So lehnt Actares die Wahl von Angehrn in das Aufsichtsgremium zum jetzigen Zeitpunkt ab, wie es von der Aktionärsvereinigung am Freitag auf Anfrage heisst. Damit bestätigte diese einen Bericht der CH-Media-Zeitungen.
«Die Abstimmungskriterien von Actares verlangen eine zweijährige Cooling-Off-Periode beim Wechsel eines Aufsichtsgremiums zu einem beaufsichtigten Unternehmen», so Geschäftsführer Roger Said. Und diese Periode sei noch nicht verstrichen.
Angehrn war von November 2021 bis September 2023 Direktor der Finanzmarktaufsichtsbehörde der Schweiz und damit während der CS-Krise. Seinen Rücktritt begründete er damals mit der «hohen und dauerhaften Belastung», die gesundheitliche Folgen hatte. Angehrn, der vor seinem Wechsel zur Finma Mitglied der Konzernleitung der Zurich Versicherung war, soll nächste Woche nun unabhängiges VR-Mitglied bei Partners Group werden.
Im Gegensatz zu Actares unterstützt hingegen die Aktionärsvereinigung Ethos die Wahl Angehrns - auch, weil damit der Anteil an unabhängigen Mitgliedern im Gremium gestärkt werde, wie es hiess.
Mehr unabhängige Mitglieder gefordert
Sowohl Actares als auch Ethos lehnen allerdings die Wiederwahl von Steffen Meister zum Präsidenten ab. Laut beiden Aktionärsvertretern ist die Anzahl der exekutiv tätigen Mitglieder im Verwaltungsrat mit vier Mitgliedern im Vergleich zur Marktpraxis in der Schweiz zu hoch. Die Wahl zur Abwahl falle auf Meister, weil die anderen drei exekutiven Verwaltungsräte - die Gründer Marcel Erni, Alfred Gantner und Urs Wietlisbach - alle noch 5 Prozent des Aktienkapitals halten.
Beide Stimmrechtsvertreter lehnen zudem alle Vergütungsvorlagen ab. Die Vergütungen seien im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen zu hoch, und die variablen Vergütungselemente würden potenziell zu viel höheren als die beantragten Vergütungen führen, sagte Ethos-Sprecher Dubas.
Actares lehnt zudem auch den Nachhaltigkeitsbericht von Partners Group ab. «Zwar gibt es Fortschritte bei der Offenlegung der Treibhausgas-Emissionen, aber insgesamt genügt die Klimastrategie noch nicht den Ansprüchen von Actares», so Said.
Actares - eine Vertretung für individuelle und nicht institutionelle Anleger - vertritt eigenen Angaben zufolge weniger als 1 Prozent der Stimmen bei Partners Group. Ethos wiederum vertritt im Allgemeinen zwischen 3 und 5 Prozent der Stimmen bei Generalversammlungen von an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen. Bei den Kunden handle es sich hauptsächlich um Schweizer Pensionskassen.
Partners Group wollte die Abstimmungsempfehlungen auf Anfrage von AWP nicht kommentieren.
(AWP)