15:00

Tausende Spanier haben das Ende der Corona-Ausgangssperre bejubelt. Auf dem Madrider Platz Puerta del Sol feierten in der Nacht zum Sonntag vorwiegend junge Leute, während in Barcelona viele Einwohner mit Getränken in der Hand zum Strand gingen. Auf vielen Strassen tanzten Menschen, riefen "Freiheit" und feierten Partys. "Das Recht, sich frei zu bewegen, ist fundamental", sagte der Madrider Luis Rigo. "Ich bin glücklich."

Einige trugen Masken, doch wurde kaum Abstand gehalten. Das rief Kritiker auf den Plan. "Freiheit bedeutet nicht, die Regeln zu brechen", sagte Madrids konservativer Bürgermeister Jose Luis Martinez-Almeida. Er betonte, dass Versammlungen zum Trinken auf der Strasse, sogenannte "botellones", verboten seien.

 

 

Spanien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Europa. Bislang wurden rund 79'000 Todesfälle und 3,6 Millionen Infektionen beklagt. Die Infektionsraten sind zuletzt aber deutlich gesunken, während zugleich die Impfungen rasch vorankamen. Deshalb haben die meisten der 17 Regionen die bislang bis zum Morgengrauen währende Ausgangssperre aufgehoben.

Nur die Balearen, die Kanarischen Inseln, Navarra und Valencia behielten sie bei.

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12:50

Die EU-Kommission verzichtet auf eine Verlängerung ihres Impfstoff-Liefervertrags mit AstraZeneca über Juni hinaus. Das teilt Binnenmarktkommissar Thierry Breton mit. Die Kommission befindet sich in einem Rechtsstreit mit dem Unternehmen wegen Lieferverzögerungen.

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12:35

Im Lauf der kommenden Woche könnte der Bundesrat die Homeoffice-Pflicht aufheben. Diese gilt seit Januar, wobei sich wohl ein Teil der Unternehmen nur bedingt oder vordergründig an die Regel hält. In der ersten Welle von März bis Juni 2020 und ab dem Beginn der zweiten Welle von Oktober bis Januar galt eine Homeoffice-Empfehlung des Bundes. Angeregt ist diese unter anderem durch die wissenschaftliche Taskforce worden.

Möglich ist, dass der Bundesrat die Pflicht aufhebt und den Unternehmen, die wieder mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Büro holen wollen, eine Testpflicht auferlegt. Zur Diskussion um das Homeoffice trägt aber auch bei, dass ein zu starkes Pendeln im öffentlichen Verkehr immer noch kritisch gesehen wird. Eine erhöhte Mobiliät würde gegen eine starke Aufweichung des Gebots sprechen, vor allem oder vollständig von Zuhause aus zu arbeiten. 

In Tel Aviv hingegen, wo schon ein sehr grosser Teil der Bevölkerung geimpft ist, ist die Rückkehr aus dem Homeoffice wieder normal, wie es ein Beitrag der Nachrichtenagentur Bloomberg beschreibt. In New York bereiten sich die Wall-Street-Banken auf die Rückkehr der Bankerinnen und Banker in die Wolkenkratzer vor. Vielerorts wird aber auch ein Mix aus Büro- und Heimarbeit zu erwarten sein. Der weltgrösse Staatsfonds, nämlich der Staatliche Pensionsfonds von Norwegen, will für einen Teil der Zeit am Homeoffice festhalten, auch wenn die Pandemie vorüber sein wird. 

 

 

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Am 13. Juni kommt das Covid-19-Gesetz in der Schweiz zur Abstimmung. Folgende zwei Hintergründe erläutern, um was es genau geht: 

In der Schweiz kann ein Stimmvolk erstmals zur Corona-Politik Stellung nehmen

Covid-19-Gesetz: Ein Überblick zu den wichtigsten Themen

07:50

In der kommenden Woche wird sich der Bundesrat wieder zu den Einschränkungen im Schweizer Alltag äussern. Erwartet wird angesichts sinkender Fallzahlen und eines Fortschritts beim Impfen, dass weitere Lockerungen bekannt gegeben werden. 

So ist möglich, dass die Homeoffice-Pflicht zugunsten eines Testregimes bei den Firmen abgeschafft wird. Auch der Präsenzunterricht an Universitäten könnte mit Tests wieder möglich werden. Auch bei der Einreise aus Risikogebieten könnte es Änderungen geben: Wer in der Schweiz wohnt und geimpft ist, wird nicht mehr in Quarantäne müssen. 

Die Öffnung von Restaurant-Innenräumen ist jedoch bisher alles andere als sicher. Denkbar wäre es, dies für die "3G" zu ermöglichen: Darunter ist die wachsende Gruppe von Geimpften, Genesenen und Getesteten gemeint. 

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07:40

Der Leiter der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes, Martin Ackermann, zeigt sich im Gespräch mit der "NZZ am Sonntag" angesichts der aktuellen Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in der Schweiz "positiv überrascht und erfreut."

Die Taskforce ist regelmässig in der Kritik. Politiker vor allem der SVP und teilweise der FPD sowie Gastromonie- und Wirtschaftsvertreter werfen dem den Bundesrat beratendnen Wissenschaftler-Gremium vor, zu dunkle Szenarien zu malen und damit Lockerungen zu verhindern. Nun hat auch Ackermann drei Irrtümer eingeräumt

 

 

Das milde Wetter habe einen positiveren Einfluss auf das Infektionsgeschehen, sagte der ETH-Professor im Gespräch mit der Zeitung. Zweitens sei die Übertragungsrate der "britischen" Variante B117 als "etwas zu hoch" eingeschätzt worden. Drittens habe sich ein grosser Teil der Bevölkerung vernünftig verhalten. 

Einen Anstieg der Fälle nach dem Osterwochenende, wie es von der Taskforce befürchtet wurde, ist nicht verzeichnet worden. Derzeit sinken die Fallzahlen. Der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen lag am Freitag bei 1520. Am Donnerstag hatte dieser Schnitt noch bei 1561 gelegen, eine Woche davor bei 1924. 

Ackermann sprach sich aber weiterhin gegen die Öffnung von Restaurant-Innenräumen aus. Die Gefahr für jenen Teil der Bevölkerung, der noch nicht geimpft sei, sei weiter hoch. 

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07:30

Schweizer Touristen und Touristinnen müssen derzeit jederzeit damit rechnen, dass ihr Ferienland auf der Quarantäneliste landet. Vertreter der Reisebranche haben sich mehrere Male mit Bundesratsmitgliedern getroffen, um das Reisen planbarer zu machen und die Quarantäneregeln abzuschaffen oder zu lockern, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet.

 

 

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigte der Zeitung, dass der Bundesrat demnächst die Rücknahme von Beschränkungen wie die Reise-Quarantäne diskutiere. So oder so dürfte das Buchen von Ferien im Sommer nicht einfach sein, denn in zahlreichen Ländern gelten immer noch Einschränkungen. Die Länder rund ums Mittelmeer und die Nachbarländer dürften das Reisen im Sommer wieder ermöglichen, schreibt das Blatt gestützt auf Aussagen eines Vertreters des Reisebüros Tui Suisse.

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07:25

Die Coronavirus-Pandemie belastet die Lehrerinnen und Lehrer. Das berichtet der "SonntagsBlick". Etwa sind der Arbeits- und der Organisationsaufwand grösser, zum Beispiel wenn Kinder in Quarantäne gehen und Aufträge zum Lernen benötigen.

Unter der fehlenden Nähe, den Masken und wegen der gestrichenen Höhepunkte im Schulleben wie Klassenlager, Sporttage und Schulreisen leide die Beziehung zwischen Lehrkräften und Kindern. Und wegen der intensiveren Nutzung von digitalen Kommunikationsmitteln kam es verstärkt zu Belästigungen und Drohungen gegenüber Lehrpersonen. Auch das Kerngeschäft der Schule, das Unterrichten, komme zu kurz, heisst es im Artikel. Denn die Zeit, die die Kinder für das regelmässige Händewaschen benötigen, geschieht auf Kosten der Unterrichtszeit.

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07:10

Indien hat den vierten Tag in Folge mehr als 400'000 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen stieg binnen 24 Stunden um 403'738 auf 22,3 Millionen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt.

 

 

Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Experten befürchten jedoch eine weitaus höhere Dunkelziffer. Erst am Freitag war mit mehr als 414'000 Neuinfektionen ein Höchstwert verzeichnet worden. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um 4092 auf 242'362.

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05:45

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 12'656 neue Positiv-Tests in Deutschland. Vor einer Woche meldete das RKI 16'290 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 118,6 von 121,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

127 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 84'775. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,5 Millionen Fällen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

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02:20

Nachdem heute die von der Regierung in Deutschland beschlossenen Lockerungen für Geimpfte und Genesene in Kraft getreten sind, warnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor Täuschungsversuchen. "Es gibt keine Standards für die Ausstellung von Attesten für Corona-Genesene. Dies lässt Spielraum für Täuschungsversuche", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der GdP, Jörg Radek, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagausgaben) laut einem Vorabbericht.

Es sei entscheidend, dass Impfausweise künftig besser mit technischen Mitteln gegen Fälschungen absichert würden: "An den Grenzen können Beamtinnen und Beamte mit speziellen Scannern Dokumente einlesen. Das geht mit Impfbüchern bisher nicht. Hier muss zügig nachgerüstet werden", so Radek.

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00:30

In Südafrika sind erste Fälle der neuen Coronavirus-Variante aus Indien aufgetreten. Wie das Gesundheitsministerium bestätigt, haben sich insgesamt vier Personen mit der neuen Mutante angesteckt. Die Infizierten waren zuvor in Indien auf Reisen. 

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)