Zudem traten die zuvor von Pierer Industrie entsandten Verwaltungsräte wie angekündigt zurück. Für sie wurden neu Pradeep Shrivastava, Executive Director bei Bajaj Auto, und der Wiener Rechtsanwalt Wolf Gordian Hauser in das Aufsichtsgremium gewählt, teilte das Unternehmen am Mittwochnachmittag mit.

Ferner stimmten die Aktionäre auch für die Verlegung des Firmensitzes von Wels in das etwa eine Autostunde westlich gelegene Mattighofen, wie eine Sprecherin auf Anfrage bestätigte. Zudem wurden noch einige Anpassungen in der Satzung des Unternehmens mit grosser Mehrheit abgesegnet.

Sanierungsfall Pierer Mobility

Nach der Corona-Krise war insbesondere die Pierer-Tochter KTM in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Infolge der Sanierung hat Bajaj sämtliche 50'100 Aktien der Pierer Industrie AG an der Pierer Bajaj AG übernommen, welche wiederum knapp 75 Prozent an Pierer Mobility hält, wie gestern publik wurde.

Im Zuge der im Juni 2025 abgeschlossenen Sanierung erhielt Pierer Mobility vom indischen Grossaktionär ein Darlehen von insgesamt 600 Millionen Euro, wovon 450 Millionen Euro an die KTM AG gingen. 150 Millionen Euro erhielt Pierer Mobility, die damit die Gläubigerquote bediente.

Geschäfte verbessern sich

Laut Pierer Mobility- und KTM-CEO Gottfried Neumeister hat der Zweiradhersteller KTM grosse Fortschritte bei der Restrukturierung gemacht. So seien etwa die Kosten gesenkt worden.

Ferner rechnet er damit, dass er in der zweiten Jahreshälfte deutlich mehr Motorräder an Händler und Importeure verkaufen kann als im Vorjahr. Auch der Abbau der Lagerbestände laufe besser als ursprünglich angenommen.

«Bis zum Jahresende wird ein Rückgang der weltweiten Bestände um 110'000 Motorräder erwartet», lässt sich der Firmenchef zitieren.

(AWP)