18:05

Die EU wird sich Insidern zufolge keine Impfstoffe gegen das Coronavirus über das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeführte weltweite Programm Covax sichern. "Die Nutzung von Covax würde zu höheren Preisen und späterer Versorgung führen", sagte einer von insgesamt zwei EU-Vertretern der Nachrichtenagentur Reuters. Die EU führe derzeit Gespräche mit Pharmafirmen über Impfdosen, die weniger als 40 Dollar pro Stück kosten könnten. Dies sei der Preis, den Covax anpeile. Zudem wolle die Staatengemeinschaft Impfstoffe bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen haben. Dieser Zeitplan wäre mit Covax "nicht machbar", hiess es weiter aus den Kreisen.

Eine Stellungnahme der WHO lag zunächst nicht vor. Eine Sprecherin des Covax-Ko-Organisators Gavi erklärte zu dem genannten Preis von 40 Dollar, es sei gegenwärtig noch unmöglich, die genauen Kosten pro Dosis vorherzusagen. Die Entscheidung der EU könnte ein Rückschlag für das Covax-Programm sein, das Impfstoffe für alle sichern will. Reuters hatte vergangene Woche aus EU-Kreisen erfahren, dass die Staatengemeinschaft mit mehreren Pharma- und Biotech-Unternehmen über Vorkaufsrechte für Impfstoffe gegen Covid-19 führt. Es handelt sich um Moderna, Sanofi, Johnson&Johnson sowie BioNTech und CureVac.

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17:26

Italien ordnet eine Quarantänepflicht für Reisende an, die in den vergangenen 14 Tagen in Rumänien oder Bulgarien waren. "Das Virus ist nicht besiegt und zirkuliert weiter. Darum müssen wir weiterhin vorsichtig sein", sagt Gesundheitsminister Roberto Speranza. Zur Eindämmung des Virus hat Italien bereits ein Einreiseverbot für Menschen aus 16 Ländern verhängt, darunter das besonders stark betroffene Brasilien.

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16:25

Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex warnt seine Landsleute vor Reisen nach Katalonien. Mit der Regierung in Madrid werde besprochen, wie man den Grenzverkehr nach Frankreich soweit wie möglich herunterfahren könne. Spanien hatte am Mittwoch erklärt, eine erneute Schliessung der Grenze zu Frankreich vermeiden zu wollen.

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14:45

Der britische Premierminister Boris Johnson zeigt sich zuversichtlich, dass sein Land die Corona-Krise bis Mitte 2021 überwunden hat. Er äussert sich zugleich besorgt, dass eine zweite Infektionswelle das Gesundheitssystem überlasten könnte. "Egal woher es stammt, von einer Fledermaus, einem Schuppentier oder wie immer es aufgetaucht ist, es war eine sehr, sehr schlimme Sache für die Menschheit." Grossbritannien werde aber nach der Krise stärker sein als vorher.

 

 

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13:10

Indien verzeichnet einen Rekordanstieg von neuen Coronavirus-Fällen. Innerhalb eines Tages stiegen die Neuinfektionen um 49.000 und die Todesfälle um 740. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle nähert sich damit 1,3 Million. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich auf 30.601. In einigen Bundesstaaten klagen die Behörden über Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten für Krankenhauspatienten.

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12:35

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb eines Tages 154 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden.

Am Donnerstag waren 117 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Mittwoch 141, am Dienstag 108, am Montag 43, am Sonntag 99 und am Samstag 110. Insgesamt gab es bisher 34'154 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Freitag mitteilte.

 

 

Bisher starben gemäss den Angaben 1700 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,8 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Freitagmorgen übermittelt haben. Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4167 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das fünfzehn mehr.

11:15

Im Kanton Graubünden breitet sich das Coronavirus in einem Jugendlager mit hundert Personen im Alter zwischen 9 und 13 Jahren weiter aus. Bereits gestern wurden bekannt, dass sich sieben Personen mit dem Virus infizierten. Am Freitag kamen nun 21 dazu, berichtet der "Tages-Anzeiger". 

Das kantonale Gesundheitsamt teilte am Donnerstag mit, 80 der 100 Jugendlichen wohnten im Kanton Graubünden. Im siebentägigen Lager seien vergangene Woche Darbietungen für ein Abschlusskonzert einstudiert worden. Das Gesundheitsamt wurde eigenen Angaben zufolge am Montag über die Neuinfektionen im Lager informiert.

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10:45

Wegen der Coronakrise hat sich die Schweiz in den letzten Monaten massenhaft mit Schutzmasken aus China eingedeckt. Dies zeigt eine Auswertung von Daten aus der Aussenhandelsstatistik durch die Nachrichtenagentur AWP.

Vom März 2020 bis Juni 2020 hat die Schweiz im Ausland für über 560 Millionen Franken Schutzmasken eingekauft. 93 Prozent davon flossen nach China - von dort wurden Masken im Wert von über 500 Millionen Franken importiert.

Die Importe von Waren aus Spinnstoff, zu denen auch Schutzmasken zählen, sind in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen. Üblicherweise bewegen sich die Ausgaben bei dieser Warengruppe bei ungefähr 12 Millionen Franken pro Monat.

Bereits im März gab die Schweiz indes 14 Millionen Franken mehr für Spinnstoffwaren aus als im selben Monat des Vorjahrs. Im April waren es knapp 180 Millionen Franken mehr, im Mai gar über 260 Millionen Franken mehr. Im Juni stiegen die Importe um knapp 110 Millionen Franken im Vorjahresvergleich. Insgesamt hat sich der Wert der importierten Spinnstoffwaren in diesen vier Monaten im Vergleich zum Vorjahr verzwölffacht.

09:30

Wegen des "Aufflammens" der Corona-Pandemie im US-Bundesstaat Florida hat Präsident Donald Trump den dort für Ende August geplanten Parteitag der Republikaner abgesagt. "Der Zeitpunkt für die Veranstaltung ist nicht richtig", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weissen Haus. "Ich muss das amerikanische Volk beschützen."

 

 

Es gebe nichts Wichtigeres, als die Sicherheit der Amerikaner. Die formelle Nominierung Trumps zum Kandidaten für die Präsidentenwahl am 3. November soll nun in kleinerem Rahmen in Charlotte im Bundesstaat North Carolina erfolgen. In welchem Rahmen er seine Nominierungsrede halten werde, sei noch nicht entschieden.

Mit der Absage der in Florida geplanten Grossveranstaltung vollzog Trump eine Kehrtwende. Erst im Juni hatte er die Verlegung von Teilen des ursprünglich in Charlotte geplanten Parteitags mit rund 19 000 Delegierten angekündigt. North Carolinas Gouverneur Roy Cooper hatte wegen der Corona-Pandemie erklärt, eine solche Grossveranstaltung werde nur unter Auflagen wie dem Tragen von Masken und weniger Teilnehmern möglich sein.

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07:05

Die deutsche Corona-Warn-App hat laut einem Medienbericht wochenlang nicht richtig funktioniert. Wie die "Bild"-Zeitung am Donnerstag berichtete, waren von einem Aktualisierungsproblem Nutzer von Handys mit Android-Betriebssystem betroffen.

Demnach schaltete sich bei diesen Geräten von Samsung und Huawei die erforderliche notwendige Aktualisierung im Hintergrund der App aus, wenn diese nicht geöffnet war. Das deutsche Gesundheitsministerium erklärte, das Problem sei mit der am Mittwoch erschienenen neuen App-Version behoben.

Laut dem Gesundheitsministerium verhindern bestimmte Android-Geräte, dass Apps dauerhaft im Hintergrund laufen. Dies gelte nicht nur für die Corona-Warn-App, sondern für alle Apps auf diesen Smartphones, betonte das Ministerium am Donnerstagabend. Dies solle Akkustrom sparen.

 

 

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06:45

Eine baldige Ausrottung des neuen Coronavirus ist nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht in Sicht. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben", sagte Nothilfekoordinator Mike Ryan am Donnerstagabend in Genf. "Wir werden in absehbarer Zukunft nicht in der Lage sein, das Virus zu beseitigen oder auszurotten." Vielmehr müssten die Menschen lernen, mit dem Virus zu leben und in eine gewisse Normalität zurückzufinden.

Ryan rief die Länder weltweit auf, alle zur Verfügung stehenden Massnahmen einzusetzen, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Dazu gehöre auch, im Notfall Bars oder Clubs vorübergehend wieder zu schliessen oder die Zahl der Besucher zu begrenzen.

"Wenn die Infektionsrate in einer Gesellschaft hoch ist, dann werden Aktivitäten, die viele Menschen zusammenbringen, vor allem in geschlossenen Räumen, weitere Übertragungen der Krankheit verursachen", sagte Ryan.

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06:05

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Sie nahm um 815 zum Vortag auf insgesamt 204.183 zu, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legte demnach um zehn auf 9111 zu.

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05:30

Die Übersicht zu den Coronavirus-Fallzahlen in der Schweiz, wie sie vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt gegeben wurden: 

Donnerstag 117
Mittwoch: 141
Dienstag: 108
Montag: 43
Sonntag: 99
Samstag: 110
Freitag: 92
Donnerstag: 142
Mittwoch: 132
Dienstag: 70

Gegen die Wochenmitte hin steigen die Fallzahlen. Die neuesten Daten gibt das BAG traditionell kurz nach 12 Uhr heraus.

 

 

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03:30

Brasilien hat am Donnerstag 59.961 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sei der bislang zweihöchste Wert, wie die Behörden mitteilten. Die Zahl der insgesamt bestätigten Fälle kletterte damit auf fast 2,3 Millionen. Sie wird nur noch von den USA übertroffen. Dem Gesundheitsministerium zufolge starben weitere 1311 Menschen an Covid-19, womit sich die Gesamtzahl der Todesopfer auf mehr als 84.000 erhöhte.

 

 

02:15

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China hat am Donnerstag 21 neue Infektionen registriert. Mittwoch seien es noch 22 gewesen, teilte die Gesundheitskommission am Freitag mit. Von den jüngsten Neuinfektionen wurden 13 in der weit westlich gelegenen Region Xinjiang gemeldet. Bis Donnerstag gab es in der Volksrepublik damit offiziell 83.750 bestätigte Fälle. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle verharrte bei 4634

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00:30

Die USA haben nach Zählung der Nachrichtenagentur Reuters den dritten Tag in Folge mehr als 1000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Donnerstag stieg die Zahl um mindestens 1014 auf insgesamt 144.211. Am Mittwoch waren es 1135, am Dienstag 1141.

Viele Bundesstaaten und Kommunen hatten im Mai die bis dahin geltenden Vorsichtsmassnahmen aufgehoben und Strände, Restaurants und Geschäfte wieder öffnen lassen. Das führte im Juni zu einem Anstieg der Infektionen, im Juli dann auch zu mehr Todesfällen. Die Gesamtzahl der Infektionen in den Vereinigten Staaten überstieg inzwischen die Marke von vier Millionen. Allein am Donnerstag kamen mindestens 60.000 hinzu.

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(cash/Reuters/SDA/AWP)