+++ Zum Coronavirus-Update vom 15. September geht es hier +++

19:00

Mehrere Kantone fordern laut Angaben der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und - direktoren (GDK) eine Verschärfung der Einreisebestimmungen. Die Diskussion über strengere Einreiseregeln müsse noch vor den Herbstferien geführt werden. Die GDK werde aber im Rahmen der beiden Konsultationen selber nicht Stellung nehmen, erklärte GDK-Sprecher Tobias Bär am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Kantonsregierungen richteten ihre Stellungnahmen direkt an den Bund.

Heute können auch ungeimpfte Personen ohne Quarantänepflicht in die Schweiz einreisen. Eine Testpflicht besteht für sie nur bei einer Einreise via Flugzeug. "Angesichts der Erfahrungen nach den Sommerferien, als ein beträchtlicher Teil der Neuinfektionen auf Reiserückkehrer zurückgeführt werden konnte, muss die Diskussion über strengere Einreiseregeln vor den Herbstferien geführt werden", erklärte Bär. Im europäischen Vergleich seien die heute geltenden Bestimmungen für die Einreise in die Schweiz sehr locker ausgestaltet.

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16:15

Für den weiteren Kampf gegen die Pandemie im Herbst und Winter schärfen immer mehr deutsche Bundesländer Corona-Vorgaben nach - teils mit möglichen strengeren Zugangsregeln für Ungeimpfte. Die von Bundestag und Bundesrat beschlossene neue Messlatte zur Lagebewertung vor allem anhand der Klinikpatienten tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Möglich wird zugleich, dass Kitas, Schulen und Pflegeheime Beschäftigte nach dem Impfstatus fragen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen in der kommenden Woche über eine einheitliche Linie beim Ausgleich von Verdienstausfällen wegen Quarantäne beraten.

Die vollständige Übersicht finden Sie hier.

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16:00

Der Bund intensiviert seine Verhandlungen über den Kauf des Vektorimpfstoffs des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson (Janssen). Er soll bei Personen eingesetzt werden, die aus medizinischen Gründen nicht mit den bisher verabreichten mRNA-Impfstoffen geimpft werden können. Mit Johnson & Johnson (Janssen) laufen aktuell intensiviert Verhandlungen über den möglichen Bezug einer kleinen Menge von Impfdosen. 

Vertragsabschlüsse und die Anzahl von Impfdosen würden zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit mitgeteilt. Der Bund habe von Anfang an ein Impfstoffportfolio mit verschiedenen Impfstofftechnologien angestrebt, um zum Beispiel Menschen mit Unverträglichkeiten eine alternative Schutzmöglichkeit anzubieten.

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15:00

60 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft. Die Corona-Experten des Bundes informierten an einer Medienkonferenz über die aktuelle Pandemie-Lage.

  • "Das epidemische Geschehen ist weiterhin mit vielen Unwägbarkeiten verbunden", sagte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit BAG. Prognosen seien nicht möglich. Das Geschehen habe sich stabilisiert, aber auf hohem Niveau. Die Situation bleibe weiterhin angespannt und "bis zu einem gewissen Grad besorgniserregend". Betroffen seien grösstenteils die Jüngeren: "Das Virus zirkuliert in der mobilen Bevölkerung im Moment am stärksten."

  • 60 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft, 53 Prozent doppelt. Pro Tag werden etwa 27'000 Impfungen verabreicht. "Das Impftempo hat wieder zugenommen", so Mathys. "Wollen wir - wie beispielsweise in Dänemark der Fall - über die weitgehende Aufhebung der Massnahmen diskutieren, müssen wir eine deutlich höhere Impfquote erreichen", sagte Mathys.

  • Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen EKIF, informierte über die neusten Impfempfehlungen. Nach der generellen Empfehlung für alle Jugendlichen ab 12 Jahren, folgt nun die allgemeine Empfehlung für Schwangere: "Wir empfehlen die Impfung allen schwangeren Frauen ab der 12. Schwangerschaftswoche - also ab dem zweiten Drittel." Es gebe keinerlei Evidenz, dass die Covid-Impfstoff Fruchtbarkeitsprobleme verursachen würden - weder bei Frauen noch bei Männern. "Die Impfung schützt die Frau und das ungeborene Kind", sagte Berger. 

  • Berger informierte über das Thema Auffrischimpfungen. Bei diesen gehe es wie bis anhin darum, schwere Erkrankungen zu verhindern. Auffrischungsimpfungen auf breiter Front sind aktuell noch nicht nötig. Diese braucht es nur für wenige Betroffene - etwa mit unterdrückter Immunantwort. Der Schutz der Impfung nehme zwar bei milden Erkrankungen ab, nicht hingegen bei schweren Infektionen.

  • "Der Schutz gegen die schweren Infektionen bleibt vorhanden", betonte Berger mit Blick auf die Doppelimpfung. Die Impfung sorge für eine "Erinnerung" für das Immunsystem, wenn einen das Virus erwischt. Da dann die Abwehr aktiviert werde, könnten schwere Erkrankungen verhindert werden. Die aktuellen Zahlen bei allen Altersgruppen zeigen, dass neun von zehn Hospitalisierungen mit der Impfung verhindert würden. Sollte eine Auffrischimpfung für gewisse Personengruppen nötig werden, werde man dies bei Bedarf auch tun. 

  • Das Contact Tracing laufe auf Hochtouren, sagte Kantonsarzt Rudolf Hauri. Denn die Fallzahlen seien noch immer auf einem hohen Niveau. In den Schulen versuche man das Virus mit repetitivem Testen unter Kontrolle zu halten. Allerdings könne die Ausgangslage von Schule zu Schule und von Klasse zu Klasse unterschiedlich sein. Bei repetitivem Testen sei eine Zurückhaltung bei der Quarantäne angebracht, so Hauri. Man müsse die nicht jeden Fall einer Infektion verhindern, sondern eine zügellose Verbreitung. Früher oder später komme aber jeder mit dem Virus in Kontakt.

  • Hauri erinnerte daran, dass die Intensivstationen nicht einfach so ausgebaut werden könnten, wenn es an Personal fehle. "Wir können nicht mehr mit einer theoretischen Maximalleistung rechnen", sagte er. Das Personal sei ausgelaugt, es fehle an Erholungsphasen in der seit eineinhalb Jahren andauernden Pandemie. "Deshalb müssen wir möglichst viele zu einer Impfung ermuntern."

Die Medienkonferenz kann hier in der Wiederholung angesehen werden: 

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1992 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2516. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 2636, vor einer Woche bei 2688. Zudem wurden 65 neue Spitaleinweisungen und 11 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 52,91 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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13:25

Wenige Tage vor der Parlamentswahl in Russland begibt sich Präsident Wladimir Putin laut Kreml wegen mehrerer Corona-Fälle in seiner Umgebung in Selbstisolation. Putin selbst sei absolut gesund, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Der mit dem Vakzin Sputnik V geimpfte 68-Jährige werde "für eine gewisse Zeit" etwa auf persönliche Treffen verzichten und nur online an Konferenzen teilnehmen, teilte der Kreml mit.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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11:10

Jugendliche und junge Erwachsene sollen mit unterhaltsamen Videos auf sozialen Medien zur Covid-Impfung motiviert werden. Das BAG hat am Dienstag dazu eine Kampagne auf TikTok, Youtube und Co. gestartet.

Mit drei kurzen Fail-Videos will das BAG jungen Menschen von 12 bis 29 Jahren aufzeigen, dass man sich zur Covid-Impfung trauen soll, wie es an einer Medieninformation des Bundesamts für Gesundheit (BAG) am Dienstag hiess. Die selbstironischen Clips mit jungen Protagonistinnen und Protagonisten, bei denen einiges schief läuft, sollen jungen Menschen die "diffusen" Ängste vor der Impfung nehmen.

Die Durchimpfrate bei den Jungen birgt laut BAG noch Potenzial. Von den 12- bis 19-jährigen Jugendlichen hätten bisher 27 Prozent beide Impfdosen erhalten, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, am virtuellen Anlass. 40,6 Prozent sei bisher eine Dosis verabreicht worden. Bei den jungen Menschen von 20 bis 29 Jahren sind laut Masserey bisher 46 Prozent vollständig geimpft worden. 56 Prozent von ihnen hätten eine Dosis erhalten.

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10:45

Die derzeit hohe Auslastung der Intensivstationen führt dazu, dass nicht alle notwendigen Herzoperationen rechtzeitig durchgeführt werden können. Die Situation treffe die herzchirurgische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit komplexen Herzerkrankungen erneut bedrohlich.

Das sagte der Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Herz- und thorakale Gefässchirurgie (SGHC), Peter Matt, in einer Mitteilung der SGHC vom Dienstag. Der Verein zeigte sich "besorgt über die hohe Auslastung der Intensivstationen in den Schweizer Spitälern".

Die Wartelisten würden immer länger, und das Risiko für unbehandelte Patientinnen und Patienten steige - viele Menschen seien akut gefährdet. So warnt die SGHC vor lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und Herztod.

"Es ist wichtiger denn je, den Anstieg der Infektionszahlen zu stoppen", sagte Matt. Hygiene- und Schutzmassnahmen sollten weiterhin befolgt werden, und alle, die könnten, sollten sich so bald wie möglich impfen lassen. Auch fordert die SGHC, dringend mehr Ressourcen und Kapazitäten auf Intensivstationen sowie für medizinisches und pflegerisches Fachpersonal zu schaffen.

Der SGHC zufolge werden in der Schweiz jährlich über 7000 grosse Herzoperationen durchgeführt.

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10:15

Das Schweizer Gesundheitswesen hat bei der Digitalisierung Nachholbedarf. Zu diesem Schluss ist der Digital Health Report des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie der ZHAW gekommen.

Im Internationalen Vergleich liege die Schweiz im Mittelfeld, teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Montag mit. In den letzten Jahre habe sie also "nicht nennenswert aufgeholt". Verglichen mit anderen inländischen Branchen sei der Digitalisierungsgrad des Gesundheitswesens gar unterdurchschnittlich.

Vor allem die Coronakrise habe die Digitalisierungslücken offengelegt. "Man denke etwa daran, wie Fallzahlen zum Teil per Fax übermittelt werden mussten", wird ZHAW-Gesundheitsökonom Alfred Angerer in der Mitteilung zitiert.

Grund für den Rückstand seien ein Mangel an Fachkräften, regulatorische Hürden sowie die geringe Priorität, die die Digitalisierung bei den Gesundheitsinstitutionen geniesse

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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09:15

Ein neuer Ausbruch der Delta-Variante des Coronavirus hat für Menschen im Südosten Chinas weitreichende Einschränkungen zur Folge. Die Behörden der Küstenmetropole Xiamen in der Provinz Fujian forderten Bewohner am Dienstag dazu auf, die Stadt nicht mehr zu verlassen. Grossveranstaltungen wurden abgesagt, Restaurants und Einkaufszentren angewiesen, die Zahl der Besucher zu reduzieren. Schulen schwenkten auf Online-Unterricht um.

Die Massnahmen erfolgten, nachdem in der Stadt am Montag 32 neue Corona-Fälle entdeckt worden waren, womit die Zahl der Infektionen in der Provinz Fujian seit der vergangenen Woche auf über 100 angestiegen ist.

Der aktuelle Ausbruch hatte seinen Ursprung in der Stadt Putian, die nördlich von Xiamen liegt. Es wurde vermutet, dass ein Familienvater nach seiner Rückkehr aus Singapur das Virus eingeschleppt hat. Der Mann war am 4. August zurück nach China gereist, verbrachte 21 Tage in Quarantäne und war neun Mal negativ auf das Virus getestet worden. Am vergangenen Freitag fiel ein Test dann aber positiv aus. Auch Putian befindet sich seit dem Wochenende im Lockdown.

Die chinesische Regierung verfolgt eine "Null-Covid-Strategie". Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus weitgehend im Griff. Zuletzt hatte es eine Häufung lokaler Ausbrüche der Delta-Variante gegeben, die aber bislang mit strikten Massnahmen stets wieder unter Kontrolle gebracht werden konnten.

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07:45

Der Kanton Luzern braucht mehr Geld, um Unternehmen zu helfen, die wegen der Coronakrise in Schwierigkeiten geraten sind. Der Regierungsrat will einerseits einen Bundesbetrag von 13,17 Millionen Franken anzapfen und selber weitere 16,5 Millionen Franken bereitstellen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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07:15

Der Gouverneur vom US-Bundesstaat Florida, Ron DeSantis, droht Städten und Landkreisen mit Strafen, falls sie ihre Angestellten zu Impfungen zwingen wollen. Er kündigt für jeden einzelnen Fall eine Strafe von 5000 Dollar an. "Das sind potenziell Millionen und Abermillionen Dollar an Strafen", sagt er. US-Präsident Joe Biden hat vergangene Woche Impfungen für alle Mitarbeiter der Bundesregierung angeordnet.

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06:30

Der Flughafen Zürich leidet weiter stark unter der Coronakrise, auch wenn sich die Passagierzahlen zuletzt deutlich verbessert haben. Im August 2021 sind mehr als doppelt so viele Menschen über den grössten Schweizer Flughafen gereist wie noch im vergangenen August. Im Vergleich zu vor der Krise waren es aber erst gut halb so viele.

Konkret lagen die Passagierzahlen im Berichtsmonat bei 1,59 Millionen. Das sind 119,7 Prozent mehr als im August 2020. Im Vergleich zum August 2019, also der Zeit vor dem Coronavirus, liegt die aktuelle Passagierzahl aber lediglich bei 51,2 Prozent.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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05:50

Japan stellt Taiwan und anderen Nachbarländern 1,3 Millionen Impfeinheiten des Vakzins von AstraZeneca zur Verfügung. Taiwan werde 500'000 weitere Dosen erhalten, womit sich die Gesamtspende Japans an die Insel auf 3,9 Millionen erhöhe, sagt Außenminister Toshimitsu Motegi. Weitere 400'000 Einheiten gingen an Vietnam, 300'000 an Thailand und 100'000 an Brunei.

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04:30

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 6325 neue Positiv-Tests für Deutschland. Das sind 401 weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 6726 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 81,1 von 81,9 am Vortag. 68 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.686. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,08 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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04:00

Bayern führt zum Schutz vor Corona-Infektionen in Kinderbetreuungseinrichtungen sogenannte Lollitests mit PCR-Standard ein. "Wir wollen noch mehr Sicherheit in den Kitas, wir werden daher auf Wunsch der Eltern die Lollitests ermöglichen", sagt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Dienstagausgabe). Die Kommunen sollen dabei laut Söder ein Wahlrecht erhalten, ob sie die Lollitests mit hohem PCR-Standard einführen oder die bisherigen Antigen-Schnelltests weiter anbieten wollen. Bayern werde für beide Varianten die Kosten übernehmen.

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02:00

In Grossbritannien sollen Zwölf- bis 15-Jährige eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die obersten medizinischen Regierungsberater der vier Landesteile sprachen sich am Montag dafür aus, den Teenagern das Mittel der Konzerne Biontech und Pfizer zu spritzen. Damit könnten sich insgesamt etwa drei Millionen Jugendliche impfen lassen. Premierminister Boris Johnson hatte deutlich gemacht, dass er der Empfehlung der Mediziner folgen werde. Vermutlich werden die Impfdosen in der Schule oder mit Vermittlung der Schulen verabreicht.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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21:00

In Frankreich ist die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern erstmals seit Mitte August wieder unter die Marke von 10.000 gefallen. Das Gesundheitsministerium meldete zudem erstmals seit dem 20. Juli wieder weniger als 10.000 Neuinfektionen im Durchschnitt der letzten sieben Tage. In Frankreich sind insgesamt 6,9 Millionen Corona-Infektionen bestätigt.

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(Reuters)