+++ Zum Coronavirus-Update vom 12. Februar geht es hier +++

20:00

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie führt Deutschland ab Sonntag Grenzkontrollen zu Tirol und Tschechien ein. "Das österreichische Bundesland Tirol und Tschechien werden von der Bundesregierung als Virus-Mutationsgebiete ausgewiesen", teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Donnerstag mit. "Die Wiedereinführung von Binnengrenzkontrollen ist erforderlich, um den Viruseintrag nach Deutschland möglichst zu unterbinden." Die Regierung stimme sich mit allen beteiligten Partnern insbesondere zu etwaigen Ausnahmen ab.

Tschechien hatte zuvor einen Lockdown über drei Bezirke verhängt, von denen zwei an Deutschland grenzen. Dort lag die Infektionsrate in der vergangenen Woche nach offiziellen Angaben über 1000 Fälle pro 100'000 Einwohnern. In Tirol wird ein negativer Corona-Test für die Ausreise vorgeschrieben. Dort ist die zuerst in Südafrika nachgewiesene, ansteckendere Variante des Virus aufgetreten. 

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18:25

Portugal verlängert den landesweiten Lockdown um zwei Wochen bis zum 01. März. Die Krankenhäuser seien an ihrer Belastungsgrenze, schrieb Präsident Marcelo Rebelo de Sousa im Internet, bevor das Parlament ein entsprechenden Entwurf verabschiedete. "Daher gibt es keine Alternative, als die Zahl der Fälle zu reduzieren."

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18:15

Der Kanton Aargau meldete, dass er die Maskenpflicht auf die 5. und 6. Primarklassen ausweitet. Damit könnten die Übertragungen reduziert, der Schutz von Schülern sowie Lehrpersonen erhöht und Schulschliessungen vermindert werden. Fünf andere Kantone kennen bereits eine solche Maskenpflicht.

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17:50

Jugendverbände und Jugendarbeiter haben am Donnerstag in einem Brief an den Bundesrat gefordert, die Freiheiten beim Sport auf junge Erwachsene bis 25 Jahre auszudehnen. So sollen Lager unter klaren Bedingungen wieder möglich sein. Für über 16-Jährige sollte es mehr Angebote geben. Für Kinder im schulpflichtigen Alter sollten die Distanzregeln aufgehoben werden, weil sie nicht durchsetzbar seien.

Studien würden zeigen, dass sich die Pandemie besonders negativ auf die psychische Gesundheit Jugendlicher ab 16 Jahren auswirke. Depressionen nehmen demgemäss ebenso zu wie Einweisungen in die Jugendpsychiatrie und Suizidversuche.

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17:30

Obwohl es mehr Virusmutationen in der Schweiz gibt, gab es in der Woche vom 1. bis 7. Februar rund 13 Prozent weniger Infektionen. Das geht aus dem Lagebericht des Bundesamt für Gesundheit hervor. Für das Amt bleibe die Lage schwierig einzuschätzen, heisst es dort. Das BAG zählte 133,2 Ansteckungen pro 100'000 Einwohner in dieser Woche. 

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17:15

Der deutsche Kanzleramtsminister Helge Braun rechnet damit, dass eventuell noch im März der Einzelhandel wieder öffnen kann und im Sommer wieder Biergarten-Besuche möglich sein werden. Voraussetzung sei aber, dass die Infektionszahlen so stark sinken würden wie derzeit, sagt er zu "Bild".

Im Laufe dieses Jahres werde die Corona-Pandemie ihren Schrecken verlieren. "Und deshalb können wir im Sommer auch irgendwann wieder im Biergarten sitzen." Wenn die Entwicklung der Infektionszahlen so weitergehe, könne man in den nächsten zwei Wochen eine Inzidenz von 50 erreichen. "Wenn dann die Zahlen weiterhin gut sinken, kommen wir auf die 35. Und wenn es so gut weitergeht, wie im Augenblick, ist das auch Mitte März erreichbar." Dann könne man den Einzelhandel wieder öffnen.

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16:50

Das Roche-Medikament Tocilizumab hat sich in einer breit angelegten Studie bei schwer erkrankten und hospitalisierten Covid-Patienten als wirksam erwiesen. Der Wirkstoff senke das Sterberisiko, verkürze die Genesungszeit und verringere den Bedarf an Beatmungsgeräten.

"Wir wissen jetzt, dass sich der Nutzen von Tocilizumab auf alle Covid-Patienten mit niedrigem Sauerstoffgehalt und signifikanter Entzündung erstreckt", erklärte Studienleiter Peter Horby von der Universität Oxford. 2020 setzte der Schweizer Pharmakonzern mit der unter dem Markennamen Actemra verkauften Arznei 2,9 Milliarden Franken um. Fast ein Fünftel davon entfiel auf Coronavirus-Behandlungen.

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16:30

Nachdem am Montag die brasilianische Coronavirus-Mutation zum ersten Mal in der Schweiz aufgetaucht ist, wurde die Mutation P.1 auch in zwei weiteren Fällen im Kanton Genf nachgewiesen. Dies meldet "20 Minuten". Somit gab es seit Weihnachten über 5311 Fälle mit Mutationen in der Schweiz. Am Freitag vergangener Woche waren es noch 3492 Fälle. 

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16:00

Deutschland prüft einen Einreisestopp für Tschechien und Tirol. Das bestätigt Innenminister Horst Seehofer der "Süddeutschen Zeitung". Der Grund ist die Virusmutation, die in Tschechien und Tirol gehäuft aufgetreten sind. Noch müssen die Bundeskanzlerin und die anderen Ressorts zustimmen, doch Seehofer rechnet damit, dass die Einreisesperre bereits ab Sonntag gilt. 

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15:30

Die Europäische Union könnte Verhandlungskreisen zufolge in den nächsten Tagen einen Vertrag mit dem US-Unternehmen Novavax über die Lieferung von Impfstoff abschliessen. "Die Gespräche mit Novavax haben sich intensiviert, und wir streben an, uns diese oder nächste Woche auf einen Vertrag zu einigen", sagt ein EU-Vertreter. Im Dezember hatte sich die EU in vorläufigen Verhandlungen 100 Millionen Novavax-Dosen gesichert, mit der Option auf weitere 100 Millionen. Das Mittel hat allerdings noch keine Zulassung in der EU.

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14:35

Der britische Pharmakonzern Astrazeneca will bereits im kommenden Herbst die nächste Generation seines Corona-Impfstoffes ausrollen, der noch besser vor kursierenden Virus-Varianten schützen soll.

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14:05

In der Europäischen Union sind mittlerweile mehr als 20 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Das geht aus den am Donnerstag aktualisierten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervor.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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13:40

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1356 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Donnerstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1312. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1371, vor einer Woche bei 1555. Zudem wurden 66 neue Spitaleinweisungen und 22 neue Todesfälle gemeldet.

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12:25

Die Impfzahlen in der Schweiz steigen: Laut dem Bund sind aktuell rund 500'000 Personen gegen das Coronavirus geimpft. 50'000 Personen davon hätten eine zweite Dosis verabreicht bekommen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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11:50

Der Kanton Basel-Landschaft ist fertig mit der zweifachen Corona-Impfung bei Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen, berichtet blick.ch. Am Freitag sei der Prozess abgeschlossen. Damit haben über 2000 Patienten den Wirkstoff erhalten. Als nächstes sollen nun Impfungen in den priorisierten Institutionen der Behindertenhilfe erfolgen.

"Dank einer Moderna-Impfstofflieferung können aktuell weitere 2800 Impftermine vergeben werden", schreibt der Kanton zudem in einer Mitteilung vom Donnerstag. Ab der zweiten März-Hälfte würden Impfungen in fünf definierten Arztpraxen als Pilotprojekt durchgeführt werden. Insgesamt habe man im Kanton bisher knapp 17'000 Personen impfen können. Der Anteil an Zweitimpfungen beträgt 5933.

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10:35

Seit Mitte Dezember müssen in der Schweiz die Restaurants geschlossen bleiben. Am 18. Dezember hatte der Bundesrat den Beizen-Lockdown als Massnahme gegen das Coronavirus verkündet.

Roger Köppel will diesen Zustand beenden. Dem SVP-Nationalrat und Chef der Zeitung "Weltwoche" ist in einem Youtube-Video der Kragen geplatzt, er fordert die Gastronomen in der Schweiz zum Ungehorsam auf. "Ab dem 1. März 2021 öffnet ihr alle eure Restaurants – unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen – egal, was der Bundesrat bis dann entschieden hat."

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10:15

In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter rückläufig. Mit 93'166 neuen Fällen am Mittwoch meldeten die Behörden rund 28'000 weniger als am selben Tag der Vorwoche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 300'282 neuen Fällen gemeldet.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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09:40

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht grosse Versäumnisse im Umgang mit der Pandemie im vergangenen Herbst. Im Sommer 2020 sei wieder ein halbwegs normales Leben in Deutschland möglich gewesen, sagt Merkel in einer Regierungserklärung im Bundestag. "Dann waren wir nicht vorsichtig genug und nicht schnell genug." Die Politik habe es versäumt, mit Ansteigen der Infektionszahlen das öffentliche Leben frühzeitig und konsequent herunterzufahren. Dass die Zahlen derart explodiert seien, sei "eine Folge zögerlichen Vorgehens" gewesen.

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08:30

Der Schweizer Infektiologe und Aids-Experte Ruedi Lüthy kritisiert in der nzz.ch (Artikel bezahlpflichtig) die Anspruchshaltung der Leute  in der Corona-Krise. Die Erwartungshaltung vieler auch jüngerer Menschen, die vehement fordern, jetzt sofort geimpft zu werden, kann der 80-jährige Arzt nicht nachvollziehen. "Manche stürmen wie die kleinen Kinder", sagt er. "Doch zu drängeln, bis man geimpft ist, bringt gar nichts." 

Es sei klar, dass es eine gewisse Priorisierung brauche, um die Verletzlichsten zuerst zu schützen. Auch vorübergehende Engpässe bei der Impfstoffproduktion hält er für völlig normal. "Die Impfbereitschaft der Bevölkerung ist positiv, doch die Ungeduld, die sich mitunter zeigt, ist nicht adäquat." Es sei aber grossartig, dass die Forschung in kurzer Zeit hochwirksame Impfstoffe entwickelt habe. "Damit werden wir die Pandemie zum Stoppen bringen". Jetzt brauche es Durchhaltevermögen: "Es wird auch Impfstoffvarianten geben, die gegen die mutierten Viren helfen", so Lüthy.

07:15

Die Mutationen verschärfen die Corona-Situation in der Schweiz. Während sich die britische Variante rasant verbreitet, gibt es bisher nur einen registrierten Fall der brasilianischen Variante. Wo dieser festgestellt wurde, ist nun bekannt. Die infizierte Person wurde in einem Spital im Kanton Zürich behandelt, wie die Zürcher Gesundheitsdirektion auf Anfrage vom "Tages-Anzeiger" bestätigt. Und zwar Ende Januar 2021.

Der Risiko-Patient mit Vorerkrankungen sei umgehend in Isolation gekommen und behandelt worden. Wo sich die Person die Virus-Mutation eingefangen hat, ist weiterhin fraglich. Genau nachverfolgen könne man dies nicht. Klar sei nur: Im Umfeld der infizierten Person gab es "Reiseaktivitäten mit Brasilien", wie die Gesundheitsdirektion mitteilt.

Die brasilianische Corona-Variante weist Veränderungen auf, die zu einer erhöhten Übertragbarkeit und einer Verschlechterung der epidemiologischen Situation führen kann.

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06:30

Menschen, die in den USA vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, können künfitg die Quarantäne überspringen. Sie sei nicht mehr notwendig, selbst, wenn der Geimpfte Kontakt mit jemandem hatte, der mit dem Virus infiziert ist. Das erklärt die US-Seuchenschutzbehörde CDC.

Die Aufhebung der Quarantänepflicht für Geimpfte bedeutet jedoch nicht, dass sie aufhören sollten, Vorsichtsmassnahmen einzuhalten, spezifiziert die Behörde. Es sei lediglich nicht notwendig, in Quarantäne zu gehen.

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06:00

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland auf 64,2 (Vortag: 68,0) weiter zurückgegangen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Der Wert gibt an, wie viele von 100'000 Einwohnern innerhalb einer Woche rechnerisch neu positiv getestet werden. Bund und Länder streben einen Wert unter 50 an. Zudem gibt das RKI 10'237 neue Fälle bekannt, in denen Menschen positiv auf Corona getestet wurden. Ferner werden 666 weitere Fälle mitgeteilt, in denen Menschen starben, die positiv getestet worden waren. Damit steigt die Zahl der Todesfälle auf 63'635.

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23:50

Das Coronavirus breitet sich in Argentinien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 7739 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf etwas mehr als zwei Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte auf 49'674 zu.

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23:45

Weltweit haben sich über 107,08 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind mehr als 2,34 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 27,26 Millionen Infektionen und 468'571 Toten.

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21:30

In Portugal sind einem Medienbericht zufolge die ersten zwei Fälle von Corona-Infektionen durch eine zuerst in Brasilien nachgewiesene, ansteckendere Variante des Virus bestätigt worden. Sie seien in der Region der Hauptstadt Lissabon aufgetreten, berichtet der Sender SIC. Die britischen und südafrikanischen Varianten des Virus, die ebenfalls ansteckender sind, wurden bereits in Portugal nachgewiesen.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)