richemont (unverändert) sowie Swatch (-0,7%) Gewinne aus dem frühen Handel nicht halten. Richemont waren noch deutlich fester in den Handelstag gestartet, nachdem die Citigroup das Kursziel für die Titel klar erhöht hat.

Generell schwach präsentierten sich die Finanzwerte. Am Markt wurde auf die Aussagen der US-Notenbanker im jüngsten Fed-Protokoll verwiesen, die auf eine noch lange andauernde Phase mit rekordtiefen Zinsen hindeuteten.

So gaben die Aktien der Grossbank UBS (-0,4%) ebenso nach wie die gebeutelten CS-Aktien (-0,6% auf 10,03 Fr.). Die Analysten der Bank Vontobel senkten ihr CS-Kursziel auf 10 Franken - nach den jüngsten Ereignissen werde es Zeit brauchen, um die Reputation der Grossbank wieder herzustellen, kommentierten sie.

Schwach schlossen auch die Versicherungstitel Swiss Life (-0,9%) oder Zurich (-0,8%). Zu den Abgaben bei Zurich wiesen Händler darauf hin, dass Mitglieder des Managements unlängst Aktien im Wert von rund 9 Millionen Franken verkauft hatten. Gemäss Medienberichten soll der Versicherer zudem in Grossbritannien in einem Immobilienskandal verwickelt sein.

Am breiten Markt konnten die Titel des Biotechunternehmens Kuros (+2,5%) zulegen. Das Unternehmen teilte mit, dass sein Knochentransplantat MagnetOs erstmals zur Behandlung eines Patienten in Australien eingesetzt worden sei - Krankenversicherer des Landes seien dazu verpflichtet, die Leistungen für die Behandlung zu bezahlen.

(AWP)