Zum Coronavirus-Update vom Samstag, den 27. März 2021, geht es hier.

+++

18:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt vor einer drastischen Verschärfung der dritten Corona-Welle in Deutschland, sollte die Pandemie nicht eingedämmt werden. "Klar, das können dann auch 100'000 (Fälle) pro Tag werden", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Alle Indikatoren deuteten darauf hin, dass die dritte Welle schlimmer werden könnte als die erste und zweite. Deshalb sei Sicht des Infektionsschutzes ein härterer Lockdown als im Frühjahr 2020 nötig.  Das RKI meldet am Freitag 21'573 neue Corona-Fälle. 

+++

17:40

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bittet um Spenden von insgesamt zehn Millionen Impfdosen für die ärmsten Staaten. Das weltweite Covax-Impfprogramm stehe bereit zu liefern, "aber wir können keine Impfdosen liefern, die wir nicht haben", sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Bilaterale Verträge, Exportverbote und Impf-Nationalismus hätten den Markt verzerrt und zu grossen Ungleichheiten bei Angebot und Nachfrage geführt. "Zehn Millionen Dosen sind nicht viel und es sind nicht annähernd genug."

+++

16:35

Biontech wird bald auch aus seinem neuen Werk im hessischen Marburg Corona-Impfstoff ausliefern können. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Zulassung für die Nutzung des dort produzierten Wirkstoffs erteilt.

Biontech kann nun erste Produktchargen des Impfstoffs an Partnerstandorte zur sterilen Abfüllung und Fertigstellung liefern, wie das Mainzer Biotechunternehmen am Freitag mitteilte. Die ersten Chargen des in Marburg hergestellten Impfstoffs sollen voraussichtlich in der zweiten Aprilhälfte ausgeliefert werden.

+++

15:55

Angesichts steigender Ansteckungszahlen in der dritten Welle der Pandemie verschärft Rumänien die Corona-Beschränkungen. Von diesem Sonntag an sollen die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verlängert und die Ladenöffnungszeiten verkürzt werden, kündigte Ministerpräsident Florin Citu am Freitag an.

Dabei wird regional unterschiedlich je nach Inzidenzzahlen vorgegangen. Teils müssen die Läden am Wochenende schon um 18 Uhr Ortszeit schliessen, die Menschen dürfen dann nach 20 Uhr nur noch aus triftigem Grund ihre Wohnung verlassen. Bei höheren Inzidenzwerten gelten diese Einschränkungen die ganze Woche über.

+++

15:15

Die deutsche Regierung prüft weiter ein Verbot von Reisen ins Ausland, um die Virus-Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Abstimmungen liefen, hiess es am Freitag aus dem Bundesinnen- und dem Justizministerium. Regierungssprecher Steffen Seibert kündigte in Berlin an, eine Entscheidung werde "in absehbarer Zeit" fallen. Es gehe dabei "um schwierige juristische Fragestellungen". Dass viele Menschen wegen der anstehenden Osterferien unsicher seien, ob sie jetzt eine Reise buchen sollten, sei der Bundesregierung bewusst. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte hierzu am Donnerstag erklärt: "Wir können uns nicht rechtswidrig verhalten."

Vor allem Reisen nach Mallorca hatten jüngst in der Politik für Kritik gesorgt, da im Gegensatz dazu Urlaub in vielen deutschen Ferienregionen wegen der Corona-Einschränkungen derzeit nicht möglich ist. Bund und Länder beschlossen auf ihrem jüngsten Gipfeltreffen auch eine Testpflicht für alle Rückkehrer einer Flugreise - unabhängig vom Infektionsgeschehen im Urlaubsland.

+++

15:00

In der EU produzierter Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll vorerst nicht aus Europa herausgebracht werden dürfen. Diese Regelung soll nach Angaben von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton so lange gelten, bis der Pharmakonzern seine Liefervereinbarungen erfüllt. Alle anderen Lieferanten machten ihre Sache gut, betont er. Mit Astrazeneca habe die EU aber ein Problem. Das Unternehmen hat wegen Produktionsverzögerungen seine Lieferungen drastisch reduziert.

+++

14:15

Vom 18. März bis 24. März sind in der Schweiz 166'650 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf seiner Website veröffentlichte.

Pro Tag wurden damit durchschnittlich 23'807 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 17 Prozent.

Insgesamt wurden bis Mittwoch 1'347'740 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 506'559 Personen vollständig geimpft, das heisst 5,9 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 334'622 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.

Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 365'735 Impfdosen. Zudem sind noch 106'100 Impfdosen beim Bund gelagert.

+++

13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2053 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1658. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1615, vor einer Woche bei 1423. Zudem wurden 50 neue Spitaleinweisungen und 10 neue Todesfälle gemeldet.

+++

11:30

Die dritte Corona-Welle ist in der Schweiz in vollem Gange. Am Mittwoch meldete das Bundesamt für Gesundheit BAG erstmals seit Ende Januar wieder mehr als 2000 neue Ansteckungen. Auch am Donnerstag wurden wieder über 2000 Neuinfizierte gemeldet. Der Trend zeigt nach oben.

Das sind die vier definierten Kriterien, welche unter den Richtwerten bleiben müssen, um Verschärfungen zu vermeiden:

  • Die 14-Tage-Inzidenz zählt alle neu gemeldeten Fälle der letzten 14 Tage pro 100'000 Einwohner und soll nicht über 350 gehen. Wenn sich die Fallzahlen so weiterentwickeln wie momentan, dann ist der Schwellenwert von 350 Fällen schon kurz nach Ostern erreicht. Momentan liegt der Wert noch bei 235.9.
  • Die effektive Reproduktionszahl, genannt R-Wert, soll im 7-Tagesschnitt unter 1.15 liegen. Momentan liegt er im Schweizer Schnitt bei 1.16.
  • Schweizweit sollten höchstens 300 Intensivpflegebetten (IPS) mit Covid-19-Erkrankten belegt sein. Momentan liegt der Wert bei 166.
  • Die täglich gemeldeten Spitaleintritte mit Covid-19 sollen im 7-Tagesschnitt den Wert 80 nicht überschreiten. Momentan gibt es leicht weniger Covid-Hospitalisierungen als vor einer Woche. Der Wert liegt bei 44.

+++

11:15

Etwas mehr als 10 Prozent der Menschen in Deutschland haben mindestens die erste Dosis der Corona-Impfung erhalten. Insgesamt seien mehr als 12 Millionen Dosen verabreicht worden, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin. Die zweite Dosis haben bereits 4,4 Prozent der Menschen bekommen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Freitagmorgen hervorgeht.

Im April werden 15 Millionen Impfdosen erwartet, sagte Spahn. Das seien mehr, als im ganzen ersten Quartal verimpft worden seien. Das mache deutlich, "wie die Impfkampagne an Dynamik gewinnen kann und gewinnen wird". Alle aus der 2. Prioritätsgruppe - unter anderem Menschen ab 70 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen und bestimmte Berufsgruppen - sollten nun in die Impfkampagne einbezogen werden.

Spahn wies darauf hin, dass die Impfungen bei älteren Menschen schon deutlich Wirkung zeigen. So sei die 7-Tage-Inzidenz bei Menschen über 80 Jahren von über 290 Anfang Januar auf jetzt 55 gefallen. Am aktuellen Infektionsgeschehen seien sie "unterdurchschnittlich" beteiligt. Auch die Corona-Ausbrüche in den Pflegeheimen seien deutlich zurückgegangen, von über 370 pro Woche Ende des vergangenen Jahres auf aktuell weniger als 20 pro Woche.

+++

10:20

Biontech und Pfizer haben mit Studien zu Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern unter 11 Jahren begonnen. Bisher ist der Covid-19-Impfstoff, den das Mainzer Unternehmen zusammen mit dem US-Hersteller entwickelt hat, für Jugendliche ab 16 bedingt zugelassen. Nun wurden Kinder zwischen 11 Jahren und 6 Monaten in die Studien einbezogen, wie eine Biontech-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

+++

10:00

Bis zum 23. März hat Swissmedic in Zusammenarbeit mit den regionalen Pharmacovigilance-Zentren 862 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Corona-Impfungen ausgewertet. Die Meldungen bestätigen das aus den Zulassungsstudien bekannte Nebenwirkungsprofil. Bisher gibt es keine Hinweise auf neue Sicherheitsprobleme und das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis der eingesetzten Impfstoffe bleibt bestehen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

+++

09:40

Die Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern der Corona-Massnahmen in Deutschland wird laut ZDF-Politbarometer grösser. Hatten im Februar noch 55 Prozent die geltenden Massnahmen für richtig gehalten, sind es derzeit in der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen nur noch 31 Prozent. Dafür verdoppelte sich aber der Anteil derer, die strengere Corona-Einschränkungen wollen, von 18 auf 36 Prozent. Zugleich stieg der Wert für die Kritiker der bisherigen Massnahmen leicht von 23 auf 26 Prozent. Zwei Drittel finden die Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April richtig - nur die Anhänger der AfD sind mehrheitlich dagegen. Fast zwei Drittel sind dafür, dass Landkreise, Städte und Länder die "Notbremse" ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 streng umsetzen.

+++

07:45

Die Impfstoffe gegen Corona kommen bald. Nun stehen die Kantone in der Pflicht. Die seien bereit, sagt Rudolf Hauri, der oberste Kantonsarzt. Derzeit schöpften die Kantone die vorhandene Maschinerie noch nicht aus, weil der Treibstoff in Form von Impfdosen fehle. Aber der Aufbau der Infrastruktur sei gemacht, sagte Rudolf Hauri in einem Interview mit dem "Tagesanzeiger". "Wenn jetzt grosse Mengen von Impfdosen kommen, werden wir diese in der Schweiz zügig verimpfen können."

Es gebe noch einzelne Kantone, die beim Aufbau der Infrastruktur weniger weit seien. Doch wenn jetzt grosse Mengen von Impfdosen kämen, würden diese in der Schweiz zügig verimpft werden können. Die Kantone sollten in der Lage sein, 130'000 bis 150'000 Dosen pro Tag zu verimpfen.

+++

06:25

Bei seiner ersten formellen Pressekonferenz im Weissen Haus hat US-Präsident Joe Biden sein Ziel für die laufende Corona-Impfkampagne in den USA verdoppelt: In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit sollen 200 Millionen Impfungen verabreicht werden. Dies sei ein ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel, sagte Biden am Donnerstag. "Ich glaube, wir können das schaffen." Biden hatte vor seinem Amtsantritt am 20. Januar versprochen, dass in seinen ersten 100 Tagen als Präsident mindestens 100 Millionen Impfungen verabreicht werden sollten. Das Ziel wurde bereits Ende vergangener Woche erreicht, nach knapp 60 Tagen im Amt.

+++

06:10

Das Ziel, alle Personen, die sich impfen lassen möchten, bis Ende Juni mindestens einmal zu impfen, ist laut dem Bundesrat realistisch. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten noch weitere Impfstoffe zugelassen werden. Das Produkt des deutschen Impfstoffherstellers Curevac hat nun gemäss blick.ch eine Niederlassung in Basel eingerichtet. Dies ist eine von mehreren Voraussetzungen der Heilmittelbehörde Swissmedic, damit diese einen Impfstoff auch in der Schweiz zulässt. Curevac-Sprecher Thorsten Schüller bestätigt der Zeitung zudem, dass auch Gespräche für eine mögliche Zulassung bereits stattfinden würden.

+++

05:30

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitag 21'573 Neuinfektionen für Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 119,1 (Vortag: 113,3). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 183 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 75'623. Insgesamt wurden bislang mehr als 2.73 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

+++

00:50

Brasilien meldet mehr als 100'000 Neuinfektionen und damit so viele wie nie zuvor. Die Zahl der Toten stieg um 2777, gab das Gesundheitsministerium am Donnerstag bekannt. Die Rekordfallzahl kommt einen Tag, nachdem Brasilien die Zahl von 300'000 Todesopfern durch die Pandemie überschritten hat. Damit verbucht Brasilien nach den Vereinigten Staaten die zweithöchste Zahl an Todesopfern weltweit. 

+++

Beim Klick auf die Grafik erscheint die Übersicht zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung der Johns Hopkins University.

+++

23:45

Weltweit haben sich über 125,11 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind mehr als 2,87 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 30,05 Millionen Infektionen und 545'582 Toten.

+++

23:10

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Impfstoff-Hersteller AstraZeneca gewarnt, dass er keinen in der EU hergestellten Impfstoff mehr exportieren kann, wenn er die Lieferverpflichtungen gegenüber der EU nicht einhält. "Wir müssen und wollen unseren europäischen Bürgern erklären, dass sie ihren fairen Anteil bekommen", sagt sie nach dem EU-Gipfel. "Ich denke, es ist klar für die Firma, dass sie zuerst die Verträge mit den EU-Staaten einhalten muss, bevor sie wieder an den Export von Impfstoffen denken kann", sagt von der Leyen.

+++

22:00

In Frankreich werden 4709 Menschen wegen Covid auf den Intensivstationen behandelt, die höchste Zahl seit Jahresbeginn. Im Frühjahr 2020 wurden Werte über 7000 verzeichnet.

+++

+++

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)